Gestern endete die Urabstimmung am Universitätsklinikum des Saarlands (UKS), bezüglich der Entlastung der über 5.000 Beschäftigten. 79,1 Prozent der Befragten folgten der Empfehlung der Tarifkommission und nahmen die Vereinbarung an. 20,4 Prozent lehnten die Einigung ab und wollten für ein besseres Ergebnis streiken. 0,5 Prozent der Stimmen waren ungültig. Damit ist die Auseinandersetzung um einen Tarifvertrag Entlastung am UKS beendet. Am 24.10.18 wird die Vereinbarung von den Parteien öffentlich in Homburg unterschrieben.

Eine Woche lang waren die ver.di-Mitglieder aufgerufen, über das Ergebnis abzustimmen. Die ver.di-Tarifkommission hatte die Gewerkschafter einstimmig empfohlen, mit Ja zu stimmen. „Das Verhandlungsergebnis ist auf eine beachtliche Zustimmung gestoßen,“ sagt der zuständige ver.di-Landesfachbereichsleiter Frank Hutmacher. Inhaltlich wird unter anderem eine Regelbesetzung festgelegt; 145 zusätzliche Stellen müssen geschaffen werden. 

Ein Konsequenzen-Management bei Unterschreitung der Sollbesetzung wird ebenfalls eingeführt. Der Einstieg in „Keine Nacht allein!“ ist erreicht. Gefährdungsanzeigen müssen binnen drei Tagen bearbeitet werden. Auszubildende sind auf die Soll- und Regelbesetzungen nicht mit anzurechnen. 10 Prozent der Ausbildungszeit aller Gesundheitsberufe müssen, mit einer im Dienstplan verbindlichen festgelegten Praxisanleitung, durchgeführt werden.

Erstmalig in Deutschland wird ein individuell einklagbarer Belastungsausgleich geschaffen. Nach acht Belastungstagen gibt es im nächsten Schichtplan einen bezahlten freien ver.di-Tag. „Auf dieses Ergebnis können die Kolleginnen und Kollegen stolz sein. Es ist bisher leider einmalig in Deutschland,“ stellt Hutmacher fest.

„Dazu war eine sehr lange Auseinandersetzung nötig und der Erfolg war nur durch eine sehr hohe Streikbereitschaft erreichbar. In letzter Minute wurde ein unbefristeter Streik abgesagt. 144 Betten waren schon abgemeldet und acht Stationen geschlossen,“ sagt Michael Quetting, Gewerkschaftssekretär und Streikleiter am UKS. Der ver.di-Streikplan stand bis Weihnachten. Die Klinik ging von einem täglichen Verlust von rund 100.000 Euro aus.

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