Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) Foto: Staatskanzlei Saarland/Carsten Simon

Ministerpräsident Tobias Hans sieht das Saarland als Top-Autoregion auch für die neue, digitale Zukunft bestens aufgestellt. Trotz hervorragender Strukturen in der saarländischen Automobilindustrie müssen Politik und Wirtschaft die vielfältigen Herausforderungen, denen sich gerade die Automobilbranche im Zuge der Digitalisierung entgegensieht, auch weiterhin in gemeinsamer und vertrauensvoller Zusammenarbeit angehen, so der saarländische Ministerpräsident auf der heutigen Podiumsdiskussion zum Automobildialog in der Landesvertretung des Saarlandes in Berlin.

Nach Einschätzung des Ministerpräsidenten versprechen dabei insbesondere starke Partnerschaften Erfolg: „Der Fahrzeugbau hat eine jahrzehntelange Tradition im Saarland, sodass wir uns guten Gewissens und voller Stolz als „Autoland“ bezeichnen dürfen. Insbesondere die Ford-Werke und die zahlreichen Zulieferbetriebe gehören zu den größten Arbeitgebern im Saarland. Der begonnene Strukturwandel in der Automobilindustrie betrifft daher das Saarland in besonderem Maße. Umso mehr ist es im saarländischen Interesse, dass wir diese Verkehrswende zu einem Erfolg machen. Wir an der Saar haben Erfahrung mit strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft und wissen, wie man diese erfolgreich und zukunftsgerichtet meistert. Insbesondere auch mit Blick auf die Veränderungen im Automobilbereich setze ich mich daher besonders dafür ein, dass wir die hervorragenden Strukturen, über die wir im Saarland hierzu verfügen mit unseren erstklassigen Forschungseinrichtungen weiter vernetzen. Alternative, schadstoffarme Antriebe, digitale und smarte Technologien, sowie künstliche Intelligenz und vernetzte Produktion werden weiter enorm an Bedeutung gewinnen. Und saubere Verbrennungsmotoren, die die Schadstoffgrenzwerte einhalten, sind als Übergangstechnologie zu optimieren, solange diese benötigt werden. Klimaschutz und Industriepolitik dürfen dabei nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern es gilt diese zukunftsgerichtet zu verbinden. Je besser wir dabei die Interessen aller Beteiligten bündeln, desto größer wird unser Standortvorteil ausfallen. Das Saarland hat die Strukturen, das Potential und die Innovationsstärke hier als Vorbild voranzugehen“, so Tobias Hans.

Bundesminister Peter Altmaier: „Die Automobilindustrie ist für das Saarland – wie auch für ganz Deutschland – von großer Bedeutung. Digitalisierung und Elektromobilität stellen die Branche aktuell vor Herausforderungen und wir wollen gemeinsam mit der Wirtschaft diesen Wandel begleiten. Regionale Cluster mit anderen Branchen, Start-ups und Wissenschaft sind ein wichtiger Schlüssel. Das Saarland ist hierfür ein gutes Beispiel.“

Bundesminister Heiko Maas: „Die saarländische Automobilindustrie muss sich im globalen Wettbewerb behaupten. Das war schon immer so. Jedoch spüren wir in unserer eng vernetzten Welt mehr als je zuvor die Auswirkungen internationaler Entwicklungen und Ereignisse.

Weder das Saarland noch Deutschland können alleine gegen übermächtige globale Player ankommen. Nur gemeinsam mit anderen europäischen Staaten können wir Standards setzen und nur gemeinsam können wir uns im globalen Wettbewerb behaupten.

Das Saarland ist als Automobil- und Industrieland und aufgrund seiner zentralen Lage im Herzen Europas geradezu prädestiniert auch ein Mobilitätsland der Zukunft zu werden. Dass durch europäische Zusammenarbeit viel erreicht werden kann, zeigen z. B. das trilaterale digitale Testfeld Merzig-Saarbrücken-Metz-Bettemburg (DEU, FRA, LUX) sowie die Anfang Mai beschlossene deutsch-französische Initiative zum Aufbau einer Batteriezellproduktion für E-Fahrzeuge.“

Gunnar Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH: „Der Klimaschutz stellt die Automobilindustrie vor große Herausforderungen. Um diese Herausforderungen zu meistern stellen wir ein breites Portfolio elektrifizierter Fahrzeuge zur Verfügung, um auch in Zukunft die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse bedienen zu können. Die individuelle Mobilität der Zukunft muss weiterhin verbraucherorientiert gestaltet werden. Die Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie kann durch die Innovationskraft des Saarlandes nachhaltig gestärkt werden. Der Strukturwandel muss daher von Politik und Unternehmen nachhaltig im Dialog gestaltet werden.“

Gemeinsam mit den saarländischen Bundesministern, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesaußenminister Heiko Maas, sowie dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH, Gunnar Herrmann diskutierte Ministerpräsident Hans unter Moderation des Chefredakteur der Saarbrücker Zeitung, Peter Stefan Herbst, über den Strukturwandel in der Automobilindustrie. Die Diskutanten waren sich darin einig, dass es den Stakeholdern gelingen muss das Spannungsfeld aus Spitzentechnologie, sich verändernder individueller Mobilität, Innovationsförderung und Klimaschutz zu einem interessengerechten Ausgleich zu bringen um die Verkehrswende erfolgreich zu gestalten und die Automobilbranche als deutsche Schlüsselindustrie fortzuentwickeln. Mit Blick auf international zunehmenden Protektionismus im Welthandel – Stichwort US-Zölle auf Automobile aus Europa – warnte Ministerpräsident Hans vor Isolation und Marktabschottung, die gerade auch der europäischen und saarländischen Automobilindustrie schade. Hier gelte es, gemeinsam gegenzusteuern.

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein