Team Serafino Russo 2018
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Hallo Serafino, du feierst in diesem Jahr dein 10. Jahr Selbstständigkeit hier in Homburg. Erzähl doch mal, wie hat alles bei dir angefangen?

Serafino Russo – Bild: Stephan Bonaventura

Einige Leute können sich wahrscheinlich erinnern, ich bin jetzt seit insgesamt ca 18 Jahren in Homburg. Nach 8 Jahren fester Salontätigkeit wollte ich mein eigenes Ding machen. Meine Selbstständigkeit hat in der Talstraße angefangen, damals mit einem Konzept Kleidung und Frisuren gemeinsam zu verkaufen, das war schon sehr außergewöhnlich zu der Zeit. Das Konzept war damals ausgelegt auf Laufkunden, auf Masse, viele Kunden bedienen und wenig Zeit zu haben, das war der eigentliche Start. Nach einer Weile hat sich dann herauskristallisiert, dass ich dieses Konzept nicht ein Leben lang auf diese Art bedienen möchte. Im Akkord Haareschneiden, da bleibt einfach rein vom Wissen her sehr viel auf der Strecke. Und genau das sollte sich eigentlich ja jeder Friseur aneignen. Es ist auch schwer sein Wissen umzusetzen wenn man eigentlich gar keine Zeit in einen Schnitt investieren kann – wenn immer wieder Druck entsteht und schon der nächste Kunde wartet. Handwerk braucht nunmal Zeit, gutes Handwerk noch mehr Zeit. Das war unter anderem ein entscheidender Punkt für mich nach 5 Jahren nach einer neuen, zukunftsweisenderen Räumlichkeit zu suchen. Und hier sind wir jetzt.

Die Front des Salons in der Kaiserstraße – Bild: SB/red

Was waren denn Aspekte, die sich grundlegend mit dem Einzug hier geändert haben?

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Ich bin jetzt seit fast 20 Jahren in diesem Berufsfeld und ich bin sehr froh, für mich die ganzen „Störfaktoren“ beseitigt zu haben. Die Hektig, der Druck – das entsteht natürlich gerade in einer hochfrequentierten zentralen Lage und ist im Gesamtergebnis auf Dauer sehr kontraproduktiv gegenüber dem Kunden. Dass ich jetzt viel mehr Planungssicherheit habe, viel mehr Zeit für eine Dienstleistung, einer Frisur viel mehr Aufmerksamkeit widmen kann – das unterscheidet sich grundsätzlich von der früheren Herangehensweise. Da hat man einfach losgelegt und konnte so oft gar nicht das optimalste Ergebnis erzielen – eben durch den Zeitdruck. Zeit ist jetzt bei uns elementar. Und gerade die Mitarbeiter profitieren hiervon ja auch. Sie können auf diese Art viel mehr ihre Kreativität und Ideen umsetzen – ohne zu hetzen.

Bei Friseuren gibt es wie in allen Handwerksarten sehr unterscheidliche Qualitätsstufen. Du bedienst ein Premiumsegment, bedeutet das also auch Premiumpreise?

Durch diese Zeitstruktur haben wir bei uns auch eine klare Preisstruktur entwickeln können. Wir arbeiten in verschiedenen Kategorien. Unsere Young Stylisten sind unsere Top-Gesellen, dann kommen die Master Stylisten, das sind die Friseurmeister und noch die Master of Color, also die staatlich geprüften Coloristen mit den verschiedensten Diplomen und natürlich noch mich, der Chef. Ich selbst bin ja besessen von Wissen, was ich mir seit Beginn an sehr stark und kontinuierlich aneigne.

Immer hochkonzentriert – Bild: SB/red

Ich sage immer: Wenn jemand die Spitzen nachgeschnitten und zb. den Ansatz nachgefärbt haben will, dann muss er nicht zu einem Master Stylisten oder zum Chef. Darin sind unsere Young Stylisten perfekt. Das heisst: Hier kann man im Verhältnis zu einem Master Stylisten schon mal direkt 20% sparen und zum Chef sogar 30%. Und man bekommt was den Insgesamtservice und das ganze Drumherum angeht, genau das Gleiche. Auf der anderen Seite: Wenn jemand eine große Veränderung möchte, spezielle Farbverläufe, Balayage und neue Trends – dann muss man natürlich Next-Level buchen. Mit einem Upgrade ist dann nämlich in diesem Fall jedem geholfen. Der Mitarbeiter wird nicht überfordert, die Kundin hat in dem Moment den besten Mitarbeiter an ihrer Seite und das Unternehmen bleibt transparent indem wir klar kommunizieren.

Kann man also sagen, dass man eigentlich gar keine Angst vor grundsätzlich hohen Preisen haben muss?

Folgende Situation: Wenn ich zum Chefarzt gehe und möchte meinen Bänderriss genau von ihm operiert haben obwohl das vielleicht ein Oberarzt noch besser kann weil er das viel öfter macht, dann ist ja auch klar, dass ich diesen Chefarztpreis bezahlen muss. Wenn ich aber eine Herz-OP habe und genau weiß wie schwierig die OP ist, dann sollte ich natürlich auch bereit sein einen höheren Preis für einen entsprechenden Arzt, einen Spezialisten zu bezahlen. Genau so ist es im Handwerk auch. Dass aber insgesamt die Qualität der Dienstleistungen gleich ist, das sollte selbstverständlich sein. Unserer Anspruch hier im Laden ist nunmal insgesamt sehr hoch – ganz egal bei welchem Mitarbeiter man ist.

Sascha Salto ist Master of Color – ein Spezialist für alle Arten von Farbverläufen und neue Techniken – Bild: SB/red

Wer genau arbeitet denn aktuell in deinem Team und wer betreut welchen Bereich?

Young Stylistin Natalia – Bild: SB/red

Wir haben hier 2 Damen, das sind Natalia, Lehrling im 3. Lehrjahr und Samia, unsere Gesellin. Beide sind große Talente. Natalia wurde jetzt gerade erst von der Landesinnung im Wettbewerb „Lehrlinge Herren Mode“ landesweit mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Die zwei sind im Softbereich absolute Spitze. Auch wenn es um speziellere Frisurengestaltungen geht, Hochsteck- Flecht- oder Hochzeitsfrisuren, auch aufwendiges und besonderes Make-up, dann sind genau die beiden die richtigen Ansprechpartner hier bei uns im Salon.

Serafino und Samia – Bild: SB/red

Andererseits sind High-End Colorationen, das exakte Verzahnen mehrerer Haarfarben, Layage, Balayage, Lowlights, alle neuen Techniken, dann nur etwas für unseren Master Stylisten Sascha. Das ist genau sein Ding, das ist sein Spezialgebiet und seine Leidenschaft. Meine Überzeugung ist sowieso, dass jeder Mitarbeiter genau das tun sollte was er am liebsten macht weil er es dann auch am besten umsetzen wird. Und der Chef selbst hat dann natürlich noch viel mehr Erfahrung – gerade in der umfassenden Beratung, da gibt es soviel Details auf die Kunden wertlegen und die man in eine Top-Beratung miteinfliessen lassen kann. Das sind Dinge, die kann ein Young Stylist natürlich noch nicht in der Art wissen.

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