Jeden Tag werden wir in den lokalen und regionalen Medien mit Polizeimeldungen konfrontiert. Ob auf Homepages oder den sozialen Medien – es gibt sogar Seitenbetreiber, die sich rein auf Meldungen aus dem polizeilichen Umfeld spezialisiert haben. Auch auf www.homburg1.de haben wir einen Bereich, der sich mit den Pressemitteilungen der Polizei befasst: Polizeimeldungen. Und so entsteht bei vielen Bürgerinnen und Bürgern der Eindruck, dass Straftaten wie Wohnungseinbrüche und Verkehrsunfälle immer mehr zunehmen. Doch ist das wirklich so?
In dieser Woche hat nun Polizeirätin Alexandra Besse die Unfall- und Kriminalstatistiken für die Polizeiinspektion Homburg und die zugehörigen Posten Bexbach und Limbach vorgestellt. Denn Zahlen sprechen mehr als Worte und das subjektive Empfinden, dass immer mehr kriminelle Taten stattfinden täuscht in diesem Fall: auch wenn Einbruchsdelikte und Verkehrsunfälle einen Großteil der Polizei beschäftigen – im 10-Jahres-Vergleich lässt sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Homburg an der Gesamtanzahl an Straftaten ein Stillstand beziehungsweise sogar leicht rückläufige Zahlen feststellen.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Homburg 4.280 (Homburg: 3147 /Bexbach: 809 / Limbach: 324) Straftaten registriert und damit der niedrigste Stand seit 2006 mit damals 5878 Straftaten erreicht. Im saarlandweiten Vergleich (77993 Straftaten) finden damit im Einzugsgebiet der Homburger Polizei mit 9,8% aller Fälle statt.
Dauerbrenner und oftmals maßgeblich für das Sicherheitsempfinden der Einwohner sind dabei Wohnungseinbrüche. Und tatsächlich müssen nahezu alle Kommunen einen Zuwachs von Einbrüchen verkraften. Dabei verzeichnet Homburg mit 105 Einbrüchen (2014) auf 126 Einbrüche in 2015 den größten Zuwachs. Aber auch die Einwohner von Bexbach (2014: 32 Einbrüche / 2015: 56 Einbrüche) und Kirkel (2014: 27 Einbrüche / 2015: 30 Einbrüche) haben im letzten Jahr mit mehr Einbrüchen zu kämpfen gehabt. Naturgemäß konzentrieren sich die Taten dabei auf die bevölkerungsreichsten Gebiete wie Homburg, Erbach, Bexbach und Kirkel.
Die Tätergruppen reichen dabei von Delikten aus Beschaffungskriminalität (z.B. Drogenabhängige) über lokale Einbrecher bis hin zu richtigen Gruppierungen und Banden aus dem europäischen Ausland, die ihre Taten schon fast beruflich durchführen. Gründe sind die für Einbrecher günstigen Bedingungen im Saarpfalz-Kreis: gute Verkehrsanbindung, Grenznähe zu Frankreich und das benachbarte Rheinland-Pfalz. Und relativ oft auch die Arglosigkeit vieler Haus- und Wohnungsbesitzer. Noch immer werden viele Türen nicht abgeschlossen, Fenster bei verlassen der Räumlichkeiten nicht geschlossen oder die Gebäude nicht mit möglichen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet. Hier hofft die Polizei auf einen Sinneswandel, da Einbrüche nicht nur materiellen Schaden verursachen sondern vor allem auch Psychisch oftmals noch lange Zeit nachwirken.
Ein weiterer Schwerpunkt in der Ermittlungsarbeit der Polizei liegt bei Verkehrsunfällen. Neben schwerwiegenden Unfällen mit teilweise schwerverletzten Personen sind es oft die kleinen Rempler und Zusammenstöße die einen Großteil der Fälle ausmachen. Dabei herrscht oftmals neben Unwissenheit auch ein fehlendes Bewusstsein für diese Delikte durch die Unfallverursacher. Gerade bei Parkremplern und vermeintlich leichten Zusammenstößen entfernen sich die Verursacher ohne Meldung, begehen damit aber Unfallflucht.
Dennoch: In Homburg (1889 Verkehrsunfälle / – 2,6%) und Kirkel (306 Verkehrsunfälle / -7,6%) haben sich die Gesamtzahlen leicht verbessert. Lediglich in Bexbach (447 Verkehrsunfälle / +13,7%) waren mehr Verkehrsunfälle durch die Polizeibeamten aufzunehmen. Die Hauptursachen für Verkehrsunfälle liegen dabei in aufsteigender Reihenfolge für Homburg und Bexbach bei überhöhter Geschwindigkeit, zu geringer Abstand, Vorfahrt/Vorrang bis zum Spitzenreiter Abbiegen und Wenden. In der Gemeinde Kirkel kommen hingegen mehr Verkehrsunfälle durch falschen Abstand und nicht angepasster Geschwindigkeit zustande.
Um durch die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik und der Menge der Kriminalfälle die Bevölkerung zu sensibilisieren ist für Polizeirätin Alexandra Besse und den insgesamt 130 Beamten an den Standorten die Prävention ein wichtiges Anliegen. Gerade mit den Kontaktpolizisten Thomas Clemenz, Martin Hartmann und Michael Schneider werden das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt: mit zielgruppenorientierter Präventionsarbeit in Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen oder Fahrradcodierungen soll die Sicherheit im Zuständigkeitsbereich erhöht werden. Und gerade beim Dauerbrenner Einbrüche bieten die Kontaktpolizisten mit ihrer kostenlosen Einbruchschutzberatung ein wichtiges Hilfsmittel, um das Bewusstsein für die Sicherheit in den eigenen vier Wänden zu erhöhen. Der direkte Kontakt mit der Bevölkerung wird durch die “Mobile Wache” ermöglicht. In regelmäßigen Abständen stehen die Polizisten zum Gespräch bereit und geben im Dialog hilfreiche Tipps oder nehmen Hinweise auf.
Kontaktpolizei:
Thomas Clemenz 06841/1062280
Martin Hartmann 06841/1062214
Michael Schneider 06826/92070
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