Es braucht nicht viele Worte, um Kinder zu faszinieren – manchmal reichen ein Klavier, ein Orchester und eine Idee mit Herz. Genau das ist im Saarpfalz-Kreis gelungen. Mit dem Bildungsprojekt „Klassische Musik macht Schule“ hat die Stiftung für Kultur und Umwelt der Kreissparkasse Saarpfalz ein Zeichen gesetzt: für mehr kulturelle Bildung, für kreative Zugänge zur Klassik – und für ein Lernen, das weit über Lehrpläne hinausgeht.
Im Mittelpunkt stand Camille Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“ – ein Werk, das nicht nur musikalisch begeistert, sondern auch Raum für Fantasie, Bewegung und Begegnung schafft. Begleitet wurde das Projekt von der international renommierten Pianistin Anny Hwang sowie dem HA Multikulturellen Orchester unter der Leitung von Götz Hartmann. Die Idee: klassische Musik nicht nur erklären, sondern erlebbar machen.
Bereits im Herbst 2024 startete das Projekt mit praxisnahen Workshops für Lehrkräfte aller Grund- und Förderschulen im Saarpfalz-Kreis. Anny Hwang vermittelte methodische Zugänge und kreative Unterrichtsimpulse – mit dem Ziel, die Musik Saint-Saëns’ altersgerecht in den Schulalltag zu integrieren. Die Resonanz war groß, die Neugier spürbar. Zwei der teilnehmenden Schulen – die Grundschule Reinheim und die Grundschule Limbach – erhielten als besonderes Highlight einen exklusiven Schulbesuch.
Was folgte, war Musik zum Anfassen: Die Kinder durften nicht nur zuhören, sondern auch fragen, ausprobieren und staunen. Pianistin Anny Hwang und Dirigent Götz Hartmann brachten ihre Kunst direkt ins Klassenzimmer – auf Augenhöhe und mit viel Gespür für ihr junges Publikum.
Großer Klang für kleine Ohren
Den krönenden Abschluss bildeten zwei Konzerte, die eigens für die beteiligten Schulklassen organisiert wurden. Am 28. Mai im Saalbau Homburg und am 4. Juni in der Stadthalle St. Ingbert kamen insgesamt rund 1.360 Kinder zusammen, um den „Karneval der Tiere“ in voller Klangfülle zu erleben. Die Musik wurde nicht einfach nur gespielt – sie wurde erzählt, getanzt und lebendig gemacht.

Foto: Andrea Ingrao/ Tanja Wagner-Dolgun, Kreissparkasse Saarpfalz
In Homburg begrüßte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot das Publikum und betonte die Bedeutung kultureller Projekte im Schulalltag:
„Musik ist eine besondere Kraft, die Identität stiftet, Gemeinschaft fördert und Kulturen verbindet – oft ganz ohne Worte.“ Sie lobte das Engagement der Stiftung, die mit solchen Projekten zeige, „wie musikalische Erlebnisse Fantasie anregen, Kreativität fördern und einen Beitrag zum Zusammenwachsen unserer vielfältigen Gesellschaft leisten.“ Auch in St. Ingbert gab es lobende Worte – diesmal von Landrat Frank John, der zugleich dem Kuratorium der Stiftung vorsteht. Er betonte den Stellenwert kultureller Bildung und die Strahlkraft solcher Initiativen für den gesamten Kreis.
Ein Projekt, das nachhallt
Musikalisch geleitet wurden die Kinder durch Pianistin Anny Hwang, Dirigent Daniel Winkler und das HA Multikulturelle Orchester. Zwischen den einzelnen Stücken übernahm Stiftungsmanager Ingo Sonnenschein die Moderation – unterhaltsam, kindgerecht und nah am Publikum. Für zusätzliche Faszination sorgte die LAG Tanz Saar, die mit kreativen Tanzeinlagen dem Konzert eine zusätzliche Dimension verlieh.
Die Rückmeldungen aus den Schulen waren eindeutig: Begeisterung, Dankbarkeit, bleibende Eindrücke. Viele Lehrerinnen und Lehrer berichteten von gespannter Aufmerksamkeit, neuen Impulsen und Kindern, die plötzlich ein ganz anderes Bild von klassischer Musik gewonnen hatten.

Foto: Andrea Ingrao/ Tanja Wagner-Dolgun, Kreissparkasse Saarpfalz
Ob es eine Neuauflage gibt? Alles deutet darauf hin. Denn wenn klassische Musik so unverkrampft und lebendig daherkommt wie bei „Klassische Musik macht Schule“, dann bleibt sie nicht nur im Ohr – sondern auch im Kopf und Herzen der Kinder.