Der TV Homburg ist Meister in der Handball Regionalliga Südwest und kehrt nur ein Jahr nach dem Abstieg wieder zurück in die Dritte Bundesliga. Gleich zwei dramatisch verlaufene Spiele waren am drittletzten Spieltag am Samstag und Sonntag dafür ausschlaggebend! Zunächst setzte sich der TV Homburg im Topspiel des Tages knapp mit 38:37 gegen den Tabellendritten TuS Dansenberg durch und baute damit seinen Vorsprung auf den HV Vallendar auf fünf Zähler aus.
Der TVH-Verfolger Vallendar musste dann am Sonntagabend im nächsten Spitzenspiel beim Fünften HF Illtal gewinnen, um nicht vorzeitig dem TV Homburg zur Meisterschaft gratulieren zu müssen. In Eppelborn drückten Patrick Grabenstätter, der sportliche Leiter der Handballabteilung des TV Homburg, sowie Jan Ole Schimmel und Dominik Schwindling die Daumen. Und es half. Ausgerechnet der Ex-Homburger Nuno Rebelo warf wenige Sekunden vor dem Ende den Siegtreffer zum 34:33-Heimsieg der HF Illtal gegen Vallendar. Zwei Spieltage vor Saisonende ist dem TV Homburg Titel und Aufstieg nicht mehr zu nehmen!
„Klar, freuten wir uns über die vorzeitige Meisterschaft, auch wenn wir dies schon sehr gerne am Samstag mit den Fans getan hätten. Aber die Terminierung war halt so”, erklärt Patrick Grabenstätter. Trainer Pedro Vieira jubelte und freute sich zu Hause. Er verfolgte das Spiel von Illtal gegen Vallendar im Live-Ticker im Internet. „Schön, dass wir es jetzt schon geschafft haben. Auf jeden Fall war die Meisterschaft für uns verdient, weil meine Jungs immer an sich geglaubt haben und alles gegeben haben.“
So auch im vorletzten Heimspiel am Samstag vor 400 Zuschauern in der Robert-Bosch- Schulsporthalle im Spitzenspiel gegen den TuS Dansenberg. „Das war schon eine ganz harte und schwere Aufgabe für uns. Dansenberg hatte uns alles abverlangt und wirklich stark aufgespielt”, atmete Viera nach dramatischen 60 Minuten über den knappen Heimsieg auf. „Ein bisschen Glück war auch dabei”, gab der Portugiese zu. „Aber wir haben bis zur letzten Minute an den Sieg geglaubt, alles rausgehauen und dann in der entscheidenden Phase auch die besseren Nerven gehabt.”
Jose Resende, erstmals in dieser Saison mit zehn Treffern am Ende bester Torschütze des TVH, eröffnete mit einer 1:0-Führung für die Saarländer die Partie. Aber von gut 80 mitgereisten Fans unterstützt hielt Dansenberg nicht nur dagegen, sondern lag in den folgenden 15 Minuten stetig mit einem oder zwei Toren vorne. Zuvor hatte der TV Homburg seinen Spitzentorhüter Patrick Schulz, schon nach sieben Minuten mit Rot verloren, der nach Schiedsrichterentscheid bei einem Tempogegenstoß einen Dansenberger zu heftig gefoult haben soll. Die Rote Karte für Schulz. Für ihn stand nun Dominik Schwindling zwischen den Pfosten.
Jan Ole Schimmel glich zum 11:11 für Homburg aus, nachdem zuvor der Ex-Homburger Robin von Laupert Dansenberg zum 10:7 sogar mit drei Toren in Führung geworfen hatte. Jan Philipp Valda und Resende warfen zum 13:11 ein und die Homburger Fans hofften, dass der TV Homburg nun in der Siegesspur war. Aber es sollte anders kommen. Dansenberg glich nicht nur zum 13:13 aus, sondern lag fünf Minuten vor der Pause mit 17:15 durch Marco Holstein wieder mit zwei Toren vorne, wie auch nach 30 Minuten mit 21:19. So viele Gegentore hatte der TV Homburg in einer ersten Halbzeit in dieser Saison noch nicht kassiert.
