Grenzen überwinden, Zukunft gestalten – unter diesem Leitgedanken treibt der Verein VITA FUTURA Bliesbruck-Reinheim seine deutsch-französische Zusammenarbeit voran. Bei der Mitgliederversammlung Mitte März im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim zogen die Mitglieder eine erste Zwischenbilanz und stellten die Weichen für kommende Projekte.
Mit Blick auf das vergangene Jahr zeigte sich Landrat Dr. Theophil Gallo, Präsident des Vereins, zufrieden mit den bisherigen Entwicklungen: „Ich bin mit den ersten Planungen und Umsetzungen im noch jungen Verein sehr zufrieden, denn wir kommen erkennbar voran in unserer Absicht, den Europäischen Kulturpark zu einem überregionalen Referenzort der deutsch-französischen Zusammenarbeit weiterzuentwickeln.“ Besonders lobte er die konstruktive Kommunikation im deutsch-französischen Team – ein Zeichen dafür, dass das Projekt auf einem stabilen Fundament steht.
Ein zentrales Element der bisherigen Arbeit war die Erstellung einer umfangreichen Tourismusstudie, die den Europäischen Kulturpark als Ort grenzüberschreitender Begegnung neu beleuchtet. Gemeinsam mit Partnern aus Frankreich und Deutschland wurden Perspektiven für eine nachhaltige touristische Entwicklung erarbeitet – von Workshops bis hin zu intensiven Fachgesprächen. Der resultierende Maßnahmenkatalog liefert die Grundlage für die nächsten Schritte: Zwei Arbeitsgruppen, eine zu Tourismus und Marketing, die andere zu Mobilität, widmen sich bereits der Umsetzung erster Empfehlungen. Ziel ist es unter anderem, die Erreichbarkeit des Parks zu verbessern und das touristische Profil weiter zu schärfen.
Einen besonderen Meilenstein stellt die Anerkennung des Kulturparks als sogenannter funktionaler Raum im Rahmen des EU-Förderprogramms Interreg VI A Großregion dar. Damit erhält die Region Bliesbruck-Reinheim rund 1,9 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Das Geld fließt in Projekte rund um Flächenmanagement, Ökologie, Forschung, Tourismus und Marketing – mit dem Ziel, den Park zu einem Vorbild für europäische Zusammenarbeit zu machen.
Begleitend wurde eine zweisprachige Informationsplattform eingerichtet. Auf der Website vita-futura.com können sich interessierte Akteure über Förderbedingungen und Projektanträge informieren. Ein Kommunikationsplan sorgt dafür, dass alle Partner – von Kommunen über Hochschulen bis hin zu Unternehmen – gezielt angesprochen werden.
Blick nach vorn: 2025 im Zeichen der Konkretisierung
Im Jahr 2025 soll die Arbeit weiter vertieft werden. Neben der Umsetzung der Kommunikationsstrategie für den funktionalen Raum steht die konkrete Ausarbeitung der in der Tourismusstudie definierten Prioritäten im Fokus. Geplant sind unter anderem neue Expertengruppen zu Themen wie Markenbildung, Besucherführung oder der Entwicklung eines einheitlichen Eingangsbereichs für den Kulturpark.
Im Zentrum steht dabei stets die grenzüberschreitende Zusammenarbeit – sowohl auf institutioneller als auch auf lokaler Ebene. Die Verantwortlichen betonen: Es geht nicht nur um Strukturförderung, sondern um langfristige Partnerschaften, die auf Vertrauen und gemeinsamer Vision basieren.
Projekte mit Strahlkraft gesucht
Direkt im Anschluss an die Mitgliederversammlung trat das Auswahlgremium des funktionalen Raums zusammen. Es entscheidet darüber, welche Projekte gefördert werden und wie hoch die finanzielle Unterstützung ausfällt. Vorgestellt wurde unter anderem ein Verwaltungsprojekt zur organisatorischen Unterstützung des Vereins.
Was hinter dem Begriff „funktionaler Raum“ steckt, erklärt sich leicht: Es handelt sich um einen strukturierten, grenzüberschreitenden Raum mit klaren Förderzielen. Diese reichen von ökologischer Nachhaltigkeit über soziale Teilhabe bis hin zu bürgernahen Angeboten. Der funktionale Raum Bliesbruck-Reinheim ist ein Modellprojekt für die Interreg-Förderperiode 2021–2027.
Seit dem 1. September 2024 läuft der Projektaufruf. Interessierte Partner aus Universitäten, Gemeinden oder kleinen Unternehmen können ihre Ideen einreichen. Gefördert werden Projekte, die zur Strategie des funktionalen Raums beitragen – mit bis zu 60 Prozent der Projektkosten.
Impulse für die Region
Mit dem Verein VITA FUTURA und dem funktionalen Raum Bliesbruck-Reinheim entwickelt sich ein grenzüberschreitendes Projekt mit regionaler Verankerung und europäischer Dimension. Die Vision ist klar: Eine lebendige Kulturregion, in der Menschen, Ideen und Institutionen über Grenzen hinweg zusammenarbeiten. Die Weichen dafür sind gestellt – nun geht es um die Umsetzung.