(v.l.n.r.) Lisa Eder, Ulrike Schlotte-Kuhn und Kathrin Müller freuen sich über das große Interesse und die vielen glücklichen Menschen am Kennenlernfest - Foto: Stephan Bonaventura
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„Herzlichen Glückwunsch zum ersten Geburtstag“ hieß es auf dem Freigelände der Kinderklinik am UKS in Homburg. Geburtstag hatte aber kein Neugeborenes sondern der Förderverein „kükenkoje“ und der stellte sich an diesem Tag den vielen interessierten Gästen vor.

Das Geschenk des Lebens ist für Eltern nicht immer komplikationsfrei. Frühgeborene und krank geborene Kinder sind keine Seltenheit. Wenn dies passiert verbringen die Kinder oft eine lange Zeit zwischen Beatmungs-, Überwachungs und Infusionsgeräten. Rund um die Sorge um das Kind, die Zweifel und Ängste, hat das Klinikpersonal und die betreuenden Ärzte sowohl medizinisch als auch psychologisch viel zu tun. Damit rund um die Versorgung bestmögliche Ausgangspositionen geschaffen werden können hat sich der Verein „kükenkoje“ gegründet. „Wir wollen uns für die kranken Kinder engagieren und unsere Stimme erheben um zu zeigen, dass diese Kinder und die Eltern Hilfe benötigen“, sagt Lisa Eder vom Verein, die selbst Kinderkrankenschwester und eine der Gründerinnen ist. Es geht dabei primär um Hilfe, die in der normalen Verwaltungsbürokratie nicht vorgesehen ist. Eder erläutert: „Es tut einem selbst in der Seele leid wenn beispielsweise eine Mama ihr Kind zum Stillen rausbekommt und man es dann mit Handtüchern lagern muss weil keine Stillkissen vorhanden sind. Die Krankenkassen sehen es aber nicht vor. Bei der Berechnung was ein Frühgeborenes kosten darf, sind solche Dinge nicht einberechnet und werden daher auch nicht von der Klinik bezahlt.“ Für die Krankenkassen sei dies im Vergleich zu Infusionen kein notwendig medizinischer Gegenstand. Hier setzt unter anderem die Hilfe des Vereins an.

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Foto: Stephan Bonaventura

Durch Spenden und finanzielle Unterstützung können solche Sachen künftig organisiert werden und kommen so den Frühchen und ihren Eltern zugute. Bisher wurden von den Spenden auch spezielle Stühle für Mütter angeschafft, die per Kaiserschnitt entbunden haben und nicht auf zu harten Stühlen sitzen können. Insgesamt, so erzählt Eder, versucht man einfach die Stationen kinderfreundlicher zu gestalten. Unterstützt wird der Verein auch von lokalen Nähgruppen. Diese steuern Decken oder auch spezielle Kleidung für Frühgeborenen bei.

Foto: Stephan Bonaventura

kükenkoje“ hat fünf Vorstandsmitglieder und acht Mitgliedern im Beirat. Dabei besteht ein Teil des Vorstandes aus Kinderkrankenschwestern, die auf der Intensivstation der Frühgeborenenstation arbeitet. Komplettiert wird das Team durch Ärzte, Sozialarbeiter und auch eine betroffene Mutter, die mit ihrem Engegement die Sache tatkäftig unterstützt. Stolz können sie im Verein alle über die bisher geleistete Arbeit sein. Das zeigten beim Kennenlernfest die vielen glücklichen Eltern mit ihrer Anwesenheit aber auch viele Menschen, die aus purem Interesse vorbeikamen weil das Thema einfach wichtig ist. Auch von der Teamleaderin Kathrin Müller gibt es natürlich nur pures Lob: „Als erste Vorsitzende bin ich unheimlich stolz auf mein Team, das soviel in diesem ersten Jahr schon geschafft hat. Wir haben viele bürokratische Hürden überwunden, es konnten schon viele kleine und größe Dinge angeschafft werden, das ist schon Wahnsinn.“

Foto: Stephan Bonaventura

Der Kennenlern-Tag an der Kinderklinik diente nicht nur einem „normalen“ Miteinander, es ging auch gezielt darum den Verein insgesamt bekannter zu machen und auf die Wichtigkeit des Themas in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Prof. Dr. med. Michael Zemlin, Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, unterstreicht: „Es gibt kaum ein schöneres Gefühl als wenn Patienten wieder glücklich zurück an den Ort des Geschehens kommen, an dem sie vorher schwere Stunden verbracht haben. Was jetzt fröhlich ist, entspricht meist vielen schmerzvollenn Erfahrungen. Wenn man die Nachricht weiterbringen kann, dass man auch aus einer schmerzhaften und schwierigen Zeit durchaus positiv gestärkt herausgehen kann, dann ist es die beste Nachricht, die man hier verbreiten kann.“

Angeboten wurde am einjährigen Geburtstag so allerlei Leckers und Nützliches. Erstlingssets für Neugeborene oder auch selbstgenähte Spielsachen. Verwöhnt wurden die Gäste mit selbstgebackendem Kuchen der Vereinsmitglieder, Getränken und Currywurst.

Wichtige Aufklärungs- und Informationsarbeit für werdende Eltern leisten, die Schaffung einer kinder- und familienfreundlichen Umgebung und Betreuung, der Aufbau einer Frauenmilchbank oder auch die Förderung von Forschungsprojekten zum Wohl von Früh- und kranken Neugeborenen – all das sind Ziele des Fördervereins „kükenkoje“, die mit Spenden nachhaltig umgesetzt werden können und so die Aufenthalts- und Lebensqualität der kleinen Kämpfer verbessern und die Zeit für die Eltern schöner gestalten.

Kontakt Förderverein “kükenkoje“: info@kuekenkoje.de – Kinderklinik, Gebäude 9, Kirrberger Straße 100, 66421 Homburg – Spendenkonto: (IBAN) DE13 5945 0010 1030 5194 56 – (BIC) SALADE51HOM
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