Bild: FC 08 Homburg.
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Es war ein Nachmittag, den viele Homburger Fans lange nicht vergessen werden: Mit 7:0 deklassierte man den FSV Frankfurt am 2. Spieltag der Regionalliga Südwest und stürmte an die Tabellenspitze. Nicht nur der Trainer war nach der Partie „baff“, auch die 1500 Zuschauer im Waldstadion trauten ob der Leistung ihren Augen kaum.

Dass FCH-Anhänger bereits nach rund einer halben Stunde Spielzeit „Oh wie ist das schön“ anstimmen, dürfte es schon sehr, sehr lange nicht mehr gegeben haben. Genauso wie ein Siegerfoto mit Fans und Mannschaft nach der Partie. Oder euphorische „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Rufe nach einem Regionalliga-Spiel. Das alles verwundert nicht, schließlich ist das letzte 7:0 im Waldstadion rund fünf Jahre her, damals fegte man in der Oberliga den FV Eppelborn aus dem Stadion. Nun in der Regionalliga den FSV Frankfurt, was den Fans deutlich mehr bedeuten dürfte.

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Und das Ergebnis hätte auch gut und gerne noch höher ausfallen können, Chancen hatte das im Vergleich zum Koblenz-Spiel unveränderte Team von Trainer Timo Wenzel in Hülle und Fülle. Das lag natürlich einerseits daran, dass die Frankfurter eine unterirdische Leistung boten. Andererseits aber eben auch an einer grün-weißen Mannschaft, die die Gäste mit Hochgeschwindigkeitsfußball an die Wand spielte und auch nach Treffer vier oder fünf sichtlich nicht genug bekam.

Eröffnet wurde der Torreigen durch einen wunderbaren Weitschuss-Treffer durch Fanol Perdedaj, der die Kugel aus rund 20 Metern in den Winkel setzte (6.). Nachdem zwei Freistöße von Markus Mendler nur ganz knapp nicht den Weg ins Tor fanden, war es nach einer Viertelstunde wieder Perdedaj, der das Netz zum Zappeln brachte. Und weiter ging es mit der Torejagd: David Hummel hielt den Fuß in einen verunglückten Abschluss von Luca Plattenhardt und bugsierte das Leder so über die Linie (26.). Die Partie war nach einer halben Stunde quasi gelaufen, die Fans sangen „Oh wie ist das schön“ und eigentlich hätte der Schiedsrichter auch schon abpfeifen können.

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Doch das wäre wohl überhaupt nicht nach dem Geschmack der Grün-Weißen gewesen, die trotz der deutlichen Führung noch Lust auf mehr hatten. Und so gab es weiter Chancen im Minutentakt zu sehen, die jedoch zumindest vor der Pause nicht mehr verwertet wurden. Dennoch hatte man fast Mitleid mit den Frankfurtern, die ob der Offensiv-Power der Gastgeber völlig überrumpelt waren und nur ganz selten den Fuß in die gegnerische Hälfte setzten.

So sollte es auch nach Wiederanpfiff bleiben. Lediglich vier Minuten waren gespielt, als Fabian Eisele den Ball zum 4:0 über die Linie drückte. Seinem dritten Saisontreffer ließ die Homburger Sturmspitze nach Plattenhardt-Vorarbeit sogleich den vierten folgen (54.). Bereits der zweite Doppelpack des Neuzugangs, der in dieser Form noch so manche Hintermannschaft der Liga zur Verzweiflung bringen dürfte. Noch beeindruckender für die anderen Teams dürfte jedoch sein, dass die Grün-Weißen die erste Riege in der Offensive problemlos ersetzen können. Das zeigte sich, nachdem Coach Wenzel Eisele, Mendler und Joel Gerezgiher ausgewechselt hatte und für diese Arman Ardestani, Thomas Gösweiner und Philipp Hoffmann ins Spiel brachte.

Denn sofort nach dem Dreifach-Wechsel ging es weiter mit dem Torrausch und zwar unter Beteiligung der gerade Eingewechselten. Nach 67 Minuten brachte Ardestani eine Ecke in die Mitte, die Gösweiner einköpfte. Wie Perdedaj und Eisele schnürte der Österreicher auch einen Doppelpack, indem er einen Handelfmeter sicher verwandelte (72.). Es war der siebte Treffer und Schlusspunkt einer Partie, in der der FCH durchaus noch mehr Tore hätte erzielen können. „Das war ein super Spiel von uns“, erklärte Wenzel. „Ich bin etwas baff, wie gut wir das gemacht haben.“ Diese Gefühlslage dürften auch die meisten FCH-Fans teilen. Nach diesem Ergebnis dürfte die Euphorie im Umfeld noch weiter anwachsen, nicht zuletzt deshalb, weil die Homburger nacj dem zweiten Sieg im zweiten Spiel von der Tabellenspitze grüßen. Einfacher macht das die Aufgabe nächste Woche beim Aufsteiger SGV Freiberg jedoch nicht.

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