Rebelo Magalhaes setzt sich durch und trifft für den TV Homburg. Aber am Ende dürfte das 29:29 beim TuS Opladen zuwenig für den Aufsteiger aus dem Saarland sein, um den Abstieg aus der Dritten Bundesliga doch noch zu verhindern. Foto: Hagen
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Das hätte nicht passieren dürfen. Knapp vier Minuten vor dem Spielende der Drittligapartie der Staffel Süd/West TuS Opladen gegen den TV Homburg hatte der TVH noch einmal eine Auszeit bei eigener 27:25-Führung beantragt. Homburgs Interimstrainer Ljubomir Josic hatte dafür eine grüne Karte auf den Kampfrichtertisch gelegt, doch dazu war er nicht berechtigt, weil er auf dem offiziellen Spielberichtsbogen “nur” als Spieler eingetragen war, nicht aber als Trainer!

Dafür gab es für Josic eine zwei Minuten Strafe. Der TV Homburg also durch diesen Regelverstoß in Unterzahl und obwohl die Homburger trotz dieser Zeitstrafe sogar auf 28:25 erhöhen konnten, kam der TuS Opladen in Überzahl wieder heran. Dazu kam auch Pech für den TV Homburg hinzu, der bei eigener 29:28-Führung eine Sekunde vor dem Spielende einen Siebenmeter hinnehmen müsste, den Oplandes bester Torschütze des Abends Oliver Dasberg zum 29:29-Endstand verwandelte.

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Ein möglicher und auch verdienter Sieg hätte dem TV Homburg im Abstiegskampf so gutgetan. Nun aber fiel man nach dem 36:32 Heimsieg der TSG Haßloch gegen den Longericher SC auf den drittletzten und ersten Abstiegsrang zurück. Ein Punkt fehlt dem TV Homburg jetzt zum rettenden Ufer. Rein rechnerisch ist noch einiges für die Saarländer möglich. Aber nun hat die TSG Haßloch die besseren Karten. Marvin Mebus, der zweite Interimstrainer des TVH bis zum Saisonende mit Ljubomir Josic: “Wir geben natürlich nicht auf, solange es rechnerisch noch geht.” Doch bevor man weiter rechne, sei auch klar: “Wir müssen in 14 Tagen beim Longericher SC Köln den Sieg einfahren, um noch eine Restchance zu haben.” Auf die letzte Heimkarte am Schlussspieltag gegen den ungeschlagenen Meister TuS Ferndorf zu setzen, sei schon mehr als unrealistisch.

Zu Hause hatte Jörg Ecker, der sportliche Leiter des TV Homburg, die erwähnte Szene mit der Auszeit und dem Nichteintrag von Josic als offiziellen Trainer in den Spielberichtsbogen im Livestream verfolgt. “Das ist mehr als ärgerlich”, so Jörg Ecker. “Bei der vorletzten Auszeit hatte Josic ebenfalls diese grüne Karte für eine Auszeit hingelegt, ohne dass das Kampfgericht am Zeitnehmertisch etwas dagegen hatte. Hier hätte man uns hier schon auf den Regelverstoß hinweisen können, wurde es aber nicht. Das war natürlich für uns sehr bitter, dass es dann später doch auffiel und auch regelgerecht bestraft wurde.” Die drei Tore Führung ohne in Unterzahl weiter spielen zu müssen, hätten sicherlich zum Sieg gereicht. “Leider kamen dann die bekannten Konditionsprobleme hinzu und die möglichen beiden Punkte sind weg.” Auch Jörg Ecker hat den Klassenerhalt noch nicht ganz abgeschrieben. “Selbst haben wir es aber leider, auch wenn wir in Köln gewinnen, nicht mehr in der Hand.”