Offen verlief auch die zweite Spielhälfte. Der TV Homburg hatte zum 24:24 Jose Baptista (37.) ausgeglichen. Inzwischen hatte sich Henning Huber trotz Verletzung bereit erklärt, im Tor des TVH zu stehen. Doch auch er und die Homburger Hintermannschaft mussten sich oft den wurfstarken Gästen geschlagen geben. In der 45. Minute traf Robin von Laupert zum 30:27 für den TuS Dansenberg. Nicht nur auf den Rängen bangte man für den TV Homburg. Ist der Drei-Tore-Rückstand noch aufzuholen? Beim Stande von 33:30 für die Gäste standen noch zehn Minuten auf der Uhr:
Innerhalb von 90 Sekunden holte der TVH mit einem 3:0-Lauf von Jan Ole Schimmel zum 33:33 aber entscheidend auf. In der 56. Minute stand es 34:34, als Pedro Vieira eine Auszeit nahm. Beim Spielstand von 35:35 warfen Baptista und Resende zum 37:35 ein. Noch waren aber dreieinhalb Minuten zu spielen. 109 Sekunden vor Spielende führte der TV Homburg durch Jose Resende mit 38:36. Dann Zeitstrafe für den Homburger und Ex-Dansenberger Robin Egelhof. Marco Holstein verkürzt für den TuS auf 38:37. Noch 48 Sekunden für den TV Homburg zum letzten Angriff. Aber der Angriff verpufft und Dansenberg blieben noch 13 Sekunden für den Ausgleich. Dieser fiel aber nicht mehr und jubelnd lagen sich die Homburger Spieler mit Trainerteam in den Armen.
Aufatmen auf allen Seiten und bei den TVH-Fans. Robin Egelhof mit neun Tore nur ein Treffer hinter Resende in diesem Spiel, drückte das aus, was auch seine Mitspieler nach großartigen Kampf sagten: „Dansenberg hatte alles gegeben und wir mussten in diesem Kampfspiel weit über unsere Leistungsgrenzen gehen, um diesen wichtigen Sieg zu holen. Dieser Sieg war ein ganz großer Schritt in Richtung Meisterschaft.” Ein Tag später wurde es zur Gewissheit: Der TV Homburg ist nicht mehr einzuholen.
Patrick Grabenstätter und Pedro Vieira fanden am Montag unisono: „Auch wenn der Titel in trockenen Tüchern ist: Als Meister werden wir die beiden letzten Spiele nicht ab schenken und alles geben, um auch diese beiden Partien zu gewinnen.” Am kommenden Sonntagabend spielen die Homburger bei den Südpfalz-Tigern (Anwurf 18 Uhr) in Bellheim. Zur großen Meisterschaftsfeier wird dann nach dem letzten Saisonspiel am 10.Mai eingeladen, wenn der TVH gegen die HSG Kastellaun-Simmern ab 18.30 Uhr gespielt hat. Hier hat der TV Homburg gleich einen doppelten Grund zur Feier. Nicht nur die Regionalliga-Mannschaft holte den Titel, sondern auch die zweite Mannschaft in der Bezirksliga Ost, die nun in der Verbandsliga Saar auflaufen wird.
TV Homburg – TuS Dansenberg 38:37 (19:21)
Tor: Patrick Schulz, Dominik Schwindling, Henning Huber – Feld: Jose Resende 10/6, Robin Egelhof (9), Jan-Ole Schimmel 6, Jan Phlipp Valda 6, Ante Grbavac 4, Jose Baptista 2, Elvaldo Almeida 1, Andrdeas Schneider, Nicklas Ludolph, Konrad Wagner
Siebenmeter: 6:4
Zeitstrafen: 3:5
Rote Karte: Schulz (7.) Foulspiel
Zuschauer: 400
Schiedsrichter: Lehlmer/Stitz