Teammitglieder der HomBuch freuen sich auf das anstehende Event - v.l.n.r. Frank Johannsen, Vera Backes, Hans-Joachim Burgardt und Peter König - Bild: Stephan Bonaventura
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Hans-Joachim Burgardt hat gut lachen. Seit diesem Jahr ist er der neue Veranstalter des Lesefestes „HomBuch“. Eine Veranstaltungsreihe, die von Verleger Ulrich Burger ins Leben gerufen wurde und die im Jahrestakt prominente Persönlichkeiten aller Couleur nach Homburg bringt. Gemeinsam mit seinem Team, bestehend aus Vera Backes, Jasmin Hahn, Markus Hahn, Birgit Klein, Julia Johannsen, Frank Johannsen und Peter König, haben sie auch 2022 wieder Großes vor.

Es begann als Buchmesse und ist jetzt ein geachtetes Kultur-Event, das im Dreiklang verschiedene Bereiche vereint. An allererster Stelle steht natürlich die Literatur, doch ihr folgen umgehend Kunst und Musik. Drei Komponenten, die sich wunderbar ergänzen und teils einzeln, teils kombiniert, die Kulturszene der Stadt aufblühen lassen. Im Schlossberg Hotel Homburg wurden jetzt die Details zur diesjährigen Ausgabe bekanntgegeben.
Hochkarätige Autoren gestalten das Programm: der fulminante und vielfach ausgezeichnete Schauspieler, Bestseller-Autor und übrigens gebürtiger Homburger, Joachim Meyerhoff, eröffnet das Lesefest im Siebenpfeifferhaus mit bisher unbekannten Texten. Sein Leben hat er zu Literatur gemacht. Bekannt ist er durch den Zyklus „Alle Toten fliegen hoch“. Jetzt beginnt eine Phase nach der Zeit, in der er den eigenen Schlaganfall und sein Leben danach verarbeitet hat.

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Weiter geht es mit Jan Weiler. Das Wandeln zwischen den beiden Ländern Deutschland und Italien findet sich in seinem Werk wieder. Sein erstes Buch „Maria, ihm schmeckts nicht!“ gilt als eines der erfolgreichsten Debüts der letzten Jahrzehnte, das auch verfilmt wurde. Mit „Das Pubertier“ schreibt er einen humorvollen Ratgeber für die heutige Elterngeneration aus dem Alltag heraus und erreicht damit die breite Öffentlichkeit. Lesen wird er aus seinem neuesten Buch „Der Markisenmann“, ein Buch über das Erwachsenwerden, über Geheimnisse in der Familie und die Tochter, die ihren bis dato unbekannten Vater kennenlernt. „Er bannt den Aberwitz der Welt in Worte“, so Elke Heidenreich anlässlich der Verleihung des Ernst Hoferichter Preises an den Autor 2011.

https://www.youtube.com/watch?v=ktmYNdke8MU

Das Programm ist insgesamt ein Potpourri unterschiedlichster Wünsche der einzelnen Teammitglieder. Es spiegel somit einen weiten Horizont wider und besticht mit vielen Kooperation zum Saarländischen Rundfunk. Im Februar begannen die finalen Planungen. Diese waren und sind noch immer duch die Coronapandemie gezeichnet. Gerade mit aktuell steigenden Zahlen und Richtung Herbst sich möglicherweise wieder veränderten Gesetzen, muss man auf jede Situation vorbereitet sein, erzählt Hans-Joachim Burgardt im HOMBURG1 Gespräch. Luft nach oben gibt es immer. „Wir fangen langsam an, öffnen uns Fenster, nähern uns dem Septembertermin und werden dann weitersehen.“

Ein weiterer Schwerpunkt des Lesefestes ist erlebte Zeitgeschichte im Nachkriegsdeutschland nach 1945: mehrfach ausgezeichnet mit renommierten Krimi-Preisen (Deutscher Krimipreis 2018) erzählt der im Saarland aufgewachsene Andreas Pflüger in seinem Buch ‚Ritchie Girl‘ die Geschichte von Paula Bloom, die als amerikanische Besatzungsoffizierin in ein zerstörtes Deutschland zurückkehrt und sich dadurch mit ihrer Vergangenheit und sich selbst konfrontiert sieht.

„Kleiner Mann, was nun“, „Jeder stirbt für sich allein“, viele seiner Romane sind weltberühmt. Aber sogar bei einem so bekannten Autor wie Hans Fallada (1893-1947) gibt es manchmal noch Entdeckungen und Überraschungen. Der Gießener Germanist Carsten Gansel fand noch unveröffentlichte Erzählungen und Berichte von ihm. Diese Sammlung ist im Reclam-Verlag erschienen. Daraus wählte hr2-Kulturchef Hans Sarkowicz die interessantesten Texte aus. Von der Schwierigkeit, ein Schriftsteller zu werden bis zu Geschichten von Verfolgung und Widerstand in der NS-Diktatur.

