Die beiden Interimstrainer Benjamin Schwarz (links) und Sven Sökler (Mitte) haben im Heimspiel des FCH gegen den FSV Mainz 05 II am Sonntag nach der Freistellung von Danny Schwarz das alleinige Sagen. Bis Mitte Januar will Dieter Gerstung (rechts) einen Nachfolger von Danny Schwarz präsentieren. Foto: Markus Hagen

Nach nur einem Sieg aus den letzten neun Partien in der Regionalliga Südwest rutschte der FC 08 Homburg von Platz drei auf einem enttäuschenden elften Rang ab. Der Weg zurück ins obere Tabellendrittel ist verbaut. Zum Tabellensechsten SGV Freiberg fehlen schon sieben Punkte. Dafür richtet Dieter Gerstung, der sportliche Leiter der Grün-Weißen, bereits den Blick in das untere Tabellendrittel der Tabelle, denn vom ersten Abstiegsplatz 15 ist der FCH nur noch acht Punkte entfernt.

„Das muss jedem Spieler und dem Trainerteam bewusst sein, dass es durchaus noch weiter nach unten in der Tabelle gehen kann. Man sollte daher schnellstens wieder zurück in die Erfolgsspur kommen”, so Gerstung. Wichtig sei deshalb auf jeden Fall, dass der FC Homburg im letzten Spiel in diesem Jahr nach einer turbulenten Woche mit der Freistellung von Cheftrainer Danny Schwarz am Dienstag nun am Sonntagnachmittag ab 14 Uhr im Homburger Waldstadion gegen den FSV Mainz 05 II mit einem Erfolgserlebnis und drei Punkten in die Pause gehen könne.

FCH-Mannschaftskapitän Mart Ristl fand zur Freistellung des Cheftrainers: „Wir müssen uns alle selbst an die Nase fassen, weshalb wir in eine solche Situation gekommen sind. Leider haben nun die typischen Fußballmechanismen gegriffen und der Trainer musste als Hauptschuldiger dann gehen. Aber ich sehe uns Spieler ebenfalls in der Schuld, wir haben oft nicht das auf dem Platz gezeigt, was möglich war und was wir auch können.” Nun gelte es ohne Wenn und Aber gegen den mit dem FCH punktgleichen Tabellenzehnten FSV Mainz 05 II (25 Punkte) das Jahr mit einem Sieg zu beenden. „Wir stehen in der Pflicht den Fans, dem Verein und uns gegenüber dieses Spiel am Sonntag zu unserem Gunsten zu entscheiden.”

Die beiden Co-Trainer Benjamin Schwarz und Sven Sökler werden wie bei der jüngsten 0:3-Niederlage bei den Stuttgarter Kickers – der damalige Cheftrainer Danny Schwarz saß gelb/rot gesperrt auf der Tribüne –  erneut als „Cheftrainer” auf der Bank Platz nehmen. Benjamin Schwarz: „Wir haben nicht alles nach der Freistellung von Danny umgeschmissen. Das ist in der kurzen Zeit auch nicht machbar. Das Trainerteam appelliert an die Mannschaft, alles zu geben, um die anvisierten Punkte im Waldstadion behalten zu können. Es wird höchste Zeit, dass Jeder erkennt, wie wichtig dieses Spiel auch für die Zukunft im nächsten Jahr sein kann.” Die U23 des FSV Mainz sei eine starke Mannschaft mit einer Mischung als Talenten und Routiniers. 

„Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, auch um mit mehr Selbstbewusstsein in die weitere Saison nach der Pause gehen zu können.” Personell wird es mit Sicherheit Veränderungen gegenüber dem enttäuschenden Spiel in Stuttgart geben. Der zuletzt gelb/rot gesperrte Stürmer David Hummel wird in die Startelf zurückkehren. Auch Mittelfeldspieler Maximilian Jansen wird nach der fünften gelben Karte und Sperre in Stuttgart wieder spielen. Philipp Steinhart fehlt weiter, nachdem er nach seiner Roten gegen Eintracht Trier für zwei Spiele gesperrt wurde. 

Benjamin Schwarz meinte am Donnerstagnachmittag bei der Spieltagspressekonferenz zu weiteren Personalentscheidungen: „Bis Sonntag warten wir noch die Trainingseindrücke ab, um die endgültige Elf für Sonntag zu nominieren.” Für das Heimspiel erhoffen er und Sven Sökler sich, dass „alle eingesetzten Spieler über 90 Minuten Leidenschaft, Kampfbereitschaft und Wille gegen Mainz zeigen, um den vierten Heimsieg in dieser Saison zu holen.” Nur wenn diese Tugenden stimmen, könne man endlich wieder Siegen.

Dieter Gerstung wollte einen Zwischenstand über den Nachfolger von Danny Schwarz drei Tage vor dem letzten Heimspiel in diesem Jahr am Sonntag nicht kundtun. „Die Liste an Bewerbern wird täglich immer größer. Über 50 sind es zur Zeit.” Er selbst habe noch mit keinem dieser Trainer gesprochen, sondern die Bewerbungen gesammelt. „Wir konzentrieren uns zunächst ganz klar erst einmal auf das Spiel am Sonntag.” Erst ab Montag laufen dann die ersten Pläne und Vorsichtungen. „Wir brauchen einen Trainer, der sich mindestens in der Regionalliga auskennt und auch Erfahrungen aus dem Profigeschäft mitbringt”, so der 56-Jährige zum Anforderungsprofil des Schwarz-Nachfolgers. Er erwarte zudem vom neuen Coach, dass er auch mit harter Hand durchgreift, wenn es leistungsmäßig bei Spielern nicht funktioniert. 

Ob der FC Homburg noch vor Weihnachten einen Nachfolger für Danny Schwarz finden kann? „Der Zeitpunkt der Neuverpflichtung ist offen. Auf jeden Fall aber bis zum ersten Training nach der Winterpause am 12. oder 13. Januar”, informiert der sportliche Leiter des FC Homburg. Eine interne Lösung mit den beiden bisherigen Co-Trainern Benjamin Schwarz und Sven Sökler sei wegen der fehlenden A-Lizenz nicht möglich. Mit einer Ausnahmegenehmigung hätten beide Trainer zwar erst einmal weiter machen können, aber davon rücken der FCH-Vorstand und Gerstung ab und wollen mit einem neuen Coach die Restsaison und darüber hinaus weiter machen.

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein