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Nach dem novellierten Strahlenschutzgesetz sind die Bundesländer verpflichtet, bis zum 31. Dezember 2020 so genannte Radonvorsorgegebiete auszuweisen. Das sind Gebiete, in denen ein erhöhtes Vorkommen des in höheren Konzentrationen gesundheitsgefährdenden Edelgases nicht ausgeschlossen werden kann. In diesen gelten dann bestimmte gesetzliche Anforderungen zum Schutz vor Radon.

Minister Reinhold Jost
Foto: Becker und Bredel / www.saarland.de

Die Messkampagne, die das saarländische Umweltministerium im Februar gestartet hat, ist in vollem Gange. Sie soll einen Überblick bieten über die Radon-Belastung im Boden und in Gebäuden. „Wir wollen genau wissen, worüber wir reden. Deshalb sind unsere Fachleute in meinem Haus und im Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz dabei, Messdaten zur Radonaktivität im Boden und in der Raumluft von Wohngebäuden zu sammeln. Anschließend werden wir zielgenau Handlungsempfehlungen entwickeln“, so Umweltminister Reinhold Jost.

Saarlandweit wurden rund 80 Messpunkte bestimmt. Ausgewählt wurden solche Stellen, die nach ihrer geologischen Struktur eine erhöhte Radonkonzentration im Boden erwarten lassen. 46 dieser Messpunkte wurden inzwischen beprobt. Aus älteren Messvorhaben liegen etwa 113 über das Saarland verteilte Messwerte der Radonaktivitätskonzentration im Boden vor. Diese waren allerdings zur Ausweisung von Vorsorgegebieten unzureichend. „Was wir zum jetzigen Zeitpunkt bereits sagen können: Die Ergebnisse der bislang 46 Bodenmessungen entsprechen zum großen Teil den Vorhersagen der aktuellen Radonprognosekarte, die auf den früheren Messwerten basieren“, so Jost.

Geologisch betrachtet liegen demnach die Werte im Saarland generell im bundesdeutschen Durchschnitt. Extrem hohe Messwerte wie sie in Teilen des Schwarzwaldes oder im Erzgebirge (>300.000 Bq/m³) zu finden sind, sind im Saarland  nicht vorhanden. In den allermeisten Fällen liegt der Mittelwert der Messergebnisse in der Bodenluft unter 30.000 Bq/m³. Höhere Aktivitäten wurden im Nohfeldener Becken und in Gegenden mit Muschelkalk (Bliesgau, Perl) mit Medianen von 62.000 Bq/m³ bzw. 68.000 Bq/m³ festgestellt. Vereinzelte Messergebnisse im Bliesgau liegen auch oberhalb von 100.000 Bq/m³. Solche erhöhten Werte sind aber die Ausnahme.

Für das Raumluft-Messprogramm in Wohngebäuden wurden rund 1330 Teilnehmer aus privaten Haushalten gewonnen und über 600 Teilnehmer aus öffentlichen Gebäuden wie z.B. Schulen, Kitas und Rathäusern. „Wir freuen uns, dass so viele Saarländerinnen und Saarländer unserem Aufruf gefolgt sind. Je mehr Bürger mitmachen, desto genauer werden wir die Radonbelastung im Saarland bestimmen können“, so Jost.

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