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Ein Satz Sommerreifen kostet – und der Reifenwechsel ist lästig. Doch wer glaubt, sich Aufwand und Geld sparen zu können, indem er seine Winterreifen einfach durch den Sommer fährt, spielt mit der Sicherheit. Der ADAC warnt eindringlich davor, Winterreifen bei hohen Temperaturen weiterzuverwenden. Der Grund: Sie verlieren unter warmen Bedingungen deutlich an Grip, verlängern den Bremsweg und erhöhen das Unfallrisiko erheblich.

Rein rechtlich ist die Nutzung von Winterreifen im Sommer zwar erlaubt, doch technisch sind sie für völlig andere Bedingungen konzipiert: Weiche Gummimischungen und ein spezielles Lamellenprofil sorgen bei Schnee und Eis für gute Traktion – bei Hitze jedoch wirken sie sich negativ auf Fahrverhalten und Sicherheit aus. Der Abrieb ist höher, das Auto reagiert schwammiger, und der Bremsweg verlängert sich teils dramatisch.

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Ein aktueller Test des ADAC unterstreicht diese Einschätzung mit klaren Zahlen: Auf trockener Straße kam ein Fahrzeug mit Sommerreifen aus Tempo 100 bereits zum Stillstand, während das baugleiche Modell mit Winterreifen noch mit rund 37 km/h unterwegs war – ein Unterschied, der in Gefahrensituationen entscheidend sein kann.

In den Frühjahrsmonaten Mai und Juni – wenn die Temperaturen noch nicht dauerhaft hoch sind – ist die Nutzung abgefahrener Winterreifen unter Umständen vertretbar. Doch selbst dann gilt: Nur bei gemäßigtem Wetter, geringen Geschwindigkeiten und geringer Fahrzeugbeladung. Spätestens mit Beginn des Hochsommers sollte der Wechsel auf Sommerreifen erfolgt sein.

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Vor allem Reifen mit noch hoher Profiltiefe – etwa über vier oder fünf Millimeter – sollten keinesfalls im Sommer weitergefahren werden. Diese sind noch zu gut erhalten, um sie vorschnell zu verschleißen, und bieten im Winter deutlich mehr Sicherheit. Wer seine alten Winterreifen im Sinne der Nachhaltigkeit noch weiter nutzen möchte, sollte also abwägen: Bei Profiltiefen unter fünf Millimetern und gleichzeitig über drei Millimetern kann das Fahren bei mildem Wetter noch vertretbar sein – aber mit Einschränkungen.

Neben der Profiltiefe spielt auch die Fahrweise eine große Rolle. Bei hohen Geschwindigkeiten und langen Autobahnfahrten neigen Winterreifen im Sommer dazu, sich übermäßig zu erwärmen. Dadurch verschlechtern sich sowohl der Grip als auch das Lenkverhalten. Kritisch wird es besonders bei voll beladenen Fahrzeugen, etwa auf Urlaubsreisen. Hier addieren sich Hitze, Gewicht und Fahrtdauer zu einem Risikofaktor.

Die Empfehlung des ADAC ist daher eindeutig: Wer sicher unterwegs sein will, sollte rechtzeitig auf Sommerreifen umsteigen. Nicht nur aus Gründen der Fahrsicherheit, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht. Denn abgefahrene Winterreifen verlieren im Sommer schneller an Profil und müssen früher ersetzt werden – was letztlich auch dem Geldbeutel nicht zugutekommt.

Der Reifenwechsel mag lästig erscheinen, doch er ist ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit. Gerade in den Sommermonaten sorgt die richtige Bereifung für besseren Grip, kürzere Bremswege und mehr Kontrolle – bei jeder Fahrt. Wer auf Nummer sicher gehen will, kommt um den Wechsel nicht herum.

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