„Es macht keinen Sinn sich selbst zu belügen. Die Inzidenz wird zeitnah über 100 steigen und das Saarland wird sich selbstverständlich nicht von der Entwicklung anderer Bundesländer abkoppeln können. Ministerpräsident Hans muss jetzt Verantwortung übernehmen und zurückrudern. Jeder weitere Tag der Planungsunsicherheit verursacht etwa für Gastronomen und Kultureinrichtungen immense wirtschaftliche Schäden. Viele gehen bis heute fest von einer Öffnung am Dienstag aus und planen entsprechend.“, so die Juso-Landesvorsitzende Kira Braun.

Es sei schwer verständlich, warum die Landesregierung hier eben jenen Modellierungen von der UKS keine Beachtung geschenkt habe, die im vergangen Jahr in der Regel gute Vorhersagen ermöglicht haben. Im Grunde sei der Wille zu einer deutlichen Ausweitung der Tests in Verknüpfung mit vorsichtigen Lockerungen der richtige Weg.

„Diese aber mit einem konkreten Datum zu verknüpfen und gleichzeitig durch eine groß angelegte Marketing-Kampagne Hoffnungen zu schüren, die man absehbar nicht einhalten kann – das war ein Fehler mit Ansage.“ Das von Ministerpräsident Hans betitelte Saarland-Modell sehe auch grundsätzlich zu viele gleichzeitige Öffnungsschritte auf einen Schlag vor. „Wir müssen vorsichtig Schritt für Schritt öffnen wie das etwa in Rheinland-Pfalz geschieht. Ein saarländischer Sonderweg nützt in der Pandemie vielleicht der Medienpräsenz des Ministerpräsidenten, ob er wirklich verantwortungsvoll und auf wissenschaftlicher Grundlage erfolgt, steht auf einem anderen Blatt. Ein Hin und Her bei den Maßnahmen trägt zur Politikverdrossenheit bei und kostet enorm viel Vertrauen.“, so Braun abschließend.

Saarland Modell ist Gemeinschaftsaufgabe

Der Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag des Saarlandes, Alex Funk, appelliert an die Saarländerinnen und Saarländer: „Einen verantwortbaren Öffnungsschritt können wir nur wagen, wenn jedem Einzelnen bewusstwird, dass es eine klare Gemeinschaftsaufgabe ist. Wir können hier als Saarländer mutig vorangehen, Vorreiter sein und zeigen, was uns auszeichnet. In Krisen halten wir zusammen. Und jetzt müssen wir zusammenhalten damit Gastronomen, Fitness-Studiobetreiber und viele andere endlich wieder öffnen und wir mehr Freizeitangebote nutzen können. Jeder Einzelne kann durch verantwortungsbewusstes Handeln seinen Teil dazu beitragen.“

Er weist darauf hin, dass bereits jetzt über 387 private, kommunale und vom Land betriebene Teststellen den Bürgerinnen und Bürger für Schnelltests zur Verfügung stehen. Die Ostertage sollten ruhig angegangenen werden und nur mit vorherigem Test im kleinen Familienkreis stattfinden. „Das Wetter passt, warum die Familie also nicht mal nach draußen einladen? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Infektionen zu vermeiden. Ich vertraue auf die Menschen in unserem schönen Bundesland, die den Ernst der Lage sehr wohl verstehen“, sagt der Fraktionsvorsitzende.

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1 Kommentar

  1. Kann Herr Hans Gedankenlesen? Wir alle sollten gelernt haben, wie dynamisch der COVID-19-Virus ist. Kritik halte ich hier für unangebracht, wie der Entschluss gefasst wurde, war der Inzidenzwert ja auf einem Niveau, wo dieses Vorhaben durchaus zulässt.

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