Manfred Rippel beim Feuerwehrfest der Feuerwehr Homburg-Mitte 2019 - Bild: Stephan Bonaventura
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Der Homburger Hauptfeuerwehrmann und stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Manfred Rippel, wurde von den Delegierten des Landesfeuerwehrverbandes zum neuen Präsidenten gewählt.

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Nach dem Votum der 136 Delegierten haben Gerhard Sauer und Claus Kürsteiner das Amt als Vize-Präsidenten übernommen. Der Wechsel an der Spitze des Präsidiums stand bereits 2016 mit der damaligen Wahl von Berd Becker fest, der das Präsidentenamt nur für eine Periode übernehmen wollte. Und im Grunde war die als Videoschalte durchgeführte jetzige Wahl eine reine Formsache, da lediglich Manfred Rippel als Kandidat und Nachfolger zur Verfügung stand. Der 57-Jährige will sich mit dem Feuerwehrverband noch stärker für eine allgemeine Wertschätzung dessen einsetzen, was die rund 16.000 Feuerwehrleute für das Saarland leisten.

Er selbst sei eigentlich relativ spät zur Feuerwehr gekommen. „Das lag einfach daran, dass es bei uns in Bruchhof keine Jugendfeuerwehr gab.“ Später zählte er dann einige Feuerwehrleute zu seinem engeren Freundeskreis. „Wenn wir uns in einer Kneipe getroffen hatten kam es immer wieder vor, dass deren Piepser ging und plötzlich saß ich alleine da. Also bin ich als Seiteneinsteiger dann auch der Feuerwehr beigetreten“, erzählt er.

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Der Homburger Feuerwehraktivist Manfred Rippel wurde zum neuen Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes gewählt. – Foto: Rosemarie Kappler

Feuerwehr früher, das sei komplett anders gewesen, keine Frauen, keine Jugend, das habe sich glücklicherweise stark verändert. Ein Wandel, der auch ein stückweit auf das Konto des Landesfeuerwehrverbandes geht. „Klar bin ich aktives Mitglied in Homburg-Mitte, aber in meinem Alter ist man eher Feuerwehrfunktionär. Meine Arbeit ist mehr im Hintergrund“, sagt Rippel. Das nunmehrige Präsidentenamt sei reines Ehrenamt, das in der Freizeit stattfindet. Eine Geschäftsstelle beim Verband kümmere sich um das Tagesgeschäft.

Hoffnungsvoll blickt Rippel in die Zukunft des Landesfeuerwehrverbandes als Interessenvertretung der haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Saarland. „Wir sind auf einem gut Weg. Wir haben in den letzten Jahren 13 Fachausschüsse ins Leben gerufen, entweder neu gebildet oder reaktiviert. Da sind wir sehr gut aufgestellt. Natürlich müssen wir schauen, ob das alles noch passt, oder ob wir was verändern müssen“, sagt er. Auch die gesetzlichen Bedingungen änderten sich schnell. Rippels persönliches Ziel: „Ich will einen Beirat gründen, um die Wirtschaft und die Politik besser mit der Feuerwehr zu verknüpfen, und um noch deutlicher zu machen, was die Feuerwehr eigentlich ist. Ich will noch stärker versuchen aus den Köpfen zu bringen, dass die Feuerwehr kein Verein ist sondern eine Pflichtaufgabe.“ Diese Pflichtaufgabe müsse man noch stärker unterstützen und fördern. Es gehe um Wertschätzung, „und da bin ich der Meinung, es fehlt daran.“ Alles was die aktiven Feuerwehrleute leisteten, machten sie in der Regel unentgeltlich. Lediglich bei Einsatzfahrten gebe es Spritgeld. Bei Fahrten zu Zusammenkünften und den nicht wenigen Lehrgängen trage jeder Feuerwehrmann das persönliche Risiko und das Fahrgeld.

Mehr Wertschätzung als Motivator und ein Nachdenken über Möglichkeiten einer Aufwandsentschädigung für Feuerwehrleute sieht Rippel als hilfreich an und dafür will er sich einsetzen und das Gespräch suchen: „Das Ehrenamt Feuerwehr muss attraktiver werden, nicht zuletzt, um mehr Menschen für die Feuerwehr zu begeistern.“ Das sei nicht zuletzt auch deshalb nötig, damit sich die Mitgliederzahlen in den freiwilligen Wehren stabilisieren und langfristig wieder erhöhen.

Der Landesfeuerwehrverband ist fest integriert in alle Vorgänge und Entwicklungen rund um Brand- und Katastrophenschutz und die erforderliche Gesetzgebung. Er hat also ein Wörtchen mitzureden in Sachen allgemeiner Sicherheit und strickt gewaltig an den Rahmenbedingungen mit. So war es beispielsweise dem Deutschen Feuerwehrverband gelungen, den Feuerwehrführerschein auf den Weg zu bringen, damit Ehrenamtler schwerere Fahrzeuge beim Einsatz lenken dürfen.

Worauf Rippel mächtig und doppelt stolz ist, ist der Umstand, dass der Landesfeuerwehrverband den Deutschen Jugendfeuerwehrverband dabei unterstützen konnte, dass im kommenden Jahr in Homburg der Deutsche Jugendfeuerwehrtag stattfinden kann. Auch in seiner Eigenschaft als SPD-Stadtrat hatte sich Rippel dafür eingesetzt. In diesem Zusammenhang dankt er auch der Stadt Homburg für die Bereitschaft Gastgeber zu sein, wenn sich das „who is who“ der Feuerwehrjugend trifft, wie er sich im übrigen bei allen Kommunen und dem Innenministerium bedankt für die stets kooperativen Gespräche mit dem Landesfeuerwehrverband.

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