Das Universitätsklinikum des Saarlandes UKS in Homburg hat das Gold-Zertifikat der Aktion Saubere Hände für die Jahre 2022 und 2023 erhalten.
Diese höchste Auszeichnung wird an Gesundheitseinrichtungen verliehen, die nachweislich und kontinuierlich die Qualität der Händehygiene mit unterschiedlichen Maßnahmen verbessern. Durch einen hohen Standard bei der Desinfektion der Hände wird die Sicherheit für Patientinnen und Patienten erhöht.
„Die regelmäßige und korrekte Desinfektion der Hände ist in einem Krankenhaus enorm wichtig“, bekräftigt Prof. Dr. Barbara Gärtner. Als Leiterin der Krankenhaushygiene am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene des UKS engagiert sie sich zusammen mit ihrem Team für Händehygiene auf höchstem Niveau. Darum beteiligt sich das Universitätsklinikum bereits seit 2017 an der Aktion Saubere Hände. Die deutschlandweite Kampagne zur Händedesinfektion in Gesundheitseinrichtungen wurde vom Nationalen Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ), dem Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) sowie der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung e.V. etabliert. Sie basiert auf einer Initiative der Weltgesundheitsorganisation WHO und soll die Patientensicherheit verbessern. „Denn eine gute Händedesinfektion des medizinischen Personals in Gesundheitseinrichtungen vermeidet die Übertragung von Erregern und somit die damit verbundene Gefahr von Infektionen,“ so Prof. Gärtner.
Die Aktion Saubere Hände bietet Gesundheitseinrichtungen in den drei Kategorien „Krankenhäuser“, „Alten- und Pflegeheime“ sowie „Ambulante Medizin“ Zertifikate auf drei Stufen, von Bronze (reine Teilnahme), über Silber bis hin zur höchsten Qualitätsstufe Gold. Das Universitätsklinikum des Saarlandes hat nun als Krankenhaus die Gold-Zertifizierung für die Jahre 2022 und 2023 erhalten.
Krankenhaushygienikerin Prof. Gärtner erklärt: „Die Händedesinfektion an sich ist zwar eine Basishygienemaßnahme und erscheint der Allgemeinheit daher vielleicht nicht unbedingt als ein so komplexes Thema. Aber eine kontinuierlich hohe Händehygiene aufrechtzuerhalten, ist eine zentrale Aufgabe für die Krankenhaushygiene.“ Um diesen hohen Standard zu gewähren, werden am UKS unterschiedliche Maßnahmen durchgeführt. Grundsätzlich werden Mitarbeiter regelmäßig geschult, intensiv und immer spezifisch auf die jeweilige Station bezogen. Dabei helfen dem Team der Krankenhaushygiene u.a. Hygienebeauftragte in den einzelnen Kliniken. Daneben wird überprüft, wie Händehygiene konkret durchgeführt wird. „Für das Gold-Zertifikat der Aktion Saubere Hände haben wir sechs Wochen lang auf allen Intensivstationen und auf weiteren Normalstationen die Handdesinfektion aktiv beobachtet. Ergibt sich daraus Optimierungsbedarf, können wir direkt und ganz spezifisch ansetzen.“ Dabei ist es der Fachabteilung wichtig, gemeinsam mit dem Personal auf Station zu arbeiten, niemanden anzuprangern. „Bei den Prüfungen bleiben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daher anonym. Wir unterstützen sie konstruktiv bei der bestmöglichen Händehygiene und nutzen die gesammelten Erkenntnisse.“
Jedes Jahr beteiligt sich die Krankenhaushygiene zudem an einem Aktionstag und macht das Personal auf die Wichtigkeit der richtigen Händehygiene aufmerksam. Dabei kommt Schwarzlicht zum Einsatz, das nach der Desinfektion die Hände gleichmäßig aufleuchten lässt und nicht ausreichend desinfizierte Stellen offenbart. „Mit dem Schwarzlicht-Test sensibilisieren wir die Kolleginnen und Kollegen weiter dafür, wie wichtig der korrekte Ablauf der medizinischen Handdesinfektion ist.“ Auch eine hauseigene Kampagne mit dem Slogan „Von 0 auf sicher in 30 Sekunden“ zur richtigen Durchführung der Desinfektion erinnert an vielen Stellen an die wichtige Hygienemaßnahme. Für das Gold-Zertifikat gibt es eine Reihe weiterer Anforderungen, die das UKS alle erfüllt hat. Prof. Gärtner ist stolz auf das Ergebnis und die Arbeit aller Beteiligten. Sie betont, dass die Auszeichnung dem Einsatz vieler zu verdanken ist: „Krankenhaushygiene ist eine Gemeinschaftsleistung und das gilt besonders für die Händehygiene. Das beginnt bei der Einkaufsabteilung mit der Bestellung des Desinfektionsmittels, reicht über die Arbeit des Hygiene-Teams und endet bei den einzelnen Kolleginnen und Kollegen auf Station, die die Handdesinfektion schließlich durchführen. Nur zusammen halten wir diesen hohen Standard zum Schutz unserer Patientinnen und Patienten.“