Symbolbild

2. Arbeiten in Homburg

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2.1 Mit Bosch, INA, Schaeffler, Michelin und Zulieferbetrieben hängen tausende Arbeitsplätze in der Kreisstadt hängen an der Automobilindustrie. Wie stehen sie zur aktuellen Dieseldebatte?

SPD
Die Dieseldebatte muss dringend versachlicht werden. Leider haben die Manipulationen der Autoindustrie das Thema in der Öffentlichkeit negativ besetzt. Der Diesel ist aber umwelttechnisch deutlich besser als sein Ruf.
CDU
Für den Transport über größere Reichweiten hinweg wird Diesel noch längere Zeit unverzichtbar sein. In der Übergangszeit zu alternativen Antriebsarten muss eine Neuausrichtung der Homburger Zuliefererbetreibe realisiert werden. Diese Ausrichtung hat bereits begonnen und wird von der CDU unterstützt.
GRÜNE
Wir begrüßen das Umdenken der Unternehmen. Bosch will ab 2020 klimaneutral produzieren. Dies gilt es zu unterstützen und seitens der Stadt aktiv zu begleiten. Der Einstieg in die Brennstoffzelle sichert Arbeitsplätze in Homburg. Wir wollen das Gespräch mit den Werksleitungen suchen und feststellen, wie die Stadt(verwaltung) die Unternehmen bei ihrer Neuausrichtung unterstützen/begleiten kann. Ob Diesel bzw. der Verbrennungsmotor eine Zukunft hat oder nicht, wird nicht in Homburg entschieden. Die Unternehmen haben jedoch ein großes Interesse daran, sich nicht von der chinesischen Konkurrenz abhängen zu lassen. Daher ist mittelfristig das Auslaufen der Dieselproduktion wahrscheinlich. Ziel ist es nationale und internationale Klimaziele einzuhalten. Der Wettbewerb unter den Antriebstechnologien ist weiterhin offen.
LINKE
Moderne und starke saubere Dieselmotoren, die z.B. in der Stuttgarter Innenstadt auf einen mitgeführten Elektroantrieb umgestellt werden, sollten sich durchsetzen. Für diese Technologie ist Homburg auch in Zukunft unverzichtbar.
FWG
Eine Stadt kann wenig auf die Geschäftspolitik von Konzernen einwirken. Wir schaffen die Rahmenbedingungen und die Infrastruktur. Diese sind anerkanntermaßen gut. Mit der Überreaktion zu der Dieseldebatte entsteht nicht nur in Homburg ein großer volkswirtschaftlicher Schaden. Das Umdenken hat längst begonnen. Arbeitsplätze und Produkte werden sich verändern und dem Markt anpassen. Hier ist Europa gefordert, wenn wir ernsthaft für die Umwelt etwas Sinnvolles tun wollen und müssen. Deutschland alleine und erst recht Homburg hat auf die Gesamtsituation kaum Einfluss.
AFD
Die AfD hat sich von Beginn an und kompromisslos zum Verbrennungsmotor bekannt. Die aktuelle Dieseldebatte ist in dieser Form absurd. Aufgrund willkürlich festgelegter Grenzwerte werden in Deutschland Diesel-Fahrverbote erteilt, dadurch der Dieselmotor verteufelt, was wiederum zu Stellenabbau in der Industrie führt. Der Diesel ist eine der ökonomischsten und saubersten Technologien unserer Zeit und muss und wird eine Zukunft haben.
FDP
Die Dieseldebatte hat für den Industriestandort Homburg extrem negative Folgen, die bereits jetzt zu spüren sind. Die Dieseldebatte sollte ergebnisoffen geführt werden. Es drängt sich der Verdacht auf, dass zum Beispiel von den Grünen der Diesel tot geredet werden soll. 

