Am letzten Dienstag fand die jährliche Blutspenderehrung des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) im Homburger Forum statt.
Die Ehrung nahmen die Stadt-Beigeordnete Nathalie Kroj, der Stellvertretende Ärztliche Direktor des UKS Prof. Dr. Michael Zemlin und der Leiter des Hämostaseologischen Instituts Prof. Dr. Hermann Eichler gemeinsam vor. 23 Blutspender wurden für ihre Mehrfachspenden geehrt und freuten sich über ihre Auszeichnung. Eine besondere Geschichte offenbarten zwei der Geehrten: Blutspenden ist bei Bianca und Bernd Gulich aus Zweibrücken Familiensache, die Initiative kam von der Tochter kurz nach dem 18. Geburtstag.
Blutspenden ist lebenswichtig, das wissen die meisten Menschen. Doch nur ein Teil der spendenfähigen Menschen geht überhaupt erst zur Blutspende. Und davon sind es letztendlich die Mehrfachspenderinnen und -spender, die die meisten Blutspenden leisten. So wie Bianca und Bernd Gulich aus Zweibrücken, ein Vater-Tochter-Duo das regelmäßig und vor allem gerne am UKS in Homburg Blut spendet. Um sie und weitere Spender zu ehren, verleiht das Universitätsklinikum des Saarlandes regelmäßige Auszeichnungen und veranstaltet öffentliche Ehrungen. So sollen ein Zeichen gesetzt und weitere Menschen zur Blutspende ermutigt werden. Dass es bei den vielen engagierten Blutspendern viele tolle Geschichten zu erzählen gibt, das zeigte sich wieder bei der diesjährigen Ehrung und am Beispiel von Familie Gulich.
Zu Beginn der Spenderehrung wurden die Eingeladenen von Prof. Dr. Hermann Eichler, dem Direktor des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin des UKS, im Homburger Forum begrüßt. Er bedankte sich bei den Spendenden und betonte: „Am UKS benötigen wir pro Jahr etwa 18.000 Rote-Blutkörperchen-Konzentrate, etwa 3.500 Blutplättchen- und viele andere Präparate, die aus Blut gewonnen werden.“ Diesen Bedarf zu bedienen, sei nur durch die Spenden möglich und damit der Verdienst der Blutspenderinnen und Blutspender am UKS.
In Vertretung des Oberbürgermeisters Michael Forster sprach anschließend Nathalie Kroj, ehrenamtliche Beigeordnete der Stadt Homburg, zu den Blutspendern. „Sie leisten mit ihrem Beitrag einen unschätzbaren Wert für unsere Gesellschaft, denn Sie retten mit Ihrem Blut Leben und dafür gebührt Ihnen unser allergrößter Respekt und tiefster Dank.“ Kroj erläuterte, dass die Stadt Homburg seit mittlerweile zehn Jahren die Mitarbeitenden für Blutspenden freistelle und dass sie sich wünsche, mehr Unternehmen und Arbeitgeber würden diesem Beispiel folgen.
Abschließend richtete sich der Stellvertretende Ärztliche Direktor des UKS Prof. Dr. Michael Zemlin an das Publikum. Der Klinikdirektor der Allgemeinen Pädiatrie und Neonatologie hatte die Ehrung in Vertretung für die Ärztliche Direktorin des UKS Prof. Dr. Jennifer Diedler übernommen und gab einen sehr persönlichen Einblick in seine eigene Verbindung zur Blutspende. Er erzählte, dass es nicht nur die mehr als 1.000 Transfusionen pro Jahr in der UKS-Kinderklinik seien. Auch er und seine Ehefrau hätten in jungen Jahren bereits einige Spenden absolviert, dann sogar bei der Geburt ihres ersten Sohnes die andere Seite kennengelernt: Aufgrund einer Erkrankung benötigte ihr eigenes Kind viele Blutprodukte. Seinen sehr herzlichen Dank an die Spender kombinierte er mit dem Aufruf: „Bitte geben Sie das auch als Multiplikatoren weiter. Wenn Sie eine solche Ehrung erhalten, dann tun Sie Gutes und reden Sie darüber!“ Die Spendenden selbst könnten so eine positive Welle auslösen.
