Symbolbild Quelle: www.dielinkesaar.de

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen und höherer Inzidenzwerte entgegen dem Bundestrend fordert Oskar Lafontaine die Landesregierung auf, mittels solider und vergleichbarer Daten den Unterschied zwischen der Entwicklung im Saarland und im Bund zu erklären. Die Maßnahmen zum Schutz der besonders gefährdeten Menschen in den Alten- und Pflegeheimen müssten deutlich intensiviert werden.

Oskar Lafontaine, MdL
Foto: www.linksfraktion-saarland.de

„Zu wenig Tests in den Heimen und Verzögerungen bei der Impfung gefährden die alten Menschen. Die Impf-Anstrengungen müssen verstärkt werden, spätestens Ende Februar sollten alle Bewohner der Alten- und Pflegeheime, die das wollen und bei denen keine gesundheitlichen Gründe dagegensprechen, geimpft worden sein. Wir brauchen mehr Impfstoff für alle und weniger Rücksicht auf die Gewinninteressenten der Pharmakonzerne. Hätte man heute ein Medikament, das die Ausbreitung des Virus im Körper hemmt und schwere Verläufe mindert, dann wären die fortgesetzten Lockdowns mit den massiven Einschränkungen völlig überflüssig. Leider hat die Bundesregierung die Notwendigkeit der Erforschung und Entwicklung solcher Medikamente bis heute nicht erkannt und nicht ebenso viele Millionen bereitgestellt wie für die Entwicklung der Impfstoffe. Selbstverständlich ist ein solches Medikament, das die Pandemie beherrschbarer machen würde, nicht im Interesse der Impfstoff-Hersteller.”

Die Landesregierung müsse auch offenlegen, wie sich die Zahl der Pflegekräfte im Land entwickelt hat und wie viele Tests insgesamt (PCR- und Schnelltests) wo und in welchen Abständen durchgeführt werden. „Auffallend ist, dass in Luxemburg ungleich mehr getestet wird und auch deshalb dort eine Positiv-Rate von 2,48 zu verzeichnen ist, im Gegensatz zu 9,11 Prozent im Saarland. Nur auf Grundlage solider Daten kann eine verantwortungsvolle Politik zum Schutz der Bevölkerung gemacht werden. Und diese fehlen leider nach wie vor. Äußerst dringlich wäre es auch, die Zahl der in den letzten Wochen gestorbenen Menschen aus den Alten- und Pflegeheimen aufzufächern, insbesondere danach, wie viele in den Heimen und wie viele im Krankenhaus gestorben sind. Auch das Festhalten an der willkürlich gewählten Grenze von 50 Neuinfektionen pro Hunderttausend Einwohnern innerhalb von sieben Tagen ist zunehmend unverständlich und ohne die zusätzliche Angabe über die Zahl der durchgeführten Tests kaum aussagekräftig. Immer offensichtlicher ist auch im Saarland, dass nach dem Rat vieler Mediziner der Schutz der Risikogruppen absolut an erster Stelle stehen muss.“

 

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