Zu oft liefen die Homburger, wie hier David Hummel (links gegen den Freiberger Yannik Osee) der SGV Freiberg bei der 1:2-Heimniederlage hinter her. Foto: Hagen
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In sieben Spielen war der FC Homburg in der Regionalliga Südwest zuletzt ungeschlagen. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein verlor nun Trainer Roland Seitz mit dem FCH gegen den SGV Freiberg mit 1:2 vor nur 947 Zuschauern im Homburger Waldstadion. Seitz: „Freiberg hat aus zwei Standardsituationen zwei Tore gemacht, wir dagegen nicht.” Aufgrund der klareren Torchancen ging aber der Sieg des Tabellendritten aus Freiberg in Ordnung, auch weil der FC Homburg nach seinem Anschlusstreffer durch Minos Gouras (61.) kaum Mittel fand, um den Gästesieg zu gefährden.

Schon nach elf Minuten ging Freiberg in Führung. Ein hoher und langer Freistoß in den Homburger Strafraum von Josif Maroudis geschlagen, landete auf dem Kopf von Gästekapitän Marco Kehl-Gomez zum 1:0 für die SGV. Der FC Homburg hatte zwar mehr Ballbesitz, aber vergab anschließend die eine oder gute Chance zum Ausgleich. So landete ein Kopfball von Benjamin Kirchhoff (14.) knapp neben dem Tor. Nach Zuspiel von Markus Mendler rutschte FCH-Torjäger David Hummel aus fünf Metern knapp am Ball vorbei. Ein 20 Meter Schuss von Maximilian Jansen knallt abgefälscht an den Außenpfosten (26.). Minos Gouras (29.) schoss zu unplatziert genau auf Gästetorwart Thomas Bromma. Statt 1:1 hätte es schon in der 36. Minute fast 2:0 für Freiberg gestanden, als FCH-Innenverteidiger Manuel Kober einen Ball von Domenico Alberico vor der Torlinie noch klären konnte. Der zweite Treffer für den SGV Freiberg fiel dann aber kurz vor der Pause dennoch: Nach einem Eckball erhöhte Yannick Osee, der übrigens für die nächste Saison beim FC Homburg im Gespräch ist, mit dem Kopf auf 2:0.

In der zweiten Halbzeit fällt dem FC Homburg kaum etwas in der Offensive ein. Im Gegenteil: Hilal El-Helwe, mit dem der FCH übrigens ebenfalls Kontakt haben soll, hätte Lukas Hoffmann im Homburger Tor (57.) fast überwunden. Eher zufällig verkürzten die Homburger durch Gouras (61.) auf 1:2. Auch im zweiten Abschnitt zeigte sich Grün-Weiß bemüht, dem Spiel noch eine Wendung zu geben. Doch beim Gastgeber fehlte der bedingungslose Druck, um zumindest noch ausgleichen zu können, während Freiberg Spiel und Gegner ganz gut im Griff hatte. David Hummel (68.) und Mart Ristl (90.+2), dessen Ball noch geklärt werden konnte, hatten die ganz wenigen Möglichkeiten nach dem Anschlusstor auf dem Fuß. Zu wenig, um Freiberg bezwingen zu können.

Bleibt noch eine strittige Szene in der 68. Minute zu  klären, als Gouras im Strafraum zu Fall kam. „Ein klarer Strafstoß für uns, den der Schiedsrichter nicht gepfiffen hat”, meinte der betroffene Homburger Spieler Minos Gouras dazu. Auch Roland Seitz hätte hier gerne einen Elfer für seine Grün-Weißen gesehen. Dazu kam, dass der junge Schiedsrichter Christian Steib aus Sicht beider Trainer und aller Spieler mit der Spielleitung total überfordert war. Nicht weniger als zehn Mal zeigte er den gelben Karton (6 für den FCH, 4 für Freiberg). Seitz: „Vollkommen überzogen waren die meisten gelben Karten. Da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl gewünscht.” Entscheidend für den Spielausgang war die Kartenflut aber nicht – zumal in der Einzelbetrachtung die jeweiligen Karten nach dem Regelwerk wohl meist vertretbar waren, man also eher die fehlende Konsistenz und wechselnde Maßstäbe der Entscheidungen kritisieren kann. 

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Homburgs Innenverteidiger Benjamin Kirchhoff sprach von einem guten Spiel seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit, trotz der Niederlage. „Wir haben zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht. Leider bei den beiden Gegentoren nach Standards nicht aufgepasst. So verliert man dann.” Insgesamt sei er aber dann auch unzufrieden, weil es einem nicht gelang nach dem 1:2 für den notwendigen Druck zu sorgen, um die Partie noch umbiegen zu können.  

 

Durch diese Heimniederlage rutschte der FC Homburg auf Platz acht in der Tabelle zurück. Das obere Tabellendrittel ist mit sechs Punkten Rückstand auf Rang sechs in den restlichen drei Saisonspielen wohl nur noch auf dem Papier möglich. Trotz der Niederlage hat der FCH durch die gleichzeitige Pleite der U23 von Mainz 05 aber auch den Klassenerhalt fix, auch wenn die Gefahr eines Abstiegs schon vor dem Spiel nur noch theoretisch möglich war. 

Das nächste Spiel des FCH findet beim neuen Meister und Aufsteiger TSG Hoffenheim II statt, die mit einem 2:1-Auswärtssieg bei Eintracht Frankfurt II vorzeitig sich den Titel am Samstag holten. Aufgrund des Halbfinals im Sparkassen-Pokal Saar am 06. Mai gegen den 1. FC Saarbrücken wird das ursprünglich für den 04. Mai angesetzte Auswärtsspiel in der Regionalliga Südwest gegen die TSG 1899 Hoffenheim II vorgezogen. Darauf haben sich nun beide Mannschaften geeinigt. Die Partie gegen den seit dem Wochenende feststehenden Meister findet nun am kommenden Freitag, den 02. Mai statt. Anstoß im Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion ist um 19 Uhr.

FC Homburg: Hoffmann – Steinhart, Kirchhof, Kober, Steinmetz – Ristl, Jansen (46. Schmidt) – Mendler, Ansprach (64. Kalajdzic), Gouras (78. Jörg)  – Hummel

Tore: 0:1 Kehl-Gomez (11.), 0:2 Osee (45.+2), 1:2 Gouras (61.)

Zuschauer: 947

Schiedsrichter: Christian Steib

gelbe Karten: Ristl, Kober, Ansprach, Jansen, Steinhart, Mendler – Kehl-Gomez, El-Helwe, Tarnat , Bradara

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