(Von links nach rechts) Wissenschaftsstaatssekretär Wolfgang Förster, Preisträger Dr. Felix Maurer (UKS), Stefan Radermacher (UKS), Preisträgerin Dr. Nicole Schneider-Daum (HIPS) und Umweltstaatssekretär Sebastian Thul bei der Preisverleihung des Saarländischen Forschungspreises „Alternativen zu Tierversuchen“. Foto: MUKMAV/David Cuervo Müller.

Umweltstaatssekretär Sebastian Thul und Wissenschaftsstaatssekretär Wolfgang Förster haben in dieser Woche die Forschungsarbeiten von Dr. Nicole Schneider-Daum und Dr. Felix Maurer mit dem Saarländischen Forschungspreis „Alternativen zu Tierversuchen“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen des „Homburger Kolloquiums – Alternativen zu Tierschutzversuchen“ statt, welches das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz und die Universität des Saarlandes am 24. und 25. April ausrichten. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird auf die beiden Gewinner aufgeteilt.

„Mehr Tierschutz ist unsere moralische Pflicht und seit Jahren erklärtes Ziel unseres Ministeriums. Mit dem Homburger Kolloquium bieten wir diesem wichtigen Thema ein wissenschaftliches Forum“, unterstreicht Thul. „Der Saarländische Forschungspreis verbessert die Bedingungen von Versuchstieren, indem er die Forschung zur Vermeidung und Verminderung von Tierversuchen sowie zur verbesserten Haltung und Verwendung dieser Tiere fördert. Auch in diesem Jahr konnten wir fünf tolle Konzepte kennenlernen.“

„Das Saarland ist Vorreiter in der Erprobung von neuen Methoden zur Vermeidung von Tierversuchen. Der Weg zu einer tierversuchsfreien Forschung geht nicht gegen die Wissenschaft, sondern nur mit der Wissenschaft“, betont Förster. „Ich bin begeistert von den vielen innovativen Ideen, um die Notwendigkeit von Tierversuchen zur Gewinnung neuer Forschungserkenntnisse immer weiter zu reduzieren und so das Wohlergehen der Tiere zu schützen. Mit der heutigen Preisverleihung ehren wir jene, die seit vielen Jahren auf diesem Gebiet forschen und ihr Knowhow mit vielen Kolleginnen und Kollegen weltweit teilen.“

Preisträgerin Dr. Schneider-Daum vom Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland, die 60 Prozent des Preisgeldes erhält, hat sich mit ihrer Arbeitsgruppe mit dem Titel „Komplexe Zellkultur-Modelle der menschlichen Lunge für die Entwicklung inhalativer Medikamente“ beworben. Preisträger Dr. Maurer vom Universitätsklinikum des Saarlandes, dem die anderen 40 Prozent des Preisgeldes zukommen, hat mit seiner Arbeitsgruppe den Titel „Isoliertes Ventilations- und Perfusionsschweinelungen-Modell – Eine ex vivo Modellplattform“ eingereicht. Beide Projekte wurden von der renommierten Jury als besonders vielversprechend und zukunftsweisend eingeschätzt, sie setzten sich damit gegen drei weitere Bewerbungen durch. Die Aufteilung des Preisgeldes ergibt sich aus dem Fortschritt des ersten Projektes, welches bereits internationale Aufmerksamkeit generieren konnte, während sich das zweite Projekt erst am Anfang befindet.

Der mit 10.000 Euro dotierte Saarländische Forschungspreis „Alternativen zu Tierversuchen“ wird seit 2022 alle zwei Jahre für vielversprechende und zukunftsweisende wissenschaftliche Ansätze oder herausragende wissenschaftliche Arbeiten zur Vermeidung oder Verminderung von Tierversuchen vergeben. Er kann auf bis zu drei Projekte aufgeteilt werden. Preiswürdig sind Beiträge, die neue methodische Ansätze liefern oder bestehende Ansätze aufgreifen und nach dem 3R-Prinzip (Refine/Verbessern, Reduce/Verringern, Replace/Ersetzen), welches von Russel und Burch 1959 erstmals formuliert und in der Tierversuchsrichtlinie 2010/63/EU verankert wurde, fortentwickeln. Bewerben können sich Personen oder Personengruppen, die im Saarland wissenschaftlich tätig sind sowie im Saarland ansässige wissenschaftlich tätige Firmen und Einrichtungen.

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