Auftakt 2016 Allianz für Vernunft
Georg Weisweiler und Marianne Bullacher im Gespräch
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Auch bei der Jahresauftaktveranstaltung der „Allianz für Vernunft“ im Homburger Weinhaus waren Flüchtlinge, der städtische Haushalt oder die Bebauung des Enklerplatz die beherrschenden Themen. In ihren Reden zum Publikum, darunter auch zahlreiche Vertreter der anderen Parteien, vertraten Georg Weisweiler und Marianne Bullacher jeweils die Positionen der Allianz.

Gerade im Bereich der städtischen Finanzpolitik sieht Fraktionsmitglied Bullacher dabei durchaus Potential, um den Haushalt besser aufzustellen: Neben Kritik an Ausgaben beim Bau der Kunstrasenplätze in Bruchhof und Kirrberg, sieht sie zum Beispiel durch eine Förderung der Schlossberghöhlen Möglichkeiten, durch steigende Besucherzahlen die Einnahmesituation zu verbessern.

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Gleichzeitig würde dadurch auch der Standort Homburg in der Tourismusbranche gefördert. Tourismus ist nach Überzeugung der Allianz für Vernunft zukünftig ein wichtiger Bestandteil in der Entwicklung der Kreisstadt. Um hier für Reisende akktraktiver zu werden, begrüßt die Stadtratsfraktion auch Investitionen in die Marktplatzgestaltung und die neue App sowie Relaunch der städtischen Homepage in den nächsten Wochen. „Wir dürfen an diesem Punkt jetzt noch viel selbstbewusster auftreten und müssen uns unbedingt stärker überregional vermarkten und vernetzen.“ erklärt Bullacher in ihrer Ansprache.

Lob für Richtlinie – Kritik für Vergabe

Lob gab es für die Verwaltung beim Thema Vergaberichtlinie für städtische Aufträge. Hier würdigt die Allianz für Vernunft die Erarbeitung der Richtlinie als Leuchtturmprojekt, vor allem da Homburger Gewerbetreibende dadurch auch Aufträge erhalten und damit über die Gewerbesteuer einen positiven Beitrag zur Stadt leisten. Fraglich sei allerdings, warum einige Firmen bevorzugt werden und andere Homburger Betriebe nicht mal eine Anfrage erhalten. Marianne Bullacher ist bewusst, dass sie sich damit bei einigen Firmen keine Freunde macht, stellt aber auch unmissverständlich klar: „Politik ist kein Ponyhof! Unser Ansporn heißt dabei: Verantwortungsvoller Umgang mit uns zur Verfügung gestellten Steuergeldern!“

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Beim Thema Flüchtlinge verdeutlicht die Allianz für Vernunft, dass nach ihrer Überzeugung eine reine Informationspolitik und Aufklärung zur Integration der Asylsuchenden nicht reicht. Viel mehr sei zusätzlich auch ein persönlicher Kontakt unabdingbar, um eine Brücke zwischen den Kulturen zu schlagen, aber auch die eigenen Werte verständlich zu machen. Georg Weissweiler lobte dazu auch ausdrücklich das ehrenamtliche Engagement der Bevölkerung im vergangenen Jahr, ohne die die zurückliegenden Aufgaben nicht zu schaffen gewesen wären.

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Zur Innenstadtentwicklung gehört natürlich auch die kontrovers diskutierte Bebauung des Enklerplatz. Zunächst lobte Bullacher aber auf Grundlage einer IHK-Studie, welche die Kreisstadt als Handelszentrum in einer Spitzenposition im Saarland sieht, die Homburger Gewerbetreibenden: “Ein großes Lob an alle Homburger Einzel- und Fachhändler und somit auch an alle Mitarbeiter. Das hat Vielen richtig gut getan nach dem miesepeterischem Reden der letzten Jahre!” Zum Enklerplatz waren es aber eher pessimistische Worte, da nach Überzeugung der Allianz für Vernunft “eine überdimensionierte Erweiterung von zusätzlichen Verkaufsflächen dieses erfolgreiche Handelsgefüge, das über Jahrzehnte gewachsen ist, irreversibel stören würde.”

Ein Denkmal als Bestandteil der Erinnerungskultur

Ein besonderes Anliegen war und ist Georg Weisweiler auch eine Erinnerungskultur am Universitätsklinikum. Vor einer Woche gab es dazu eine Veranstaltung am UKS, die sich den Themen Zwangssterilisation und Euthanasie in der Nazizeit am damaligen Landeskrankenhaus widmete. Dadurch sollte nach Wunsch des Klinikums eine öffentliche Diskussion angestoßen werden.

Hier sieht der Fraktionsvorsitzende der Allianz für Vernunft allerdings die Notwendigkeit einer stärkeren Erinnerungskultur und regte den Bau eines Denkmals an, um dieser dunklen Zeit auch physisch ein Mahnmal zu setzen: „Damit leisten wir auch einen wichtigen Beitrag, um dem leider aufgrund der aktuellen Flüchtlingskrise stärker werdenden rechten Mob Paroli zu bieten! Denn die auch nach außen sichtbare Beschäftigung mit den Gräueln der Nazizeit sollte die Rechtsradikalen stiller werden lassen, zum Mindesten die vielen Mitläufer, die es da gibt.“

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