Generalkonsul James W. Herman vom US-Generalkonsulat Frankfurt besuchte mit Ehefrau Etsuko auf Einladung der saarländischen Landesregierung die Saarpfalz. Staatskanzlei und Deutsch-Amerikanisches Institut koordinierten das Besuchsprogramm und die Treffen mit Bürgerinnen und Bürgern.
Guatemala, Japan, Italien, China, Indien, El Salvador: In den unterschiedlichsten Ländern dieser Welt vertrat James W. Herman mehr als zwei Jahrzehnte als Konsularbeamter die Regierung der Vereinigten Staaten. Seit August 2015 ist er als US-Generalkonsul im Rang eines gesandten Botschaftsrats und Stellvertretender Botschafters im Südwesten Deutschlands in Frankfurt am Main. Zu seinem Zuständigkeitsbereich gehört neben Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz auch das Saarland. Dabei liegt dem Generalkonsul besonders am Herzen, seinen Konsulatsbezirk kennenzulernen und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Hierzu hatte er jüngst gemeinsam mit seiner hawaiianischen Ehefrau Etsuko Gelegenheit bei einer privaten Radtour durch den Bliesgau. Begleitet wurde er von Europaminister Stephan Toscani, Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener, Bürgermeister Alexander Rubeck, dem Geschäftsführer des Deutsch-Amerikanischen Instituts Bruno von Lutz und Stipendianten der Studienstiftung Saar. Nicht nur die jungen Stipendianten aus saarländischen Gymnasien und Gemeinschaftsschulen, darunter auch Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea, waren gespannt, den Diplomaten kennenzulernen.
Das keltische Fürstinnengrab, die römische Villa, aber auch das Zusammenleben an der deutsch-französischen Grenze standen im Mittelpunkt des Besuchs im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Dieter Knicker, Erster Kreisbeigeordneter des Saarpfalz-Kreises, Kulturpark-Geschäftsführer Stefan Munz, Grabungsleiter Andreas Stinsky und der Reinheimer Ortsvorsteher Wack freuten sich, die Gäste begrüßen zu dürfen. Im Archäologiepark wird seit 1989 eine grenzüberschreitende Partnerschaft gelebt und gute Freundschaft gepflegt. Schon aus dieser Verbundenheit war es selbstverständlich, dass auch die guten Nachbarn aus Frankreich mit dem Grabungsleiter Jean-Paul Petit, dem Bliesbrucker Bürgermeister Jean-Luc Lutz und Céleste Lett, Bürgermeister aus Saargemünd und Mitglied der assemblée nationale in Paris, die Besuchergruppe an diesem geschichtsträchtigen Ort willkommen hießen.
„Mit den USA verbindet den Saarpfalz-Kreis über die Partnerschaft mit Henrico County/VA eine gelebte Freundschaft. Im Vordergrund stehen die Begegnungen der Menschen, das Verständnis füreinander und Lernen voneinander.“ unterstreicht der Erste Kreisbeigeordnete. Aufschlussreiche Einblicke in Henrico Countys Administration in deren Verwaltungsstruktur, Schulorganisation und Wirtschaftsförderung hätten immer wieder Impulse für den Austausch in der Partnerschaft gegeben. Als nachhaltigster Baustein der Partnerschaft und Brücke zwischen den Kulturen seien unbedingt die seit 1997 organisierten Schülerbegegnungen des Homburger Mannlich-Gymnasiums zu nennen.
„Brücken zu bauen zwischen den Nationen und Bewusstsein zu schaffen für die gemeinsame Geschichte“ ist auch ein Wunsch von Generalkonsul Herman. Ein Stadtrundgang auf amerikanischen Spuren durch Homburg, dem sich auch Studenten des „Parlamentarischen Patenschaftsprogramms“ (PPP) zwischen dem US-Kongress und dem Bundestag, Oliver Groll und Leander Wappler von der Industrie- und Handelskammer Saarland, Liaison-Officer Steven Steininger und Lt. General der US-Army Europe Frederick Benjamin Hodges angeschlossen hatten, rundete das Besuchsprogramm ab. Dabei klärte Klaus Friedrich vom Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis Saar-Pfalz über viele Meilensteine der deutsch-amerikanischen Geschichte auf: das Hambacher Fest und dessen Auswirkung auf den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, die Befreiung durch die Amerikaner in Homburg, Auswanderer wie Stockton/CA-Gründer Carl David Weber und den in Pennsylvania bekannten Journalisten und Dichter Karl August Wollenweber.
Doch wer wusste bis dato schon, dass John Trumbull – eines seiner berühmtesten Gemälde zeigt die Unterzeichnung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung – aus St. Ingbert kommend einen Grumbeersalat in Erbach verkostete und in seinen Reisenotizen lobend erwähnte? Die PPP-Studenten notierten und kommentierten eifrig alle Informationen. Für alle stand unisono fest: Wir müssen mehr voneinander wissen, um uns besser zu verstehen. „Es bleibt zu hoffen, dass wir solche wertvollen Begegnungen in Zukunft wiederholen und so den Kontakt zu den amerikanischen Nachbarn intensivieren können“, bedankt sich Knicker bei den Initiatoren des Besuchs.
Hintergrund:
Den Saarpfalz-Kreis verbindet im Jahr 2017 20 Jahre Partnerschaft mit dem amerikanischen Landkreis Henrico County in Virginia. Im Mai 1997 unterzeichneten Landrat a. D. Clemens Lindemann und county manager ret. Virgil R. Hazelett die Partnerschaftsurkunde in der Kreissparkasse Saarpfalz in Homburg. Unterstützt wird die Partnerschaft vom Deutsch-Amerikanischen Institut Saarbrücken und vom Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis Saar-Pfalz.
http://www.saarpfalz-kreis.de/buergerservice/leistungen/8406.htm
www.dai-sb.de
www.daf-saarpfalz.de
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