Hans Sarkowicz, Programmchef von hr2-kultur – Bild: © HR/Sebastian Reimold

Als profunde Kennerin der deutsch-französischen Geschichte erweist sich die studierte Sozialpädagogin, Brigitte Glaser, mit ihrem Roman ‚Kaiserstuhl‘. Angesiedelt in Deutschland, 1962, geht es auf der politischen Ebene zwischen den beiden Staatsmännern Charles de Gaulle und Konrad Adenauer um den Beginn des europäischen Gedankens. In diesem Kontext spielt auch die persönliche Beziehung zwischen einem Elsässer und einer Freiburgerin. Detailgenau recherchiert gibt die Autorin am Ende des Romans die fiktiven Anteile zu erkennen.

Brigitte Glaser – Bild: MEYER ORIGINALS

Mit ‚Fragen an den Autor‘ greift Kai Schmieding mit Spiegel-Bestsellerautor, Klaus Scherer, ein Zeitphänomen auf: mit der exklusiven Vorab-Premiere spricht der Autor über Lügen, Hass und Hetze im Netz. 2021 trat das Gesetz gegen Hass-Kriminalität im Internet in Kraft – seitdem verfügen Justiz und Strafverfolger über Werkzeuge, um Hassredner zur Rechenschaft zu ziehen. Wo aber fängt Hass an und wo sind die Grenzen des hohen Gutes der Meinungsfreiheit? In seiner Arbeit für das ARD-Magazin „Panorama“, als ARD-Studioleiter in Tokio und US-Korrespondent in Washington, plädiert Klaus Scherer in seinem Sachbuch für einen ‚Routinierten Rechtsstaat‘.

Klaus Scherer – Bild: Hendrik Lüders Fotografie

Ein Garant für objektive Berichterstattung in der Demokratie sind die öffentlich-rechtlichen Sender: am 29. Oktober 2023 feiert das Radio in Deutschland seinen 100. Geburtstag. Anlassbezogen haben Diemut Roether, Hans Sarkovicz und Prof. Clemens Zimmermann zahlreiche Autoren um sich versammelt, die das Medium Radio beschreiben. Die gesammelten Werke erscheinen in diesem Bücherherbst bei der Bundeszentrale für politische Bildung. Erste Einblicke dazu gibt es bereits auf der HomBuch 2022. Diese Sendung wird von Thomas Bimesdörfer moderiert und vom Saarländischen Rundfunk mitgeschnitten.

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Der deutsch-französische Freundschaftspreis wird in Folge von der saarländischen Landesregierung an den Bestseller-Autor und Frankreich-Experten von RTL & ntv Alexander Oetker verliehen. Zudem ist er Kolumnist und Frankreich-Korrespondent von Deutschlands führender Gourmet-Zeitschrift „Der Feinschmecker“. In seinen Krimis, die an der französischen Atlantikküste angesiedelt sind, verleiht er seiner Hauptfigur, Luc Verlain, kulinarische Vorlieben und die Mentalität der regionalen Unterschiede zwischen Paris und dem Rest von „la grande nation“. Sein fünfter Fall schickt den Kommissar in ein Dickicht aus Lügen, Neid und Geheimnissen. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger wird diesen Preis persönlich übergeben.

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Musikalisches Highlight ist Singer und Songwriter Gregor Meyle mit Band: mit seiner Musik sorgt er für das Wohlfühl-Erlebnis, denn „ein guter Musiker fühlt, was er spielt.“ Während ausverkauften Tourneen mit begeisterten Konzertbesuchern schafft Meyle es, musikalische Geschichten zu erzählen. Warmer, homogener Sound gepaart mit emotionalen Worten lassen Emotionen entstehen, die seiner Mission entsprechen „den Leuten – gerade auch in schwierigen Zeiten – ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.“
Zu den diesjährigen Kooperationspartnern gehören die Galerie Julia Johannsen, die Protestantische Kirchengemeinde Homburg und der Saarländische Rundfunk mit SR2 KulturRadio und SR 1.

Man sieht: Die HomBuch zeigt sich auch 2022 von ihrer besten Seite und arbeitet kontinuiertlich daran, sich weiterzuentwickeln. „Wenn wir mal wieder richtig ohne Beschränkungen planen können, dann wird die HomBuch auch wieder etwas anders aussehen. Wir werden die Gelegenheit im Laufe eines Jahres nutzen, wenn es sich anbietet, unter „HomBuch on Tour“, auch Einzelveranstaltungen anzubieten. Damit ist man nicht auf die wenigen Tage im Jahr festgelegt“, verrät HomBuch Veranstalter Burgardt. Doch das ist erstmal Zukunftsmusik.

Der Vorverkauf hat zur diesjährigen Ausgabe hat bereits über Ticket Regional www.ticket-regional.de/HomBuch sowie in der Buchhandlung Hahn/Limbach und in der Tourist-Info/Homburg begonnen. Das Kartenkontingent ist begrenzt, bei allen Veranstaltungen gelten die jeweils aktuellen Hygieneregeln.

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