HOMBURG1: Hallo Frau Welsch. Aktuell ist es aus der Gastro- und Hotelleriesicht sehr ruhig geworden. Wie haben Sie die Coronakrise von Beginn an erlebt?
Corinna Welsch: Uns hat es ebenso kalt erwischt, wie alle anderen. Glücklicher Weise dürfen wir weiterhin Geschäftsreisende empfangen. Leider wurden viele Veranstaltungen und Buchungen nicht nur verschoben, sondern sogar ganz abgesagt. Das macht uns natürlich traurig und wir vermissen unsere Gäste. Aber wir nutzen die Zeit für die Umsetzung des 2. Umbauabschnittes und die Planung einiger neuer Konzepte. Den Kopf in den Sand zu stecken wäre an dieser Stelle die falsche Reaktion.
HOMBURG1: Ihre hochfrequentierten Restaurants sind bis auf Weiteres geschlossen, was hatte und hat das für die Angestellten zur Folge und wie sind Sie als Unternehmen mit der Situation umgegangen?
Corinna Welsch: Durch unsere Kooperation mit Dr. Theiss Naturwaren mussten nicht alle unsere Mitarbeiter in Kurzarbeit und dürfen in der Produktion bei der Herstellung von Desinfektionsmittel mithelfen. Inzwischen läuft die Produktion in drei Schichten, sodass dort jede Hand gebraucht wird. Auch einfache Tätigkeiten werden manuell ausgeführt und müssen personell besetzt werden. Auf diese Weise können Mitarbeiter aus Hotellerie und Gastronomie ein anderes, neues Arbeitsgebiet wahrnehmen. Wir sind sehr dankbar, dass wir mithelfen dürfen und unsere Mitarbeiter haben sich schnell im Team eingelebt. Allerdings vermissen wir alle natürlich unsere Gäste und hoffen bald wieder unserer Arbeit nachgehen zu dürfen. Wir sind Gastgeber aus Leidenschaft.
HOMBURG1: Die Bundes- und Landesregierung hat jetzt viele Lockerungen beschlossen von der viele Geschäftszweige profitieren. Weiterhin unbeachtet bleibt die Gastronomie, der Event- und Gastrobereich. Wie stehen Sie dazu und wie blicken Sie unter diesen Voraussetzungen in die Zukunft?
Corinna Welsch: Mit dem Know-How unseres Geschäftsführers als pharmazeutischer Hersteller, hatten wir bereits vor der Krise hohe hygienische Anforderungen an uns selbst. Beispielsweise finden sich überall im Hotel Hygienestationen. Hygiene wurde schon immer großgeschrieben und durch alle Mitarbeiter umgesetzt. Zurzeit ist ja noch unklar welche Regularien die Bundesregierung für gastronomische Betriebe festsetzen wird und wann wir wieder öffnen dürfen. Allerdings steht bei einer Wiedereröffnung das Wohl und die Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter im Vordergrund. Jeder Gast soll sich bei uns sicher fühlen.
HOMBURG1: Aktuell wird die Zeit im Schlossberg-Hotel genutzt um in eine nächste geplante Projektphase zu starten. Welche ist das und was passiert momentan?
Corinna Welsch: Die im Schlossberg Hotel Homburg vorgesehenen Renovierungsarbeiten (2. Bauabschnitt) sind durch Corona vorgezogen worden. Sie waren ursprünglich für Januar 2021 geplant. Dazu gehören neben der Instandhaltung auch die Ausführung fälliger Arbeiten. Es gibt eine neue, behindertengerechte Toilettenanlage und einen Wickelraum und unser Restaurant bekommt eine Klimaanlage. Darüber hinaus hat die Kernsanierung der zweiten Etage (30 Zimmer) begonnen, ebenso der Spa-Bereich (2 Saunen, Whirlpool, Fitnessbereich). Wir nutzen also die aktuelle Situation. Man darf sich also auf Veränderungen freuen.
HOMBURG1: Sie und Ihr Team sind bekannt für innovative Eventserien. Arbeiteten Sie im Hintergrund an Dingen, die nach Corona kommen. Wie kann man sich den Alltag im Hotel gerade vorstellen?
Corinna Welsch: Wir nutzen die Zeit, alle Voraussetzungen zu schaffen, nach der Corona-Pandemie mit einem umfassenden Hygiene-Konzept neu durchzustarten. Wie ich bereits sagte, steht die Gesundheit des Gastes und auch die unserer Mitarbeiter im Vordergrund. Wahrscheinlich werden einige Events nicht mehr in ursprünglicher Form stattfinden können, bzw. müssen wir wahrscheinlich sogar ein paar Events absagen. Aber so geht es allen Eventveranstaltern im Moment. Deswegen warten wir nicht nur auf Regularien der Regierung, sondern bereiten uns gleichzeitig mit Hygienestationen, Spuckschutz etc. auf die Zeit danach vor.
HOMBURG1: Danke für Ihre Zeit und weiterhin viel Kraft und Gesundheit.
Das Interview führte Stephan Bonaventura.
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