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Yves Kunkel (Mitte) trifft freigespielt. Aber auch elf Tore des überragenden Homburger Torjägers sollten nicht reichen. Mit einem 29:29 musste sich der Aufsteiger aus dem Saarland am Ende beim TuS Opladen zufrieden geben. Foto: Markus Hagen

Als kleiner, aber schwacher Trost, bescheinigte Jörg Ecker, seiner Mannschaft trotz des mageren Punktgewinns, eine großartige kämpferische, aber auch spielerische sehr starke Leistung in der Bielertsporthalle Opladen. Vor 154 Zuschauern hatte der TV Homburg Spiel und Gegner bis eine Sekunde vor dem Ende mehr als in Griff. Interimstrainer Marvin Mebus: “Jeder hat für den anderen gekämpft und großartig, was wir in der Defensive in der ersten Halbzeit zeigten.” 20 Minuten standen auf der Uhr und der Gastgeber aus Opladen hatte erst sechs Treffer eingeworfen, während der TV Homburg mit 9:6 erstmals sogar mit drei Treffern vorne lag. 13:11 lag der Aufsteiger aus Homburg zum Pausentee vorne. “Wir hätten höher führen können, weil die eine oder andere Chance vergeben wurde”, meinte Jörg Ecker und auch Marvin Mebus hätte sich den einen oder anderen Treffer mehr gewünscht. In der zweiten Halbzeit lief es dann auch im Angriff für die Homburger immer besser. In der 41. Minute erhöhte Robin Egelhof zum 21:17 den Vorsprung dann auf vier Tore. Wenig später stand es nach einem Tempogegenstoß durch Peter Gohl abgeschlossen sogar 22:17 für den TV Homburg.

Aber der TuS Opladen kam zurück. Zwölf Minuten vor dem Abpfiff stand es nur noch 24:22 für die Gäste. Es folgte die bereits erwähnte erste Auszeit des TVH, die Josic unerlaubter, aber ohne Strafe beantragt hatte. Die letzten Minuten wurden wie erwähnt dramatisch. Als Rebelo Magalhaes trotz Unterzahl zum 28:25 einwarf, war der Sieg für TV Homburg 129 Sekunden vor Spielende sehr realistisch. Aber der TuS Oplanden wehrte sich mit aller Macht gegen die drohende Heimniederlage, wie dann auch der TVH 40 Sekunden vor Ende bei eigener 29:28-Führung. Eine Sekunde vor Abpfiff entschied das Schiedsrichtergespann: Abwehr durch den Kreis – Siebenmeter – Ausgleich durch Oliver Dasburg und der so nötige, wie wichtige Sieg für den TV Homburg war Makulatur.

Letzten Endes war der eine oder andere Fehler zu viel ausschlaggebend für die Remis”, meinte Mebus. Tief traurig stelle Jan Ole Schimmel fest. “Leider wurden wir für unser gutes Spiel nicht mit einem Sieg belohnt. Es fehlte bei uns in der Schlussphase die Konzentration und Abgezocktheit, um die wichtigen beiden Punkte mit nach Hause nehmen zu können.” Muhamet Durmishi, mit sieben Treffern hinter Yves Kunkel (11 Tore), zweitbester Torjäger des TV Homburg: “Es war eine so starke Leistung von uns. Leider haben wir uns in der entscheidenden Phase durch diesen technischen Fehler bei der Auszeit selbst um den Sieg gebracht.”

Robin Egelhof versucht sich gegen zwei Abwehrspieler des TuS Opladen durchzusetzen. Am Ende reichte es für den TV Homburg nur zu einem 29:29, wohl zu wenig, um den drohenden Abstieg zu verhindern. Foto: Markus Hagen

Am kommenden Wochenende ist der TV Homburg spielfrei, ehe man am Samstag (18. Mai) beim Longericher SC Köln, um die allerletzte Chance um den Klassenerhalt spielen wird. Nur mit einem Sieg hat der Aufsteiger aus dem Saarland es noch in der Hand, vorausgesetzt Haßloch patzt wieder, den Weg zurück in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zu verhindern.

Bis zu diesem Spiel hoffen die Homburger auch wieder auf Joel Ribeiro, der in Oplanden wegen Knieproblemen nicht mitspielen konnte.

TV Homburg: Tor: Benedikt Berz, Patrick Schulz – Feld: Yves Kunkel 11/2, Muhamed Durmishi 7, Robin Egelhof 4, Patrick Bach 2, Peter Gohl 2, Rebelo Magalhaes 1, Niclas Ludolph, Lukas Glück, Marvin Mebus, Ljubomir Josic, Jan Ole Schimmel.

Zeitstrafen: 4 / 5

Siebenmeter: 3 / 2

Zuschauer: 154

Schiedsrichter: Budde / Ehlert

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