Europäische Begegnungen schaffen – das ist das erklärte Ziel der Kreisvolkshochschule des Saarpfalz-Kreises, die zu diesem Zweck vor wenigen Wochen die Reihe „Faszination Europa“ startete. Denn nichts trägt mehr zum Frieden in Europa bei, als sich gegenseitig kennenzulernen.
Ein besonderer Erfahrungsaustausch und Begegnungen im genannten Sinne sind dem Team des „PolenMobils“ zu verdanken, das mit der Kreisvolkshochschule des Saarpfalz-Kreises kooperiert, um Schülern im Saarpfalz-Kreis landeskundliche, historische, kulturelle und politische Inhalte zu Polen zu vermitteln. Das „PolenMobil“ machte demnach im November bereits an drei Stationen Halt: am Christian von Mannlich-Gymnasium in Homburg, am Von der Leyen-Gymnasium in Blieskastel und zuletzt an der Homburger Robert-Bosch-Schule. Ein Besuch an der Mandelbachtalschule steht noch aus.
Ein partnerschaftliches Engagement nach Polen ist an den vier Schulen, die sich in Trägerschaft des Saarpfalz-Kreises befinden, längst gelebte Praxis. Die betreuenden Lehrer engagieren sich dafür, Brücken ins Nachbarland Polen zu schlagen, indem sie Kontakte zu polnischen Partnerschulen aufbauen und pflegen. Umso größer war bei ihnen die Freude über diese Möglichkeit, den Schülern einen ersten Eindruck vom Land zu vermitteln und das Interesse für die Teilnahme an einem Schüleraustausch möglicherweise noch zu steigern.
Nicht nur Mark Herzog und Anne Vogelgesang von der Stabsstelle zur Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels, Bildung und Demographie, wohnten den außergewöhnlichen Schulstunden an der Robert-Bosch-Schule bei. Auch Landrat Dr. Theophil Gallo und Dr. Violetta Frys, die Europabeauftragte des Saarpfalz-Kreises, ließen es sich nicht nehmen, vorbeizuschauen.
Landrat Dr. Gallo begrüßte die Klasse 7a mit ihrer Lehrerin Silke Gaa. Die Schüler saßen nicht wie üblich an ihren Schulbänken, sondern rund um eine große, bunte Landkarte Polens, die an diesem Morgen sprichwörtlich im Mittelpunkt stehen sollte. „Ich freue mich sehr, dass ihr Interesse zeigt an einem Land, das auch in unserer Geschichte, in der Geschichte Deutschlands und Europas, eine wichtige Rolle spielt. Gerade der Saarpfalz-Kreis pflegt mit seinen Partnerschaften nach Polen, es sind mittlerweile acht an der Zahl, enge Beziehungen dorthin und überdies sind echte Freundschaften gewachsen. Wir müssen uns immer wieder bewusstmachen, dass erst aus der Kenntnis über andere Kulturen, Sprachen und Denkweisen das Verständnis füreinander wächst. Und nur mit diesem Verständnis können wir auch dauerhaft friedlich miteinander und nebeneinander leben“, wandte sich der Landrat an die Klasse und dankte schließlich Barbara Kaczocha und Julia Deckarm vom „PolenMobil“ für ihr Engagement bundesweit. Er sei froh und dankbar, dass gemeinsam mit der Kreisvolkshochschule Projekte wie dieses an den Schulen des Saarpfalz-Kreises realisiert werden könnten.
Mit zahlreichen Materialien ausgestattet, gelang es Barbara Kaczocha und Julia Deckarm mitunter sehr spielerisch über das Nachbarland Polen zu informieren und Neugierde zu wecken. Auch lernten die Schüler erste polnische Vokabeln. Das wiederum hat Anne Vogelsang besonders gut gefallen: „Die Art und Weise, wie die Jungen und Mädchen hier an eine fremde Sprache herangeführt wurden und sich auch aktiv beteiligten – einige stellten fest, dass sie sogar schon einige polnische Worte verstanden – machte diese zwei Unterrichtsstunden sehr lebendig.“ Die „Faszination (für) Europa“ zu steigern und mehr Interesse an unserem östlichen Nachbarland zu wecken passt zum aktuellen Bemühen der Landesregierung, die Beziehungen zum Partnerland Podkarpackie zu beleben. Dies hat die jüngst erfolgte Delegationsreise aus dem Saarland gezeigt. Es gilt, die Beziehungen, die bisher durch schulische Aktivitäten und die des Saarpfalz-Kreises geprägt waren, auszunutzen und auszubauen und damit nicht zuletzt die Grundlage für ein einiges und freies Europa zu festigen“, so Landrat Gallo abschließend.
Hintergrund
Das PolenMobil – extra aus Darmstadt angereist – ist „ein Projekt des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
in Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Brandenburg und dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung für deutschpolnische Zusammenarbeit, der Sanddorf-Stiftung Regensburg, der F. C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz und dem Auswärtigen Amt. Mit freundlicher Unterstützung des Cornelsen Schulverlags, des Verlags Eduversum und der e-on“. Das Angebot ist für Schulen kostenlos. (Quelle: Flyer des PolenMobils).