Was mit einem zufälligen Besuch begann, hat sich zu einer echten Freundschaft entwickelt: Aikidokas aus Homburg-Erbach waren auch in diesem Jahr wieder in der französischen Partnerstadt La Baule zu Gast – und erlebten ein Wochenende voller Sport, Kultur und jeder Menge guter Laune.
Vor rund eineinhalb Jahren hatten Evelyn und Jean Marc Sotin, leidenschaftliche Sportler und Vertreter des Sportamts von La Baule, erstmals beim Training der Homburger Aikidogruppe vorbeigeschaut. Schnell war klar: Hier passt die Chemie! Eine Einladung nach Frankreich folgte – ursprünglich zum großen Fackellauf vor Olympia 2024. Der Termin ließ sich zwar nicht halten, aber die Idee war geboren.
Schon im vergangenen Jahr reisten die ersten Homburger gemeinsam mit dem Wander- und Gartenbauverein zur Umweltmesse „La Baule en fleurs“. In diesem Frühjahr ging es erneut an die Atlantikküste – dieses Mal sogar mit einem richtigen sportlichen Highlight: einem gemeinsamen Aikidotraining mit den französischen Freunden.
Trotz Osterferien brachte Cheftrainer Philippe Grit fast seine gesamte Truppe auf die Matte. Zwei Stunden lang wurde intensiv trainiert, mit Händen, Füßen – und vor allem viel gegenseitigem Respekt. “Beim Aikido braucht es nicht viele Worte”, meinten die Homburger Trainer Edith Sitko, Gabriele Rammacher, Alexander Halblaub und Bernhard Cullmann. Kein Problem also, dass Französisch nicht jedermanns starke Seite war – die Sprache des Sports reichte völlig aus.
Nach den zahlreichen Hebeltechniken und Rollen ging es für die Sportler in geselliger Runde weiter. Beim gemeinsamen Essen stießen auch Vertreter des Sportamtes La Baule dazu – Präsident Hubert Lessard, Vizepräsident Pascal Thomas und Schatzmeisterin Katia d’Herbey. Alle drei hatten das Wochenende über kräftig mitangepackt, als Fahrer, Organisatoren und Gastgeber.
Natürlich stand neben dem Sport auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm an. Dank der Organisation von Simone Lukas, Städtepartnerschaftsbeauftragte der Stadt Homburg, lernten die Saarländer spannende Seiten der Region kennen: Sie erfuhren mehr über die Wasserversorgung der Stadt, besuchten ein Naturschutzgebiet mitten im touristischen Trubel – und probierten auf einer Algenfarm allerlei Meeresgewächse, die nicht nur lecker schmeckten, sondern auch bei der Reinigung von Wasser und Luft eine wichtige Rolle spielen.

Ein Ausflug nach Vannes rundete das Programm ab: Dort bewunderten die Homburger bretonische Tanzgruppen und schlenderten durch die historische Altstadt, bevor es zur wilden Atlantikküste ging.
Unterstützt wurde die Reise nicht nur von den Städten Homburg und La Baule, sondern auch durch den Deutsch-Französischen Bürgerfonds. “Viel zu wenig bekannt”, findet Simone Lukas – dabei richtet sich der Fonds gerade auch an Menschen über 30, die das Nachbarland besser kennenlernen möchten. Neben Stadtratsmitglied und Landtagsabgeordnetem Pascal Conigliaro, der auch als Dolmetscher einsprang, nutzten viele diese Gelegenheit, um alte Kontakte zu pflegen und neue Freundschaften zu schließen.
Zum krönenden Abschluss wurde noch gefeiert – bei Musik, französischem Essen und guter Stimmung. Und weil Sportler bekanntlich auch an die Zukunft denken, pflanzte die bunte Truppe symbolisch Hopfen in La Baule – vielleicht wächst daraus ja irgendwann ein echtes saarländisch-bretonisches Bier!