Es gibt Orte, die man nicht einfach neu erfindet, sondern mit Bedacht weiterführt. Das frisch renovierte Café Restaurant am Schlossweiher in Homburg-Jägersburg ist genau so ein Ort. Hier trifft Vergangenheit auf Moderne, Handwerkskunst auf kulinarische Raffinesse.
Nach über drei Jahrzehnten unter der Führung von Richard Zink und Hans-Peter Rummler hat nun die Familie Nardi das Ruder übernommen. Wer in der saarländischen Gastro-Szene unterwegs ist, dem sind Namen wie Gelat!oh, Vin!oh, Oh!lio oder das Schlossberg Hotel bestens bekannt – jetzt kommt ein weiteres Juwel hinzu.

Die Entscheidung für die Location – ein magischer Moment
“Wir saßen hier an diesem Tisch, Francesco und ich”, erinnert sich Marco Dante, Gastro-Leiter des Cafés, “und wir wussten einfach: Das ist es!” Die Entscheidung fiel nach einem Artikel in der Zeitung, der das Ende der älteren Betreiberära ankündigte. Doch statt den Charme der Location auszuradieren, entschied sich Familie Nardi für eine sanfte Modernisierung, die den alten Wiener Kaffeehausstil bewahrt.

Renovierung mit Fingerspitzengefühl
“Vieles ist geblieben, weil es einfach dazugehört,” erklärt Marco weiter. “Der Teppichboden, der Kronleuchter, die Spiegel, die Bänke – das alles hat Geschichte und Charakter.” Gleichzeitig wurden die dunklen Farben gegen hellere Töne getauscht, um mehr Freundlichkeit und Offenheit in den Raum zu bringen. “Wir wollten es nicht nur modernisieren, sondern es lebendiger machen”, ergänzt Francesco Nardi.
Eine entscheidende Rolle spielte dabei auch Donatella Nardi, die gemeinsam mit Francesco und Marco das Konzept des Cafés entwickelte. “Wir haben hier gemeinsam unsere Ideen umgesetzt”, erzählt Dante. “Donatella hat mit viel Liebe zum Detail an der Gestaltung mitgewirkt – von der Auswahl der Tapeten bis hin zu den letzten Feinschliffen.”

Guter Kuchen ist kein Zufall
Ein herausragendes Café steht und fällt mit seinem Angebot. Michelle Thomas, frischgebackene Konditormeisterin, sorgt mit ihrem handwerklichen Know-how dafür, dass hier echte Qualität auf den Teller kommt. “Ein guter Kuchen beginnt mit guten Zutaten und Zeit”, erklärt sie. “Unsere Sahnetorten werden noch traditionell geschlagen, unser Käsekuchen ist ein Erbstück aus dem alten Rezeptbestand. Das schmeckt man – und das honorieren die Gäste.” Dass es klappt, zeigt die simple Tatsache, dass “hier kein Stück Kuchen übrig bleibt”.

Und was sind die persönlichen Favoriten des Teams? Francesco Nardi liebt Rahmkuchen, pur und ohne Früchte. Marco Dante schwört auf den Käsekuchen, während Michelle Thomas eher zur herberen Seite tendiert: “Ich mag trockenen Schokokuchen oder Brownies – nicht zu süß, aber schön intensiv.” Jeder hat seinen eigenen Geschmack, doch eines bleibt gleich: Qualität steht an erster Stelle.
Insgesamt bietet das Café 20 verschiedene Kuchen, doch mit Hefekuchen kommt man auf 30 Sorten. Dazu gibt es noch jeweils 10 verschiedene Cremetorten und Sahnetorten, sodass regelmäßig eine abwechslungsreiche Auswahl zur Verfügung steht.
Ein kulinarisches Erlebnis – weit mehr als nur Kuchen
Wer hierherkommt, bekommt aber mehr als nur süße Versuchungen. Neben der ausgedehnten Kuchenauswahl gibt es auch eine herzhafte Speisekarte, die klassische Gerichte wie Strammer Max, Königspastete oder Hoorische mit Speckrahmsauce bietet – bodenständig, aber mit Liebe zum Detail zubereitet. “Es ist nicht nur ein Café, es ist ein Erlebnisort“, schwärmt Dante.
Neuer Schliff für den Schlossweiher
Auch der Außenbereich wurde nicht vergessen. Der Biergarten ist nun nicht nur bewirtschaftet, sondern bekommt gerade eine eigene Handschrift: “Wir wollen hier u.a. Grill-Events anbieten”, so Nardi. Der alte, verwucherte Garten wird auch wieder einladend gestaltet, mit einem 81 Jahre alten Kastanienbaum als Mittelpunkt.

Altes Wissen trifft auf frischen Spirit
Das Herzstück der Übernahme ist jedoch nicht nur die Renovierung, sondern der sanfte Wissenstransfer. Richard Zink, einer der früheren Besitzer, ist noch immer Teil des Teams. “Er gibt uns seine Rezepte weiter, seine Erfahrung – und er kann nicht loslassen, das merkt man einfach”, sagt Francesco Nardi schmunzelnd.
Die Reaktion der Gäste – pure Begeisterung
Seit der Eröffnung sind die Reaktionen eindeutig: Dankbarkeit. “Vielen Dank, dass ihr wieder aufgemacht habt!”, “Zum Glück gibt es das Café noch!” – die Stammkunden haben sich nicht nur an die Tradition gewöhnt, sie leben sie mit. “Es ist eben ein Ort, an dem man sich gerne trifft”, so Dante.

Das Café Restaurant am Schlossweiher ist fürwahr eine Verbindung aus Vergangenheit und Zukunft, aus Handwerkskunst und modernen Akzenten. Wer hierherkommt, genießt nicht nur exzellenten Kuchen, sondern auch ein Stück lebendige Geschichte – neu interpretiert, aber mit Respekt vor dem, was war. Und genau das macht diesen Ort so besonders.
Zusatzinfo:
Mit einem Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen kommt man problemlos ins Café Restaurant am Schlossweiher. Der Eingang wurde umgebaut, damit Gäste mit Mobilitätseinschränkungen leichter ins Café gelangen können.
Öffnungszeiten:
Montag u Dienstag geschlossen
Mittwoch bis Sonntag 11:30 bis 18:00 Uhr
Warme Küche von 11:30 bis 17:00 Uhr (Mi-So)
Alle Impressionen vom Besuch vor Ort:
Alle Fotos: Stephan Bonaventura