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Zwei Jahre musste gewartet werden, in diesem Jahr könnte das Jägersburger Strandfest nun endlich wieder über die Bühne gehen. Doch während dort im Juli möglichst eine ausgelassene Stimmung herrschen soll, bergen die Vorbereitungen durchaus Zündstoff. Grund ist die mögliche Erhebung von Eintrittspreisen. Die lehnt der dortige Ortsrat jedoch vehement ab.

Das wundervolle Ambiente am beleuchteten Schlossweiher, gute Musik und viele kulinarische Highlights – das Jägersburger Strandfest ist eines der beliebtesten Feste der Region. Jahr für Jahr strömen Tausende in den Homburger Norden, um die einzigartige Stimmung zu genießen. Coronabedingt musste man in Jägersburg zwar zwei Jahre aussetzen, doch in diesem Sommer soll es endlich wieder losgehen.

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Es könnte also alles so schön sein, wenn da nicht die Homburger Finanzprobleme wären. Die Stadt muss schließlich sparen und das nicht zuletzt bei der Kultur. So werden die Zuschüsse für städtische Veranstaltungen Jahr für Jahr zurückgefahren. Im Oktober vergangenen Jahres brachte der Leiter der Homburger Kulturgesellschaft, Achim Müller, im HOMBURG1-Gespräch deshalb Eintrittspreise für das Strandfest ins Spiel, um Mittel für Bands und ähnliche Attraktionen zu generieren.

Vom Ortsrat gibt es für solche Überlegungen zumindest für dieses Jahr eine klare Absage. „In anderen Ortschaften wurde durch eine solche Maßnahme schon viel kaputt gemacht“, erklärt Ortsvorsteher Jürgen Schäfer. „Wenn man an sechs Eingängen Leute hinsetzt, die den Eintritt nehmen, dann frisst das die möglichen Einnahmen wieder auf. Das ist ein Nullsummenspiel.“

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Unterstützung bekam Schäfer von CDU-Ortsrat Peter Fuchs. „Da wir zwei Jahre aussetzen mussten, wird es sowieso nicht einfach sein, die Menschen wieder für das Strandfest zu begeistern.“ Eintrittspreise seien ein weiteres „Hemmnis“, das nur wenig Sinn mache. Fuchs wies außerdem auf die finanzielle Situation der Schausteller und Gastronomen hin, die mit möglicherweise weniger Besuchern auch von den Eintrittspreisen betroffen wären. „Die haben in den letzten Jahren große Verdienstausfälle gehabt und wir sind auf diese angewiesen.“

Archivbild: Christian Schäfer

Ebenso wie Schäfer und Fuchs sprach sich auch Grünen-Mann Andreas Ragoschke-Schumm gegen Eintrittspreise in diesem Jahr aus. Diese seien „unverhältnismäßig.“ Doch wies Ragoschke-Schumm auch darauf hin, dass das Strandfest ein Zuschussgeschäft ist. „Die Frage ist, ob es mittelfristig andere Möglichkeiten gibt, die Zuschüsse zu reduzieren.“ Gesprächsbereitschaft auf lange Sicht deutete auch CDU-Mann Fuchs an. „Wenn man bezüglich möglicher Eintrittspreise eine grundsätzliche Veränderung von Seiten der Verwaltung oder der Kulturgesellschaft will, dann muss lange im Vorfeld mit allen gesprochen werden, damit man Chancen und Risiken vernünftig abwägen kann.“ Für 2022 ist dies jedoch offenbar keine Option für den Ortsrat, er lehnte die Erhebung von Eintrittspreisen einstimmig ab.

Ebenso ohne Gegenstimme wurden weitere Vorbereitungen für das Strandfest getroffen. So wird die Verwaltung aufgefordert, eine Instandsetzung des Festplatzgeländes in die Wege zu leiten. Bis Mitte Juni müsse diese Sanierung erfolgt sein, unterstrich Ortsvorsteher Schäfer. Ein weiterer Problembereich ist der Weg östlich des Schlossweihers. „Bei einem Stromausfall am Strandfest wäre dieser komplett dunkel“, warnt Schäfer. Dementsprechend fordert der Ortsrat die Verwaltung auf, für die Beleuchtung einen Förderantrag beim Land zu stellen. Bezüglich des Strandfestes müsse die Beleuchtung grundsätzlich noch einmal in den Fokus genommen werden. „Vor drei Jahren hat uns die zuständige Firma mitgeteilt, dass diese in die Jahre gekommen sei”, so Schäfer. Vor diesem Hintergrund soll die Verwaltung auf Beschluss des Ortsrates eine Überprüfung der Strandfestbeleuchtung vornehmen. „Gegebenenfalls muss diese dann ausgetauscht werden“, fordert der Ortsvorsteher. Schließlich soll im Juli am Strandfest wieder eine tolle Stimmung herrschen.

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