2.2 Tourismus: Welche Chancen und Gefahren sehen sie für Homburg?

SPD
Tourismus muss ein Zukunftsfeld der Stadtpolitik sein. Es ist für viele Bereiche (z.B. Arbeitsplätze, Belebung der Innenstadt und Gastronomie) eine wichtige Basis. Es gibt bei diesem Thema nur Chancen.
CDU
Homburg hat durch eine Vielzahl kultureller Gegebenheiten in der Innenstadt und den Stadtteilen größte Chancen im Kultur- und Städtetourismus und muss darauf seinen Fokus richten. Die Schlossberghöhlen und ihr Umfeld müssen deutlich attraktiver werden, wobei abzuwarten bleibt, welche Subventionen zu generieren sind. Großes Entwicklungspotenzial hat auch das Naherholungsgebiet Jägersburg, welches mit verbesserter Infrastruktur noch gesteigert werden kann. Homburg als ein Ursprungsort der Demokratie und seine spannende Stadtgeschichte muss in einer permanenten Ausstellung erlebt werden können. Ein Risiko für den Tourismus liegt im gesamten Saarland gemäß der „Tourismuskonzeption Saarland 2025“ im mangelnden Bewusstsein der am Tourismusgeschehen Beteiligten in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Nachhaltig mögliche Entwicklungen der touristischen Infrastruktur könnten dadurch verspielt werden.
GRÜNE
Die zum Teil wirklich guten Chancen von Homburg – Einbindung in die Biosphärenregion, Römermuseum, Schlossberg, Klosteranlage Wörschweiler, Jägersburger Weiher – werden nur ungenügend vermarktet bzw. die Promotion in Presse oder auf Messen ist zu gering. Touristische Gesamtpakete sind zu schnüren (z.B. Wander- / Radfahrferien) – hier gibt es in Zusammenarbeit mit Nachbarstädte / mit dem Saarpfalz-Kreis / mit RP noch einiges an Potential.
LINKE
Unsere tolle Jugendherberge und auch das frisch renovierte Schloßberghotel ziehen Touristen vermehrt an. Jetzt müssen noch unsere Hightlights wie die Schloßberghöhlen als größte Buntsandsteinhöhlen Europas besser beworben werden. 
FWG
Homburg muss als Ganzes eine touristische Aufwertung erfahren. Der Tourismus, als weicher Standortfaktor, spielt eine immer wichtigere Rolle. Es kommen Besucher in unsere Stadt, Handel und Gastronomie können hiervon profitieren und es führt zu einer lebendigen Stadt. Neben vielfältigen Veranstaltungen, einem ansprechendem Stadtmobilar sowie  einem funktionierendem und gut beschildertem Radwegenetz müssen natürlich die Sehenswürdigkeiten / Attraktionen selbst gepflegt, verschönert und ausgebaut werden. Wir sagen JA zu einem Ausbau des Schlossberges mit Ertüchtigung des Eingangsportals und Schaffung eines neuen Besucherzentrums. Wir sagen NEIN zu einem Aufzug auf den Schlossberg vor der Fruchthallstraße. Wichtig ist aber auch, dass Parkplätze am Schlossberg geschaffen werden. Hier bietet sich der alte Sportplatz der DJK Homburg an. Ebenso sollte in Verbindung mit dieser Maßnahme versucht werden, den Zugang für Fußgänger zu den Höhlen auf dem bereits vorhanden, fast ebenen Weg ab der Spitzkehre der Schlossberg Höhenstraße wiederherzustellen. (Die Problematik Einsturzgefahr „Großer Bruch“ muss berücksichtigt werden.) Darüber hinaus dürfen die nicht in der Innenstadt liegenden Sehenswürdigkeiten / Attraktionen keinesfalls vergessen werden, sondern müssen ebenfalls weiterentwickelt werden, wie z.B.

• Jägersburger Weiher: Das Ausflugsziel hat sich, nicht zuletzt Dank der vielseitigen Gastronomie, toll entwickelt. Nun gilt es die Wege und Parkplätze wetterfest zu gestalten, damit das geschaffene Angebot auch größtmöglich genutzt werden kann.

• Merburg Kirrberg: Die Begehbarkeit sollte schnellst möglichst wiederhergestellt werden. Hier gilt es auch zu prüfen, ob es mögliche Fördermittel geben könnte.

• Römermuseum Schwarzenacker: Das Römermuseum muss eine optische Aufwertung der Gebäudefassade zur B 423 hin erfahren, damit auch ortsfremde Personen erkennen können, worum es sich bei dieser Anlage handelt. Ebenso benötigt die Anlage ein ansprechendes Eingangsportal.

AFD
Chancen sehen wir in einer stärkeren touristischen Erschließung des Schloßberges und eines besser abgestimmten Gesamtpakets für potentielle Touristen über die Stadtgrenzen Homburgs hinaus (Stichworte: Biosphärenreservat Bliesgau oder Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim). Bei der Sanierung der Altstadt sollte man z.B. auch in Betracht ziehen, vorhandene Kulturgüter wieder mehr in den Fokus zu stellen, um so neue touristische Anreize zu schaffen. Eine Restaurierung und Umzug des Bismarckdenkmals auf den historischen Marktplatz wäre hier eine Überlegung wert. Eine Gefahr besteht sicherlich darin, dass man die Altstadt auch weiterhin z.B. durch moderne Bodenbeläge und Bauten „modernisiert“. Potential und Flair, das dadurch verloren geht, wird nur schwer wieder wettzumachen sein.
FDP
Der Tourismus kann für Homburg nur Vorteile bringen. Es besteht die Chance, dass vor allen Dingen die Gastronomie und die Hotellerie von Tourismus profitiert. Dies gilt auch für die Bekanntheit unserer Stadt. Gefahren durch zu viel Tourismus wie in Venedig, Barcelona etc. sehe ich definitiv nicht.

