Wirtschafts- und Energieminister Jürgen Barke hat sich mit saarländischen Industrieunternehmen, Energieversorgern, Kammern und Verbänden über die Auswirkungen einer möglichen Gasmangellage infolge des Ukraine-Krieges beraten. Grund zur Panik bestehe derzeit nicht, versichert Barke.

Minister Barke: „Die Gasspeicher füllen sich derzeit schrittweise – Grund zur Panik besteht also nicht. Dennoch sind wir im ständigen Austausch mit den saarländischen Unternehmen und der Bundesregierung, um Mechanismen für alle Eventualitäten zu entwickeln. Unser Ziel ist eine robuste, krisenfeste Energieversorgung.“

Ende März hatte das Bundeswirtschaftsministerium dafür die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen, die bislang fortbesteht. Sie dient zur Vorsorge und besseren Vorbereitung auf potentielle Lieferengpässe und -ausfälle.

Auch für den Fall einer extremen Gasmangellage wolle man gerüstet sein, so Barke weiter. Für diesen Fall prüfen das Bundeswirtschaftsministerium und die Bundesnetzagentur gerade ein Auktionsmodell zur Versteigerung von Gasbezugsrechten für Industrieunternehmen. Dabei würden die industriellen Bieter den Zuschlag erhalten, die am ehesten auf Gas angewiesen sind.

Das saarländische Energieministerium arbeitet aktuell an regionalen Maßnahmen, um Industrie und Energiewirtschaft zusätzlich zu unterstützen. Minister Barke kündigte in der Runde weitere Beratungsgespräche an, die zeitnah stattfinden sollen.

Dr. Hanno Dornseifer, Vorstand des Energieversorgers VSE AG: „Ich danke Minister Barke für diese Initiative. Nur gemeinsam und nur solidarisch werden wir eine mögliche Gasmangellage meistern können. Hierzu leistet die Initiative einen wertvollen Beitrag.“

Jens Apelt, Geschäftsführer des Netzbetreibers Creos Deutschland GmbH: „Wir unterstützen das gemeinsame Vorgehen und den intensiven Austausch aller Beteiligten. Die aktuelle Diskussion um die Verteilung von Gas an Industrie und die sogenannten geschützten Kunden zeigt deutlich, wie komplex die Auswirkungen verstanden werden. Die Entscheidungen über die Verteilung werden wir im Netz entsprechend umsetzen. Dafür stehen wir im engen Kontakt mit unseren Industriekunden, den Stadtwerken und Kraftwerksbetreibern, um individuelle Lösungsszenarien zu entwickeln. Denn unsere Aufgabe ist es, in jedem Fall ein stabiles Transportsystem zu gewährleisten.“

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