Luftbild: Koop (UKS)
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Einen Monat nach Inkrafttreten der Vereinbarung zwischen dem Universitätsklinikum des Saarlands (UKS) und ver.di trafen sich am 4. Dezember 43 Teamdelegierte der Stationen, Operationssäle und Bereiche, um sich über den Stand der Umsetzung zu verständigen. Die Stimmung war „äußerst aufgeladen“ berichtet Michael Quetting, zuständiger Gewerkschaftssekretär. 

„Die Kolleginnen und Kollegen sind stinksauer, da die Vereinbarung nur schleppend umgesetzt wird.“ Noch immer gibt es kein sog. Konsequenzenmanagement. Die Teamdelegierten verabschiedeten eine Erklärung, in der sie konkrete Forderungen an Klinikleitung, Aufsichtsrat, Personalrat und ver.di stellen. 

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Am heutigen Freitag soll um 14:30 Uhr gemeinsam mit dem Nikolaus die Zentrale der UKS besucht werden und den verantwortlichen Herren eine Rute überreichen werden. Laut Quetting sei dies die „letzte gutmütige Aktion“. Ver.di habe bekanntlich auch gelbe Westen, meinte der Gewerkschafter in Anspielung auf die Aufstände im benachbarten Frankreich.

ver.di leugnet nicht, dass man an der Klinik angefangen hat, die Vereinbarung umzusetzen. So wurde extra eine Projektverantwortliche für die Entlastung geschaffen. Ver.di hat jedoch kein Verständnis dafür, dass es 37 Tage brauchte, um überhaupt Verantwortliche zu benennen. Die Arbeit an den sog. Personalbemessungssystemen hat noch nicht begonnen. „Das Ganze ist ein Trauerspiel und erinnere uns an das übliche Aussitzen von Problemen,“ hieß es auf dem Teamdelegiertentreffen.

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Quetting zeigt durchaus Verständnis, dass nicht alles von heute auf morgen klappt: „Aber wir sagen in aller Klarheit: Pacta sunt servanda – Verträge sind einzuhalten, ansonsten können wir im Mai den Vertrag auch kündigen und der ganze Kampf beginnt von vorne.“ Allein ver.di hat im Monat November von 29 Stationen und Bereichen 560 Situationen gemeldet bekommen, in denen die vereinbarte Anzahl von Personal in Früh-, Spät oder Nachtschicht unterschritten und in der die Mindestbesetzung in OPs nicht eingehalten wurde. 

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