Foto: Linda Barth
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Wie ist die Lage aus Sicht der Arbeitnehmervertretungen in den Homburger Unternehmen? Wo hakt es und wo kann die Politik helfen? Bürgermeister Michael Forster und der Beigeordnete Manfred Rippel empfingen zum traditionellen gemeinsamen Mittagessen rund um den 1. Mai, den Tag der Arbeit, Vertreter der Betriebsräte und der Gewerkschaften, um sich über diese und weitere wichtigen Themen auszutauschen.

Fehlende Fachkräfte, Nachwuchssorgen, ungünstige Rahmenbedingungen und die Überarbeitung einzelner Mitarbeiter – „Auch wir in der Verwaltung spüren diese Probleme und versuchen, gemeinsam mit dem Personalrat Lösungen zu finden, wie wir die Situationen verbessern können“, brachte der Bürgermeister bei seiner Begrüßung direkt einige dringende Themen zur Sprache. Allgemeines Kopfnicken bestätigten ihn in seiner Wahrnehmung, dass diese Sorgen auch in den Unternehmen eine große Rolle spielen.

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Es sei wichtig, mit den Unternehmen in allen Bereichen in Kontakt zu bleiben, ob nun auf Leitungsebene oder mit den Arbeitnehmern und Betriebsräten sowie den Gewerkschaften, „um sich auszutauschen, zu erfahren, wie wir unterstützen können und die gemeinsamen Ziele erreichen können: Arbeitsplätze zu sichern oder Alternativen zu schaffen“, sagte der Bürgermeister. Dass die Möglichkeiten der Politik aber auch begrenzt seien, sehe man aktuell am Beispiel Michelin: „Wir versuchen mit der Unternehmensleitung zu reden, aber ich merke, dass es im Grunde nichts bringt, wenn die Entscheidungen an anderer Stelle getroffen werden“, so Forster. Wichtig sei dennoch, dass die Stadtspitze an den Kundgebungen zum Arbeitsplatzerhalt teilnehme und alles versuche, um die bestmögliche Infrastruktur und Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen.

In Sachen Infrastruktur geht es zum Beispiel in den kommenden Tagen weiter, wenn der Spatenstich zur Erschließung des Gewerbegebiets G9 am Zunderbaum erfolgt. „Das zeigt, dass wir uns kümmern, Ansiedlungen ermöglichen und zukunftssichere Arbeitsplätze schaffen möchten“, so Forster. Schließlich habe man auch eine Verantwortung für die gesamte Region als Stadt mit 30.000 Arbeitsplätzen und ca. 20.000 Einpendlern jeden Tag. Verkraften müsse man allerdings die fehlenden Mittel, um eine noch bessere Infrastruktur zu schaffen: Hatte die Stadt Anfang der 2000er-Jahre noch Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von ca. 40 Millionen Euro, seien es jetzt nicht einmal mehr 20 Millionen Euro.

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Mehr als 20 Vertreter der Betriebsräte aus Homburger Unternehmen und Gewerkschaften waren der Einladung des Bürgermeisters ins Vin!oh gefolgt. Sie freuten sich über den Austausch mit der Stadtspitze, mit Wirtschaftsförderin Dagmar Pfeiffer, aber auch untereinander gab es vieles zu bereden, um zu erfahren, wie es in den anderen Unternehmen läuft und wie man mit doch oftmals ähnlichen Situationen umgeht.

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