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Die Never-Ending-Story rund um die Detektivaffäre am Baubetriebshof Homburg hat ihren nächsten Höhepunkt erreicht: Seit dieser Woche muss sich Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind vor der saarländischen Justiz verantworten. Parallel dazu ist auch der Prozeß um Karlheinz Schöner angelaufen.

Laut Anklage hat Schneidewind mehrere Wochen lang haben bis zu drei Detektive Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofes überwacht – teilweise wohl sogar in der Freizeit und am Wochenende. Das Ergebnis ist mau: Beweise für die Existenz einer „Holzmafia“ wurden nicht gefunden. Das Problem: der Oberbürgermeister engagierte die Detektei am Stadtrat vorbei und verlor augenscheinlich die Kontrolle über die Kosten. Denn am Ende flatterte eine Rechnung über 328.157,29 Euro ins Haus. Während ein Großteil über den Personaletat mittlerweile beglichen wurde, läuft über die Restsumme mittlerweile ein Rechtsstreit vor dem Landgericht Düsseldorf. 

Im Kern sitzt Schneidewind allerdings wegen einer Summe von 101.827,19 Euro auf der Anklagebank. Denn im Dezember 2015 verlängerte der OB den Überwachungsauftrag, der aus Sicht des Oberstaatsanwaltes wirtschaftlich sinnlos und wertlos gewesen sei. Und durch eben jene Verlängerung verteuerte sich die Rechnung um diesen Betrag. Richter Ralf Schwinn wies darauf hin, dass sogar die komplette Beauftragung der Detektei rechtswidrig gewesen sein könnte und durchaus auch Untreue in einem besonders schweren Fall in Frage komme. 

In einem 80 Minütigen Statement zeigte sich Schneidewind geläutert: „Ich will nichts beschönigen. Ich habe in Zusammenhang mit der Beauftragung der Detektei Fehler gemacht. All dies tut mir sehr leid.“ Mittlerweile sehe er ein, dass er den falschen Weg gewählt habe und entschuldigte sich ausführlich. Doch sind es nicht nur die Kosten, sondern auch die Ergebnisse der Überwachung, die Fragen aufwerfen. Denn bis auf einzelne Arbeitszeitvergehen konnten die Detektive nichts festhalten. Eine großangelegte „Holzmafia“ scheint es in der Kreisstadt nicht zu geben. 

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Ein Ergebnis in der Detektivaffäre sieht Schneidewind aber in den Ermittlungen gegen Amtsvorgänger Karlheinz Schöner. Dieser stand ebenfalls diese Woche zum Prozeßauftakt vor Gericht. Der Vorwurf: drei angebliche Fälle von Untreue. Schöner sieht sich in der Sache aber unschuldig und hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Vor Gericht gab er zu Protokoll: „Ich habe die Anschuldigungen gehört. Ich weise darauf hin, dass ich keine Amtspflichten verletzt habe und mich nicht persönlich bereichert habe.“

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1 Kommentar

  1. Naja, zumindest Herr Schöner sorgt ja bereits vor falls die Pensionsansprüche gestrichen werden!

    Demnach kehrt er aus seinem Ruhestand zurück und lässt sich als Geschäftsführer eines größeren Homburger Hotels beschäftigen – eine Hand wäscht ja bekanntlich die Andere

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