Der FC 08 Homburg steht am heutigen Dienstagabend im Heimspiel gegen den TSV Schott Mainz spürbar unter Druck. Vier Unentschieden in Serie sprechen zwar für Moral und Widerstandskraft, weil sich die Grün-Weißen jedes Mal nach Rückstand zurückgekämpft haben – doch für die eigenen Ansprüche ist das zu wenig. Mit elf Punkten nach neun Spielen steckt die Mannschaft von Trainer Roland Seitz im grauen Tabellenmittelfeld fest. Gegen den Aufsteiger aus Mainz braucht es nun dringend einen Sieg, auch weil am Wochenende mit dem Gastspiel beim souveränen Spitzenreiter SGV Freiberg eine noch schwerere Aufgabe wartet.
Die Ausgangslage ist klar: Homburg wartet seit fünf Ligaspielen auf einen Dreier. Gegen Offenbach, Steinbach, Mainz 05 II und Großaspach zeigten die Grün-Weißen ordentliche Leistungen: Gefälliges Spiel nach vorne, zahlreiche Chancen – doch der FCH belohnt sich nicht für seinen Aufwand. „Jeder weiß, dass wir optisch gut spielen und viele Möglichkeiten haben, aber am Ende zu wenige Punkte auf dem Konto stehen. Die Unentschieden sind zu viel. Morgen wollen wir endlich den Dreier holen, den wir auch brauchen“, betonte Seitz in der Pressekonferenz.
Dazu kommen immer wieder haarsträubende Fehler im Defensivverhalten. Personell hat Seitz hier aber kaum Spielraum: Innenverteidiger Nils Röseler steht weiterhin nicht zur Verfügung, Manuel Kober fällt nach seinem Zusammenbruch vom Wochenende aus. Daher dürfte Philipp Steinhart von der Außenverteidigerposition ins Zentrum rücken, während Frederik Schumann links beginnt. Auch in der Offensive könnte es einen Wechsel geben: Oliver Kovacic machte zuletzt nach seiner Einwechslung einen besseren Eindruck als Amar Suljić und ist eine Option für die Startelf. Aber auch hier fehlen Seitz weitere Alternativen. Weiterhin fehlen die Langzeitverletzten Hilal El-Helwe und Michael Heilig.
Unterschätzen darf man den Gegner trotz Tabellenplatz 17 nicht. Der Aufsteiger aus Mainz hat bislang alle fünf Punkte auswärts geholt. „Das ist vielleicht paradox, weil keiner gerne nach Mainz auf den Kunstrasen fährt. Aber Schott hat gezeigt, dass sie in der Fremde gefährlich sind. Wir müssen sie genauso ernst nehmen wie jeden anderen Gegner“, warnte Seitz. Geführt wird das Team von Samuel Horozovic, mit 28 Jahren jüngster Cheftrainer der Liga. Zum Saisonstart gelang ein 4:0 in Alzenau, seither wartet Schott aber auf einen weiteren Sieg.
Die Statistik spricht klar für den FCH: In bisher sechs Aufeinandertreffen siegte Homburg viermal, nur einmal gewannen die Mainzer. Zuletzt holte der FCH in der Saison 2023/24 ein 2:2 zu Hause und siegte in Mainz mit 2:1. Ein Heimsieg datiert aus der Spielzeit 2021/22 (1:0 durch Philipp Schuck).
Der Anspruch ist eindeutig: Heute Abend zählt nur ein Sieg. Ein weiteres Remis – oder gar eine Niederlage – würde aus der Ergebniskrise eine handfeste Krise machen. Denn so stabil die Auftritte phasenweise auch wirken, die Bilanz passt nicht. Mit 16 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Freiberg nach nur neun Spieltagen ist die Saison sportlich praktisch gelaufen – auch wenn ein Aufstieg objektiv betrachtet wohl nie ein realistisches Szenario. war. Doch selbst an diesem Maßstab gemessen hinkt der FCH deutlich hinterher. Elf Punkte nach neun Spieltagen sind zu wenig, zu viele Fehler kosten Punkte. Wenn die Saison zum Übergangsjahr wird, dann muss die Mannschaft wenigstens den Nachweis erbringen, dass sie Spiele gewinnen und tabellarisch klettern kann – am besten schon heute Abend gegen Schott Mainz.
Anstoß ist um 19 Uhr, Schiedsrichter der Partie ist Felix Ebert.
Service: Beim Heimspiel sind auch Tickets für den Fanbus zum Auswärtsspiel beim Tabellenführer SGV Freiberg erhältlich (Samstag, 4. Oktober, Abfahrt 9.45 Uhr am Scheffelplatz).


















