(v. l. n. r.) Christina Roth Avalle, Barbara Emser, Frauenbeauftragte Anke Michalsky, Staatssekretär David Lindemann, Petra Simon, Vincenzo Avalle, Enrica Cammarano, Bürgermeister Manfred Rippel, Maria Cristina Casella und Astrid Di Franco. Foto: Julie Jager
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In einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt wichtiger denn je scheint, hat die Stadt Homburg ein eindrucksvolles Signal gesetzt – sichtbar, kreativ und grenzüberschreitend. Für ihr Engagement im Rahmen des „Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ wurde die Kreis- und Universitätsstadt nun mit einem Sonderpreis beim Europapreis 2025 ausgezeichnet.

Der Preis, verliehen in der Staatskanzlei des Saarlandes, würdigt das außergewöhnliche Projekt „Kunst und roter Faden“, das unter Leitung der Frauenbeauftragten Anke Michalsky und der Partnerschaftsbeauftragten Astrid Di Franco ins Leben gerufen wurde. Die Botschaft dahinter: Gewalt gegen Frauen darf nicht unsichtbar bleiben – und Solidarität kennt keine Grenzen.

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Das prämierte Projekt setzte auf Mitmachen statt Mahnen: Bürgerinnen und Bürger aus Homburg und der italienischen Partnerstadt Albano Laziale beteiligten sich mit eigenen Strickarbeiten in Rot – der Farbe, die als Symbol für Entschlossenheit, Mut und Aufmerksamkeit steht. Aus den einzelnen Beiträgen entstand ein gemeinsames Kunstwerk, das sinnbildlich den „roten Faden“ durch ein hochaktuelles Thema zieht.

„Es erfüllt uns mit Stolz, dass unser kreatives Projekt auf europäischer Ebene gewürdigt wird“, sagte Bürgermeister Manfred Rippel, der die Auszeichnung in Saarbrücken entgegennahm. „Dieses Thema geht uns alle an, und wir senden mit unserem roten Faden ein klares Signal für Zusammenhalt und Menschlichkeit.“

Mehr als nur ein Kunstprojekt

Auch Frauenbeauftragte Anke Michalsky unterstrich den tiefen gesellschaftlichen Wert der Aktion: „Gewalt gegen Frauen ist kein Randthema. Es betrifft uns alle. Mit dem roten Faden konnten wir zeigen, dass viele Menschen – auch über Landesgrenzen hinweg – bereit sind, ein klares Zeichen zu setzen.“ Die Idee traf offenbar einen Nerv – auch jenseits der Stadtgrenzen.

Die Landesregierung stiftete den mit 1.000 Euro dotierten Sonderpreis „Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ und hob Homburgs Projekt als vorbildlich hervor. Staatssekretär David Lindemann, Chef der Staatskanzlei und Bevollmächtigter für Europaangelegenheiten, würdigte in seiner Laudatio die gelungene Verbindung von Städtepartnerschaft und gesellschaftlicher Verantwortung: „Das Projekt zeigt, dass auch ernste Themen Teil einer lebendigen Partnerschaft sein können – und müssen.“

Internationale Wertschätzung

Dass das Engagement weit über die saarländische Landesgrenze hinaus geschätzt wird, zeigte sich an der Teilnahme der italienischen Partner: Aus Albano Laziale reisten unter anderem Christina und Vincenzo Avalle, Mitinitiatoren der Städtepartnerschaft, sowie mehrere Beigeordnete der Stadtverwaltung an – darunter Maria Cristina Casella (Europapolitik) und Enrica Cammarano (Frauen und Chancengleichheit). Ihr Besuch unterstrich einmal mehr die gelebte Verbindung zwischen den beiden Städten.

Homburg zeigt mit diesem Projekt eindrucksvoll, wie gesellschaftliches Engagement, kommunale Partnerschaft und kreative Ausdrucksformen ineinandergreifen können. Es geht um mehr als einen Preis – es geht um Haltung. Und darum, die richtigen Fragen nicht nur zu stellen, sondern sichtbar zu beantworten.

Die Verleihung fand in der vergangenen Woche in der Staatskanzlei in Saarbrücken statt.

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