Auch Yves Kunkel (2.v.r.) mit elf Treffern bester Torschütze konnte die Niederlage des TV Homburg gegen die HSG Haßloch nicht verhindern. Foto: Markus Hagen
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War das der Abstieg des TV Homburg aus der Dritten Bundesliga der Staffel Süd/West? Diese Frage stellten sich viele Fans des Aufsteigers am Samstagabend in der Robert-Bosch-Schulsporthalle nach der 28:30-Heimniederlage gegen das Schlusslicht der Liga TSG Haßloch, die mit dem unerwarteten Auswärtssieg sich vom letzten auf den drittletzten Tabellenplatz verbesserten.

Nur noch ein Zähler fehlt den Pfälzern zum ersten Nichtabstiegsrang 13, den noch der TV Homburg mit 18 Punkten einnimmt! Angesichts des schweren Restprogramms des Teams von Trainer Steffen Ecker mit Auswärtsspielen am nächsten Samstag beim TuS Opladen und Longericher SC Köln 14 Tage später sowie einem Heimspiel gegen den ungeschlagenen Meister der Liga TuS Fusdorf sieht es mehr als trübe für die “Homburger Honigdachse” aus. Steffen Ecker reagierte mehr als enttäuscht am Samstag nach dieser Heimniederlage im Sechs-Punktespiel für den Ligaerhalt. “Haßloch hat es vorgemacht und sich wieder Hoffnung mit diesem Sieg verschafft. Nun müssen wir irgendwie versuchen, auch einen unerwarteten Auswärtssieg in Opladen oder Köln zu holen, um die Liga doch noch zu halten.”

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Dass sich der TV Homburg nun selbst in diese mehr als schlechte Ausgangslage drei Spieltage vor Saisonende gebracht hat, war allen Beteiligten klar. Ausgerechnet gegen den Mitkontrahenten Haßloch leistete man sich diese Heimniederlage, nachdem sich der TV Homburg zuvor so stark in eigener Halle mit sechs Siegen aus den letzten sieben Begegnungen in der Robert-Bosch-Schulsporthalle präsentierte. “Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren”, stellte dann später Steffen Ecker fest. Mit 11:15 lag seine Mannschaft nach 30 Minuten zurück.

Es war ein nervöses Spiel auf beiden Seiten. Man merkte schon, dass es sowohl für den TVH als auch für die TSG um mehr als zwei Punkte ging. Haßloch, das erst den Trainer zuvor gewechselt hatte, kämpfte verbissen um die letzte Chance, doch noch die Liga zu erhalten. Mit einer Niederlage in Homburg wäre der Abstieg besiegelt gewesen. Bis zum 8:8 sahen die gut 700 Zuschauern ein hin und her in der Spielführung, ehe sich Haßloch in den letzten sieben Minuten der ersten Spielhälfte nach einer 12:10-Führung mit 15:11 noch deutlicher absetzen konnten. Von außen sah Jörg Ecker, der sportliche Leiter der Handballabteilung des TV Homburg, enttäuscht zu: “Unfassbar, wie viele freie Bälle wir bis zur Pause abgaben. Nur elf Tore in den ersten 30 Minuten waren dann viel zu wenig, um Haßloch zu bezwingen.” Für die Statistiker galt es festzuhalten, dass der TV Homburg nicht weniger als neun freie Bälle nicht im Haßlocher Tor unterbrachte.

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Es gab für Trainer Steffen Ecker viel zu Besprechen mit seinen Spielern in der Kabine. Doch zunächst war die deutliche Pausenansprache beim TV Homburg verpufft. In den ersten vier Minuten traf der TV Homburg weiter nicht und als Maximilian Zech zum 17:11 brachte die TSG Haßloch (34.) sogar mit sechs Toren in Führung. Die Partie schien nun ganz klar zu Gunsten des Schlusslichtes zu laufen. Es folgte ein Kraftakt des TV Homburg, der sich nun endlich aufrappelte auch in der Offensive mehr Durchschlagsfähigkeit zu zeigen. Joel Ribeiro verkürzte zum 14:17. Auf der Gegenseite verwandelte Florian Kern einen Siebenmeter für Haßloch zum 18:14. Aber der TV Homburg kämpfe und glich durch Lukas Glück (44.) zum 21:21 aus. Weniger Minuten später hatte Muhmet Durmishi zum 23:22 seinen TVH nach langer Spielzeit sogar wieder in Führung gebracht. Es ging hin und her. Yves Kunkel mit elf Treffern wieder bester Torschütze des TVH verwandelte seinen fünften Siebenmeter zum 25:25. Dann ließ TVH-Rückraumspieler Joel Ribeiro einiges aus. Zunächst scheiterte er am Torhüter, dann traf er den Pfosten und der nächste Torwurf landete neben dem Kasten der TSG, die sich im jeweiligen Gegenzug treffsicher zeigte und mit 29.25 sich kurz vor dem Spielende entscheidend absetzen konnte. Mit 28:30 verloren die Homburger dieses wichtige Spiel nach 60 Minuten. Tiefe Enttäuschung auf den Rängen bei den Homburger Fans, auf dem Spielfeld bei Spielern und Trainern.

Kein Durchkommen für Robin Egelhof gegen die Blauen der TSG Haßloch, die sich mit einem 30:28-Sieg beim TV Homburg wieder Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen können. Foto: Markus Hagen

TVH-Akteur Marvin Mebus: “Am Ende fehlten uns Kleinigkeiten in der entscheidenden Phase, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Die Haßlocher Torhüter haben den einen oder anderen Ball mehr gehalten, als unsere. Aber auch wir Feldspieler müssen uns an die Nase fassen, weil wir viel zu viele Bälle in der ersten Halbzeit ausließen.” Auch das Spielglück habe gefehlt, mit dem einen oder anderen Ball an den Pfosten. Trainer Steffen Ecker meinte: “Der Kraftakt, diesen sechs Tore Rückstand kurz nach der Halbzeit aufzuholen, hatte wohl zu viele Körner gekostet. Diesbezüglich hat sich meine Mannschaft ganz toll zurückgekämpft und gespielt. Leider mussten wir dieser Aufholjagd in der Schlussphase des Spiels Tribut zollen.” Entschieden sei in Sachen Abstieg für seinen TV Homburg noch lange nichts. “Wir werden alles versuchen, um die fehlenden zwei Punkte für Platz 13 dann in Opladen am nächsten Samstag oder 14 Tage später in Köln zu holen.” Zudem liege der TVH immer noch auf Rang 13 und Haßloch müsse erst einmal am TV Homburg vorbeiziehen. Das bessere Momentum für den Ligaverbleib hat aber nun die TSG Haßloch.

TV Homburg: Tor: Benedikt Berz, Patrick Schulz, Henning Huber – Feld: Yves Kunkel 11/5, Robin Egelhof 5, Joel Ribeiro 4, Muhamet Durmishi 3, Lukas Glück 3, Peter Gohl 2, Marvin Mebus, Tobias Alt, Ljubomir Josic, Jan-Ole Schimmel, Miljan Buncevcevic, Rebelo Magalhaes, Niklas Ludolph

Siebenmeter: 5/4

Zeitstrafen: 4:2

Rote Karten wegen Foul: Magalhaes (TVH) / Gregori (TSG)

Zuschauer: 700

Schiedsrichter: Hägele / Schmidt-Denzinger

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