Foto: Hagen
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Der Schock saß tief bei Spielern, Trainerteam und sportlichem Leiter des Handball-Regionalligisten TV Homburg. Nachdem der Verein bereits am Mittwochabend über den Saarländischen Rundfunk mitteilen ließ, dass der Tabellenführer der Regionalliga Südwest TVH aus finanziellen Gründen für die kommende Saison keine Lizenz für die Dritte Bundesliga beantragen wird, wurden Spieler und Trainer am Donnerstagabend vor dem Training in der Robert-Bosch-Schulsporthalle über die Nichtbeantragung ausführlich durch den ersten Vorsitzenden des TV Homburg, Rüdiger Schneidewind, und durch Guido Kawolus, Geschäftsführer der Marketing Handball TV Homburg GmbH informiert. 

Gut eine Stunde dauerte diese Sitzung hinter verschlossenen Türen. Weitere Details zur finanziellen Lage der Handball GmbH, wollten weder Rüdiger Schneidewind noch Guido Kawolus der Öffentlichkeit und Medien mitteilen. „Wir sind noch dabei die Lage genau zu sondieren. Genaueres werden wir erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben”, so Schneidewind am Donnerstagabend. Auch Guido Kawolus, erst seit vier Wochen im Amt als Geschäftsführer der Handball Marketing TV Homburg GmbH und Nachfolger des letzte Woche verstorbenen Jörg Ecker gab sich mehr als wortkarg. Er bestätigte aber, dass der TV Homburg auf jeden Fall diese Saison in der Regionalliga Südwest zu Ende spielen werde.

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Am Freitagmorgen äußerte sich auf Anfrage TVH-Coach Pedro Vieira: „Es ist schade, dass sich die finanzielle Lage im Verein so entwickelt hat. Aber daran lässt sich nun nichts mehr ändern.” Er und seine Spieler wollen diese Saison auf jeden Fall mit dem bestmöglichen Erfolg zu Ende bringen. „Auch wenn wir als Meister nicht aufsteigen können, wir werden alles versuchen, dass wir nach den noch fünf ausstehenden Spielen auf Platz eins stehen und die Runde als Meister beenden.” Soll heißen, man werde in den letzten fünf Spielen der Saison nicht nachlassen, weil der Aufstieg nicht mehr möglich ist. Man arbeite seit vielen Monaten hart am Erfolg und er gehe davon aus, dass auch seine Spieler der gleichen Meinung sind.

Mit der HB Mühlheim-Urmitz kommt am Samstag um 18.30 Uhr der Tabellenzehnte der Regionalliga Südwest in die Homburger Sport- und Spielhalle. Das Hinspiel hatte der TV Homburg übrigens mit 29:23 klar zu seinem Gunsten entschieden. Vieira: „Mal sehen wie meine Spieler nun diesen Schock vom Mittwoch und Donnerstag vom Kopf her verkraftet haben. Vielleicht gibt es eine Art Trotzreaktion und man wirft alles in die Waagschale, um mit einem Sieg Platz eins zu festigen.” Der Vorsprung beträgt auch nach 21 Spieltagen auf Verfolger HV Vallendar nur zwei Punkte. Bei Punktgleichheit zählt der direkte Vergleich zwischen dem TV Homburg und der HV Vallendar und hier hat die HV leicht die Nase gegenüber dem TVH vorne. Personell muss Pedro Vieira auf Konrad Wagner verzichten, der sich im Training ein Fußverletzung zugezogen hat.

Die Frage wie es beim TV Homburg in der Regionalliga Südwest über die Saison hinaus weiter geht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch vollkommen offen. Pedro Vieira: „Dies gilt sowohl für meine Person als Trainer, als auch für meinen Kader.” Am Donnerstagabend sei darüber noch nicht gesprochen worden. Klar ist aber auch: Qualität hat ihren Preis und der TV Homburg hat diese in seinem Kader, steht nicht umsonst ganz oben in der Tabelle. Leiht man der Gerüchteküche sein Ohr, sind Fehlbeträge aus zurückliegenden Jahren aufgetaucht, also Altlasten, die es dem TV Homburg unmöglich machten, eine Lizenz für die Dritte Liga zu beantragen. Das könnte dann sogar Auswirkungen über die aktuelle Saison hinaus haben…

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