Die „Nadelspielkinder“ waren wieder fleißig. An der Universitäts-Kinder- und Frauenklinik übergaben sie 3.500 selbstgemachte Alltagshelfer. - Foto: Rosemarie Kappler
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Die „Nadelspielkinder“ der protestantischen Kirchengemeinde Bexbach setzten erneut in der Kinder- und Frauen-Universitätsklinik Homburg einen Strahlpunkt der besonderen Art.

Die von Gaby Kullmann geleitete Gruppe von strick-, häkel- und nähbegabten Frauen und Jugendlichen übergab dort ein Gesamtpaket von selbstproduzierten Alltagshelfern für den klinischen Alltag in der Kombiklinik und auf der Palliativstation. Da gab es gleich Hundertschaften von kuscheligen Trösterchen zum festhalten, bunte Kissen und Deckenbezüge, Hängematten für die Wärmebettchen der Frühgeborenenstation, angenehm zu tragende Brustprothesen, Infusionsflaschenhalter, Schutzröcke für die Kinderschutz-Ambulanz und Portschutz für BH und Autogurt.

„Die Welt braucht Farbe und wir bringen das hierher“, sagte Kullmann, die zum Übergabetermin den saarländischen Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung eingeladen hatte, „einfach, um ihnen Danke zu sagen für die Unterstützung, die sie uns gewährt haben.“ Jungs Ministerium hatte die Arbeit der Nadelspielkinder mit 2.800 Euro finanziell unterstützt, „und das soll auch in diesem, und im nächsten Jahr, und möglichst darüber hinaus so bleiben.“ Für diese Ankündigung gab es natürlich freudigen Beifall von den „Nadelspielkindern“, den anwesenden Ärzten und Pflegekräften.

Die „Nadelspielkinder“ benötigen jährlich rund 4.500 Euro nur für Wolle. Das Material wird gänzlich aus Spenden finanziert. Insofern ist die Unterstützung des Ministeriums ein wichtiger Garant für die weitere Arbeit der Gruppe im Sinne der kleinen und großen Patienten. Dass der Krankenhaustalltag emotional überwiegend von Beschwernis, Sorgen, Ängsten und Trauer geprägt ist und dass dabei auch die hier Tätigen trotz ihrer Professionalität mit dem Herzen dabei sind und mitfühlen, stellte Jung als Besonderheit heraus, mit der es umzugehen gilt. „Sie schaffen hier ein emotionales Gegengewicht. Sie zaubern ein Lachen in die Gesichter, machen Freude, lassen Menschlichkeit walten. Ich bin begeistert von dem, was sie auf die Beine gestellt haben, und darüber, wieviel Nächstenliebe da drin steckt. Ich wünsche mir, dass sie so weitermachen. Sie sind ein gutes Stück Vorbild für unsere Gesellschaft und ein Gegengewicht zu Hass, Gewalt und Egoismus.“

Für Prof. Michael Zemlin, Direktor der Universitäts-Kinderklinik als einer der Nutznießer, sind die von den Nadelspielkindern“ hergestellten Alltagshelfer unverzichtbar: „Sie transportieren Farbe, sie ermöglichen haptische Eindrücke, man kann sich festhalten und es landet in den Herzen. Sie haben – seit ich an dier Klinik bin – 17.000 Gegenstände hergestellt. Das kann man mit nichts bezahlen, da steckt mehr als Wolle und Watte drin.“ Zemlin dankte für viele Jahre Einsatz, Menschlichkeit und Freundlichkeit: „Sie haben als Motto gewählt ‘Gutes tun macht zufrieden, helfen macht glücklich’. Das kann man nicht besser ausdrücken.“

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