Symbolbild

Zu den Ankündigungen von Ford und Bosch sowie den Überlegungen anderer Zulieferer Stellen abzubauen, sagt der saarländische FDP-Landesvorsitzende und verkehrspolitische Sprecher der liberalen Bundestagsfraktion Oliver Luksic:

„Die Situation für die Beschäftigten in der saarländischen Automobilindustrie wird immer bedrohlicher. Die Landesregierung muss schnell handeln, um weitere Stellenstreichungen und das Abwandern von Unternehmen wie Ford, von denen viele Zulieferer abhängig sind, zu verhindern. Gleichzeitig erwarte ich von der Landesregierung und den saarländischen Bundesministern Initiativen im Bundesrat und im Bundeskabinett zu Dieselfahrverboten und CO2-Regulierungen. Sollte hier nicht zügig gehandelt werden, sind die aktuellen Ankündigungen nur der Anfang vieler Hiobsbotschaften für das Land. 

Auch deshalb müssen dringend neue Strategien her, um die Automobilbranche langfristig im Land zu halten und zu stärken. Neue Schwerpunkte wie Sensorik und IT für das autonome Fahren sind jetzt dringender denn je. Die Landesregierung macht aktuell zu wenig, um den Strukturwandel abzumildern und zu gestalten. Die Automobilindustrie kann noch längere Zeit der industrielle Kern des Saarlands bleiben, wenn schnell gehandelt und nicht noch weitere falsche Rahmenbedingungen gesetzt werden“.

Nachdem der Ford-Europa-Chef erneut heftige Einschnitte in den Werken angekündigt hat und im Saarlouiser 1600 der insgesamt 6300 Arbeitsplätze bedroht sind, erklärt Oskar Lafontaine: „Dieses knallharte Profitstreben der Unternehmensführung bedroht tausende Existenzen von Beschäftigten und Zulieferern und gefährdet unser Land. Dabei gilt noch eine Standort-Sicherungs-Vereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. 

Und auch das Saarland hat in der Vergangenheit große Anstrengungen unternommen, um die Standortbedingungen des Ford-Werks in Saarlouis zu verbessern, beispielsweise durch die Einrichtung des Zulieferparks. Wir sind solidarisch mit den Beschäftigten und ihren Familien. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen nun für die technischen Versäumnisse (beispielsweise bei der Entwicklung umweltfreundlicher Fahrzeuge) und Fehlentscheidungen der Geschäftsführung büßen. 

Deshalb müssen die politisch Verantwortlichen in Saarbrücken und Berlin nun für die Beschäftigten und den Erhalt des Saarlouiser Werks kämpfen. Unsere Region hat für Ford schließlich einiges zu bieten, nicht zuletzt das Industrie-4.0-Knowhow der saarländischen Ingenieure und der für die Entwicklung der Automobilindustrie wichtigen Forschungseinrichtungen wie unter anderem das Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA).“

 

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