Mit großer Lernfreude nehmen die Kindertagespflegepersonen das Weiterqualifizierungsangebot des Kreisjugendamtes aus dem Bundesprogramm „Weil die Kleinsten große Nähe brauchen“ wahr. Fotos: Beate Ruffing, Saarpfalz-Kreis
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Das Jugendamt des Saarpfalz-Kreises startete im Mai 2016 den 14. Qualifizierungskurs zur Kindertagespflegeperson nach dem neuen Bundesmodell „Kindertagespflege: Weil die Kleinsten große Nähe brauchen“. Ziele sind ein weiterer Ausbau und eine Qualitätssteigerung des bestehenden Betreuungsangebotes. Bei diesem Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wurden die Stundenzahl des Curriculums erhöht und eine Nachqualifizierung für bereits tätige Kindertagespflegepersonen eingeführt. Im Februar 2017 begann die tätigkeitsbegleitende Weiterqualifizierung. Das Bundesprogramm, das noch bis 31. Dezember 2018 läuft, wurde aus Bundesmitteln des BMFSFJ bezuschusst mit 183.437,04 Euro.

Zur tätigkeitsbegleitenden Anschlussqualifizierung treffen sich bereits tätige Kindertagespflegepersonen alle zwei Wochen dienstags von 17:00 Uhr bis 19:30 Uhr und einmal monatlich freitags von 15:30 Uhr bis 20:00 Uhr sowie samstags von 8:00 Uhr bis 16:30 Uhr. Veranstaltungsort ist das Familienhilfezentrum des Saarpfalz-Kreises in der Bexbacher Pestalozzistraße 4. „Bei der Weiterqualifizierung werden Themen wie der Umgang mit Konflikten, die Erziehungspartnerschaft zwischen Betreuungsperson und Eltern oder die Stärkung des eigenen pädagogischen Profils bearbeitet. Kennzeichnend ist die enge Theorie-Praxis-Verzahnung, bei der in Lernsituationen Praxisbeispiele besprochen und ein Erfahrungsaustausch angeleitet wird.“, berichtet Hans-Josef Daubaris, zuständig für die Kindertagespflege beim Kreisjugendamt, über das neue, kompetenzorientierte Qualifizierungshandbuch.

Das Kursprogramm wird koordiniert von Soz.pädagogin (BA) Lisa Rupp vom Kreisjugendamt. Lokale Kooperationspartner sind die Arbeiterwohlfahrt, das Kreisjugendamt Neunkirchen, die Stadtverwaltung St. Ingbert, die Unfallkasse des Saarlandes, das Gesundheitsamt, der Schulpsychologische Dienst, die Familienhilfezentren des Saarpfalz-Kreises, das AQuiS-Projekt „Kinder-Bildung-Sprache-Sozialisation“ und die Beratungsstelle für sexuellen Missbrauch „Phoenix“. „Die Möglichkeit zur tätigkeitsbegleitenden Anschlussqualifizierung der Tagespflegepersonen sichert uns die Qualität in der Kindertagespflege.“, ergänzt Klaus Ruffing, Geschäftsbereichsleiter Kinder, Jugend, Familie und Gesundheit.

„Zur Familienfreundlichkeit einer Region gehört ein breites und verlässliches Kindertagespflegeangebot. Wir haben viele positive Rückmeldungen und gute Praxisbeispiele wie dasjenige des mobilen Tagesvaters im  Krankheitsfall einer Tagespflegeperson zur Sicherstellung der Betreuung. Es gibt nach wie vor eine große Nachfrage nach den Betreuungsangeboten für Kinder unter drei Jahren.“ wirbt Landrat Dr. Theophil Gallo für eine Kursteilnahme.

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Für die Weiterqualifizierung haben sich neben Patrik Klein, dem mobilen Tagesvater aus Homburg, weitere acht Tagespflegepersonen entschieden, die mit unterschiedlich langen Tätigkeitsprofilen von acht Wochen bis sieben Jahren aus Bexbach, Homburg, Kirkel, St. Ingbert und Merchweiler kommen. Unisono sind alle in der eher heterogenen Gruppe der Meinung, dass die weitere Spezialisierung zu mehr Professionalität und Anerkennung des Berufsbildes führen. „Über das aktuelle Kursangebot wachsen  Gemeinschaft und Teamgeist.“  betont der Tagesvater, der quasi als Springer mit vielen Tagesmüttern zusammenarbeitet. „Die Praxisnähe und der rege Austausch stehen im Vordergrund und sind eine besondere Erfahrung.“, schwärmt Heike Krämer aus Kirkel-Limbach. Während der Kurseinheit „Unfallverhütung“ bestätigt Viola Schmitt vom Familienhilfezentrum Homburg: „Die Gruppe hat bereits ein großes Wissen und nutzt die Gelegenheit sehr motiviert zur Auffrischung und punktuell neue Lerninhalte.“

Mit dem Bundesprogramm „Kindertagespflege: Weil die Kleinsten große Nähe brauchen“ stärkt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Weiterentwicklung des Systems Kindertagespflege und die Sicherung der Qualität der pädagogischen Tätigkeit von Kindertagespflegepersonen. Von Januar 2016 bis Dezember 2018 werden rund 30 Modellstandorte gefördert, die das “Kompetenzorientierte Qualifizierungshandbuch Kindertagespflege“ implementieren sowie die damit verbundenen strukturellen Erweiterungen im regionalen System der Kindertagespflege umsetzen.

Infos zum nächsten Qualifizierungskurs beim Kreisjugendamt: Soz.pädagogin (BA) Lisa Rupp, Tel. 06841/104-8119, lisa.rupp@saarpfalz-kreis.de. Zu Fragen der Vermittlung Dipl.-Soz.pädagogin (FH) Beate Henn -8172,beate.henn@saarpfalz-kreis.de und Soz.pädagogin (BA) Alin Knauf -8078, alin.knauf@saarpfalz-kreis.de.

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