Die Ausgangslage für den Aufsteiger TV Homburg könnte kaum schwieriger sein, wenn er am Samstag um 19.30 Uhr in der Dreifachsporthalle Miltenberg beim Tabellensechsten der Dritten Bundesliga Südwest, TV Kirchzell, antritt. Mit nur einem Punkt aus sechs Spielen wartet der Tabellenvorletzte weiter auf den ersten Saisonsieg. Zwar zeigte das Team von Trainer Pedro Vieira zuletzt beim 27:32 gegen den Tabellenzweiten HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II seine beste Saisonleistung, doch die verletzungsbedingten Ausfälle von Torhüter Patrick Schulz und Rückraumspieler Jan-Philipp Valda wiegen schwer.
„Das ist natürlich sehr bitter für uns, dass uns diese Spieler vorerst nicht mehr zur Verfügung stehen“, erklärte Vieira vor der Partie. Schulz zog sich gegen Dutenhofen einen Muskelbündelriss im rechten Oberarm zu und fällt bis zum Jahresende aus. Bei Valda, der über Knieprobleme klagte, steht noch eine MRT-Untersuchung aus. „Auf jeden Fall fällt er vorerst ebenfalls aus“, so Vieira. Um den Ausfall von Schulz abzufangen, reagierte der TV Homburg schnell: Mit Henning Huber kehrte ein Torhüter zurück, der in der Vorsaison bereits neben Schulz im Regionalligateam zwischen den Pfosten stand. Huber hatte sich aus beruflichen Gründen zurückgezogen, war aber bereit, im Notfall einzuspringen. Bereits am Montag stand er wieder im Training.
Trotz der personellen Sorgen setzt Vieira auf die kämpferische Einstellung seiner Mannschaft: „Wenn wir an die Leistung aus dem letzten Heimspiel anknüpfen, sind wir nicht so chancenlos, wie es die Tabelle vermuten lässt.“ Jeder Spieler müsse Verantwortung übernehmen und für die Ausfälle von Schulz und Valda in die Bresche springen. „Wir müssen aggressiv und konzentriert in der Abwehr stehen“, fordert der Trainer. „Im Angriff gilt es geduldig zu spielen, mit Tempo und effektiven Abschlüssen.“
Besonderes Augenmerk legt Vieira auf die Rückraumachse des TV Kirchzell mit Joshua Osifo (links), Tim Häufglöckner (Mitte) und Levgen Zhuk (rechts). „Wir müssen über 60 Minuten konzentriert auftreten, um hier etwas holen zu können.“ Dass Kirchzell trotz seiner Stärken verwundbar ist, zeigt der Saisonverlauf: Mit 6:6 Punkten liegt das Team im Mittelfeld, kassierte aber bereits 189 Gegentore – genauso viele wie der TV Homburg. Offensiv zählt Kirchzell allerdings zu den stärksten Teams der Liga: Mit 188 Treffern stellt der TVK zusammen mit dem Longericher SC den besten Angriff, sogar noch vor Spitzenreiter HG Saarlouis (187 Tore).
„Diese Zahlen zeigen klar, wo die Stärken und Schwächen von Kirchzell liegen“, betont Vieira. „Ihre Abwehr ist anfällig – das müssen wir nutzen.“ Ob der TV Homburg am Samstag tatsächlich überraschen kann, bleibt abzuwarten. Fest steht: Die „Honigdachse“ stehen vor einer schweren Aufgabe, sind aber nicht völlig chancenlos.






