2.3 Welche Wünsche und Maßnahmen sehen sie für den „Arbeitsplatz Homburg“ in der Zukunft?

SPD
Faire Löhne, gute Arbeit, Mitbestimmung und einen breiten Mix an Arbeitsplatzangeboten.
CDU
Der Ausbau des Angebotes an Arbeitsplätzen in unterschiedlichen Sektoren jenseits der Automobilindustrie muss fortgesetzt werden. Um dies konkret zu realisieren unterstützen wir die Gewerbeansiedlung am Zunderbaum.
GRÜNE
Insbesondere das Homburger Standbein „Automobilindustrie“ wird in den kommenden 10 Jahren unter massivem Anpassungsdruck stehen. Diesen Prozess gilt es unterstützend zu begleiten und gleichzeitig den Branchenmix stärker zu verbreitern. Mit UKS und Universität ist die Stadt gut aufgestellt. Am Zunderbaum soll unser dritter Homburger Technologiepark entstehen. Wir wollen gezielt neue, wissensorientierten Industrien, z.B. durch Uni – Ausgründungen oder Start-ups fördern, statt immer nur Altindustrien zu subventionieren. Neue Logistikzentren dürfen nur direkt an der Autobahn entstehen, um zusätzliche Verkehrsbelastung zu vermeiden. Innovative Ausgründungen oder auch die Weiterentwicklung der Automobilzulieferer in Richtung E-Mobilität, CO2– und feinstaubarme Technologien sowie autonomes Fahren unterstützen wir. Die nötige digitale Infrastruktur muss – auch mit Blick auf Home-Office-Angebote – ausgebaut werden. Die Stadt könnte im Bereich E-Government durchaus Vorbild sein; hier besteht ein großer Nachholbedarf! Viele Behördengänge könnten vermieden werden, Bürger wären unabhängiger von Öffnungszeiten je mehr Dienstleistungen auch elektronisch angeboten werden. Bei der Einführung einer E-Grünschnittkarte hätte die Stadt 2018 Vorbild sein müssen.
LINKE
Wir wünschen uns mehr junge innovative Unternehmen, medizinische und medizintechnisch Startups und Uni-Ausgründungen und damit einen besseren Branchenmix in der Stadt.
FWG
Nicht nur im Hinblick auf einen Strukturwandel der ansässigen Großindustrie braucht Homburg neue Flächen für Handwerk und Dienstleistungen. Sucht man heute als Jungunternehmer/in oder auch als bereits bestehender Betrieb in Homburg nach Flächen für sein kleines oder mittelständisches Unternehmen, findet man leider so gut wie keine Möglichkeit zur Ansiedlung oder Erweiterung.
AFD
Für den Arbeitsmarkt in Homburg, insbesondere für all die Arbeitsplätze in der Automobilzulieferer-Industrie, wünschen wir uns, dass endlich wieder wirtschaftliche Vernunft in die Politik einkehrt. Die Verteufelung des Verbrennungsmotors, die systematische Dekarbonisierung unseres Landes und letzten Endes eine Politik der Klimahysterie und Öko-Angstmacherei führt unweigerlich auch in Homburg zum Verlust vieler Arbeitsplätze. Davon wären schlußendlich auch Arbeitsplätze z.B. in Subunternehmen bedroht oder im Einzelhandel, bei dem die Umsätze sinken würden (Bäckereien, Metzgereien etc.). In erster Linie muss es um den Erhalt vorhandener hochwertiger Arbeitsplätze gehen und erst danach um die Schaffung neuer Arbeitsplätze, wobei das eine das andere ja nicht ausschließt.
FDP
Es wäre dringend notwendig und wünschenswert, dass Bebauungspläne für weitere Wohngebiete in Homburg aufgestellt werden. Homburg sollte als Wohnort attraktiver gestaltet werden. Dies würde die Anzahl der Einpendler und damit auch die Umweltbelastung reduzieren.

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