Es folgte die Ehrung von insgesamt 23 Blutspendern. Sie erhielten jeweils eine Urkunde und ab der zweiten Ehrungsstufe eine Medaille: für mehr als 10 Spenden (6 Personen), für mehr als 25 Spenden (13 Personen), für mehr als 50 Spenden (3 Personen) und für mehr als 75 Spenden (1 Person). Da die Spendenzahlen zu Jahresbeginn ermittelt werden und Thrombozytenspenden alle zwei Wochen möglich sind, waren viele der Spender mit ihren aktuellen Spendenzahlen bereits weiter fortgeschritten. In den unteren Ehrungsstufen standen in diesem Jahr glücklicherweise einige Ehrungen an, mit Blick auf die räumlichen Kapazitäten konnte allerdings nur ein Teil zur öffentlichen Veranstaltung eingeladen werden. Alle Spenderinnen und Spender, die nicht nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und eingeladen wurden, haben ihre Urkunde per Post erhalten und bekommen die Medaille im Sekretariat des Instituts.
Spenderfamilie Gulich aus Zweibrücken
Bianca und Bernd Gulich sind ein tolles Beispiel für die engagierten Blutspender am UKS. Und ihre Geschichte zeigt, wie Menschen meist zur Blutspende kommen: Indem Sie von Anderen für die Blutspende begeistert werden. Oft ergibt sich das in der Familie, wenn die ältere Generation die jüngere zur Blutspende mitnimmt. Bei Familie Gulich war es allerdings genau umgekehrt. Es war Tochter Bianca, die kurz nach ihrem 18. Geburtstag die Idee zur Blutspende hatte. Die heute 24-Jährige erzählt: „Ich hatte von Mitschülerinnen und -schülern gehört, die in Homburg spenden und fand das gut. Und als ich zu Hause davon erzählt habe, konnte ich meinen Vater und meine Schwester überzeugen. Wir haben kurz darauf alle zusammen unsere erste Spende am Universitätsklinikum absolviert.“ Vater Bernd erinnert sich noch gut an die Anfänge: „Man hat sich Gedanken gemacht, wie wichtig Blutspenden ist und was man selbst beitragen kann.“ Beide sind beim Spenden geblieben und es habe sich sogar eine Art familieninterner Wettbewerb ergeben. „Als Mann bin ich dabei ein wenig im Vorteil, wir dürfen öfter gehen als die Damen“, sagt der 61-Jährige mit einem verschmitzten Lächeln. Man merkt im Gespräch, dass er und seine Tochter mit Herz und Seele hinter der Blutspende stehen. Heute, mehr als fünf Jahre nach der ersten Spende, hat Bianca bereits 39 Mal Blut gespendet, Bernd 45 Mal.

Familie Gulich redet über die Blutspende, möchte auch andere Menschen dazu anregen. Als Medizinstudentin in Homburg hat Bianca einen Einblick in die Krankenversorgung und weiß um die Notwendigkeit. Und auch Vater Bernd erzählt vom Austausch, den er beispielsweise im Bekanntenkreis oder mit Kolleginnen oder Kollegen dazu führt. Sein Arbeitgeber würde das Blutspenden ebenfalls unterstützen, das findet er sehr gut und wichtig.
Bianca und Bernd Gulich kommen für die Spende gerne zum Blutspendedienst des Homburger Universitätsklinikums. Ihr Fazit: „Wir sind froh, dass es am UKS so ein nettes Team gibt und erleben jede Spende sehr positiv. Mit netten Gesprächen, aber auch leckerer Verpflegung danach. Wir gehen sehr gerne nach Homburg und fühlen uns dort sehr gut aufgehoben“.
Informationen zur Blutspende am UKS
Am UKS ist die Blutspende immer an Werktagen von Montag bis Donnerstag möglich. Montag bis Mittwoch beginnen die Spendenzeiten am Vormittag um 8 Uhr und enden um 11 Uhr (Erstspende) bzw. 11:45 Uhr (Mehrfachspende); die Spendenzeiten am Nachmittag beginnen um 13 Uhr und enden um 14 Uhr (Erstspende) bzw. 14:45 Uhr (Mehrfachspende). Der Donnerstag ist langer Spendentag, Blutspenden sind an diesem Tag zwischen 13 Uhr und 18:30 Uhr (Erstspende) bzw. 20 Uhr (Mehrfachspende) möglich.
Interessierten beantwortet der Blutspendedienst am UKS auch vorab gerne alle Fragen zu einer Spende, unter der Telefonnummer 0 68 41 / 16 – 2 25 40, per Fax an 0 68 41 / 16 – 2 25 35 oder via E-Mail an blutspende@uks.eu. Weitere Informationen zur Spende finden sich online unter www.uks.eu/blutspende