Vorstandsmitglieder der SPD-Homburg um Esra Limbacher starteten am Marktplatz ihre Kampagne „Komm, kauf in HOM!“. - Foto: Rosemarie Kappler
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Auch die Mitglieder des SPD-Ortsvereines Homburg-Mitte um Esra Limbacher haben diese Beobachtung machen können: Aufgrund der Entwicklung der Corona-Pandemie und den erlassenen Rechtsverordnungen, die den Infektionsschutz garantieren sollen, nutzen deutlich weniger Menschen die Angebote des Einzelhandels, der Dienstleister und der Gastronomie in der Innenstadt und den Ortsteilzentren. Statt dem Einkauf vor Ort mit Abstandsregeln und Mundschutz wird verstärkt der Online-Handel genutzt.

„Das war für uns Anlass eine Kampagne zu starten. Denn das Gewerbe macht den eigentlichen Charakter der Ortsteilzentren aus. Es kommt also auf das Überleben der Geschäfte und der Gastronomie an, damit das in Zukunft so bleibt“, verdeutlichte Esra Limbacher zum Start eben dieser Kampagne. Deren Kernstück sind 100 Plakate mit dem Slogan „Komm, kauf in HOM!“. Limbacher: „Damit wollen wir die Bürger dazu aufrufen die Angebote des Einzelhandels und der Gastronomie wahrzunehmen, die ja vielfältig sind. Auf uns kommt es an, ob wir wollen, dass etwa die Gastronomie noch nächstes Jahr existiert.“

Es komme nicht so sehr darauf an, dass sich Bürger gegen Amazon und den Online-Handel wehren, sondern darauf, dass sie die Angebote vor Ort nutzen. „Deshalb werden wir auch auf die Bürger und Gewerbetreibenden zugehen, um aufzuzeigen, was letztlich auf dem Spiel steht“, skizziert Limbacher das Ziel der Kampagne, die im Wesentlichen auf der Plakataktion in der Innenstadt und auf einem Internetaufruf basiert.

Podiumsgespräche oder öffentliche Informationsveranstaltungen als mögliche Bausteine der Kampagne werde es nicht geben, sagte er auf HOMBURG1-Nachfrage. Für Vorstandsmitglied Dieter Schunck ist auch dieser Hinweis wichtig: „Die Bürger sollen nicht nur den Einzelhandel unterstützen sondern auch die Gastronomie, die Speisen vorhält zum Abholen und Ausliefern. Wenn sich die Corona-Beschränkungen bis zum 20. Dezember und vielleicht weiter hinziehen, wird es für die Gastronomie wirklich schwer.“ Schunck, gleichzeitig auch Betriebsrat von Karlsberg, stützt sich dabei auf die Erfahrungen und Beobachtungen der Beschäftigten bei der Karlsberg-Tochter Vendis. „Deshalb ist unsere Aktion hier sinnvoll in der Vorweihnachtszeit“, sagt er. Sie soll zum Nachdenken anregen etwa darüber, nicht nur sein Geld bei Amazon zu lassen (Schunck: „Die sind reich genug.“), sondern in den Homburger Geschäften.

Mit Eigenverantwortung, Maskenpflicht und kleiner Kundenzahl in den Läden sollte das möglich sein. Man müsse das alles nicht zwangsläufig über die Größe der Verkaufsfläche regeln, es reiche aus, das eigene Hirn anzuregen. Wofür Schunck kein Verständnis hat das sind Gastronomen, die sich nicht an die Bestimmungen halten und weitermachen wie bisher, trotz der damit verbundenen Risiken: „Ich bin dafür, solchen Wirten für ein halbes Jahr die Konzession zu entziehen, damit sie mitdenken und sehen, um was es da eigentlich geht.

Patricia Hans, ebenfalls Vorstandsmitglied bei der SPD Homburg-Mitte, gab die Anregung, auch einmal „alternativ zu denken“. Statt eines teuren Kashmirpullovers könne es auch mal ein Hoodie sein, das man sich individuell von der Künstlerin Julia Johannsen bedrucken lässt, denn auch den kreativen Künstlern in der Stadt bereiteten die Einschränkungen Sorgen. Mirco Caster nennt eine weitere Möglichkeit: „Man kann ja auch zu Weihnachten Gutscheine aus den hiesigen Geschäften verschenken, die man auch noch im Frühjahr einlösen kann.“

 

 

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