Es sind zwei der letzten großen, unbebauten Flächen in der Homburger Innenstadt: der Enklerplatz und das Vauban-Carrée. Diverse Pläne für die Flächen wurden schon geschmiedet, Investoren sprangen ab, bis zum heutigen Tag fungieren beide Plätze als Parkraum. Doch das soll nicht so bleiben, wie die Stadt auf HOMBURG1-Anfrage mitteilt.
Welche – im wahrsten Sinne des Wortes – hochfliegenden Pläne gab es nicht bereits für Enklerplatz und Vauban-Carrée. Ein dreistöckiges Einkaufszentrum auf der einen Seite der Talstraße, ein sechsstöckiges Wohn- und Geschäftshaus auf der anderen Seite. Doch bis heute wurde kein Stein auf den Flächen verbaut. Für den Enklerplatz sprangen im Laufe der letzten Jahre gleich zwei Investorengruppen ab, beim Vauban-Carrée zog sich der entsprechende Investor im Sommer des vergangenen Jahres zurück.
Ergebnis: Beide Flächen werden, wie schon seit langer Zeit, weiterhin als Parkplätze genutzt. Zumindest wenn es nach der Stadt geht, sind beide Grundstücke jedoch zu schade, um dauerhaft als Raum für Autofahrer genutzt zu werden. Beim Enklerplatz nicht zuletzt deshalb, weil in unmittelbarer Nähe gegenüber der Hohenburg-Schule in den kommenden Jahren ein Parkhaus entstehen soll. Eine Parkfläche wenige Meter entfernt wäre „diesen Plänen gegenüber ja auch kontraproduktiv“, teilt die Stadt auf HOMBURG1-Anfrage mit.
Eine Bebauung ist also weiterhin geplant. Nur eben nicht in der Größenordnung, wie ehemals im 2016 veröffentlichten Bebauungsplan vorgesehen. Der beinhaltet ein Sondergebiet für ein Einkaufszentrum mit einer Verkaufsfläche von bis zu 16.500 Quadratmetern. Dieser Plan ist zwar nach wie vor gültig. Doch sei im Grunde für viele Menschen auch klar, „dass eine Bebauung mit den ursprünglichen Plänen für ein Einkaufszentrum unrealistisch geworden ist“, so Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff.
Nun ist es aber gar nicht so einfach, einen Bebauungsplan ändern zu lassen, schließlich ist das mit einem umfangreichen Verfahren verbunden. Dennoch möchte die Stadt die “Causa Enklerplatz“ nicht einfach auf sich beruhen lassen. Bevor jedoch wirklich etwas passieren kann, möchte man von Seiten der Verantwortlichen ein Märktekonzept abwarten, das derzeit von einem Gutachter für die Stadt Homburg erarbeitet wird. Dieses Konzept werde sich laut Stadt dann „sicherlich auch auf den Bebauungsplan auswirken. Insofern wird es dort voraussichtlich Änderungen geben.“ Wie diese Änderungen konkret aussehen werden, ist dabei noch unklar. Schließlich bedarf es für diese eines Stadtratsbeschlusses. Es dürfte also noch einige Zeit vergehen, bis auf dem Enklerplatz etwas geschieht. Zumindest scheint jedoch sicher: Ein Einkaufszentrum mit 16.500 Quadratmetern Verkaufsfläche wird es wohl eher nicht werden, wie die Stadt auf HOMBURG1-Anfrage andeutet. „Es dürfte kein Geheimnis sein, dass die künftigen Pläne vom Volumen her eher etwas kleiner ausfallen könnten.“
Und was geschieht mit dem einige hundert Meter entfernt liegenden Vauban-Carrée? Dort ist die Stadt, die das 2.500 Quadratmeter große Grundstück selbst vermarktet, in Verhandlungen mit zwei potentiellen Investoren. „Dabei handelt es sich nicht um Investoren, die gemeinsam etwas planen, sondern die unabhängig voneinander agieren“, teilt die Stadt mit. Welche Pläne dort konkret verfolgt würden, könne zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht gesagt werden. Viel Ungewissheit also in Bezug auf die beiden Großflächen. Zumindest viele Autofahrer dürften sich darüber freuen: Einstweilen kann so schließlich weiter auf Enklerplatz und Vauban-Carrée geparkt werden.