Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft für den heutigen Donnerstag alle privaten Busunternehmen im Saarland zum ganztägigen Warnstreik auf. Es ist mit sehr starken Einschränkungen im Linien- und Schulbusverkehr zu rechnen. 

„Der Landesverband Verkehrsgewerbe Saarland muss sich mit uns konstruktiv und angebotsbereit an einen Tisch setzen. Die Verantwortung für diesen Warnstreik trägt alleine der LVS,“ sagt Christian Umlauf zuständiger Gewerkschaftssekretär für den Verkehr im Saarland und ergänzt: „Wenn der LVS uns signalisiert, ernsthaft verhandlungswillig zu sein – werden wir weitere Streikplanungen erst mal auf Eis legen.“

Sollte sich die Situation nicht entschärfen, werde sich die ver.di Tarifkommission überlegen müssen, wie schnell sie in die Vorbereitungen zu einer Urabstimmung einsteigen wird. „Unsere Tarifkommission wird, wenn es keine Verhandlungssignale gibt, sicherlich umgehend über die weitere Eskalation beraten. Wenn es soweit kommt, müsste sich das Saarland auf einen harten und unbefristeten Erzwingungsstreik einstellen, das kann nicht im Interesse des LVS sein,“ sagt Umlauf. Auch die Politik sei nach Umlaufs Meinung gefordert sich konstruktiv einzubringen.

„Man kann nicht einen guten und verlässlichen ÖPNV wollen und gleichzeitig die Arbeits- und Lohnbedingungen der Beschäftigten in den letzten Jahren massiv verschlechtern. 15 Stunden arbeiten, davon 7 bezahlt (der Rest sind unbezahlte Standzeiten) und das Ganze in einer 6 Tage Woche im Schichtdienst für brutto 2280,- € Grundlohn. Hinzu kommt ein immer dünner werdender Personalmarkt. – Das sind düstere Aussichten,“ sagt Umlauf und ergänzt: „Diese werden durch die Ausschreibungspolitik noch prekärer. Die Saarländerinnen und Saarländer brauchen die Aufwertung des Fahrpersonals, denn immerhin garantieren diese die Sicherheit von tausenden Gästen täglich. Sie stellen die öffentliche Daseinsvorsorge sicher.“

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