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Bei der Firma Landauer Transportgesellschaft Doll KG (LTG) in Zweibrücken, einem Logistik-Dienstleister für den Landmaschinen-Hersteller John Deere, konnte die IG Metall vor kurzem einen Haustarifvertrag durchsetzen. Durch den Einsatz der Belegschaft konnten damit die Arbeitsbedingungen der rund 70 Beschäftigten wesentlich verbessert werden – und zwar sowohl bei den Arbeitsverträgen als auch für die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen.

In der Vergangenheit beklagten viele LTG-Beschäftigte vor allem die so genannten „Ketten-Befristungen“ ihrer Arbeitsverträge, die ihnen eine dauerhafte Lebensplanung praktisch unmöglich machten. Nachdem die Arbeitnehmer auf die IG Metall Homburg-Saarpfalz zukamen, konnte man dieses Problem gemeinsam angehen. 

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Durch die Bildung einer betrieblichen Tarifkommission, die den Arbeitgeber zur Aufnahme von Tarifverhandlungen, aufforderte. Zuvor hatten die Beschäftigten einen Betriebsrat zur Vertretung ihrer Interessen gewählt, in dem Prozess wurden 75 Prozent der Beschäftigten Mitglied der IG Metall. Dennoch waren zwei intensive Verhandlungsrunden mit der Arbeitgeberseite notwendig, bevor die Verhandlungskommission eine kurzfristige tarifvertragliche Einigung mit der Unternehmensleitung durchsetzen konnte. 

Das Verhandlungsergebnis, dem später ein umfangreicher Tarifvertrag folgen soll, hat drei wichtige Eckpunkte die für die Mitglieder der IG Metall nun gelten:
1.     Alle Beschäftigten werden nach maximal zweijähriger Betriebszugehörigkeit in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen.
2.     Die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen steigen mit Wirkung vom 1. Juli 2018 pauschal um 75 Euro pro Monat.
3.     Die Laufzeit dieser Vereinbarung beträgt vier Monate bis zum 31. Oktober 2018, um bis dahin einen umfassenden Haustarifvertrag abschließen zu können.

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Heiko Meyer, Betriebsratsvorsitzender von LTG und Mitglied der Verhandlungskommission, freut sich über den gefundenen Kompromiss: „Vor allem die unbefristete Einstellung bedeutet den Kollegen sehr viel, denn damit ist die ständige Angst um eine Verlängerung des Arbeitsvertrags vom Tisch.“ 

Und Peter Vollmar, Verhandlungsführer von der IG Metall Homburg-Saarpfalz, fügt hinzu: „Eigentlich ist es unglaublich, dass bei einem solch großen Unternehmen einzelne Mitarbeiter knapp 20 Jahre in einem befristeten Arbeitsverhältnis gestanden haben.“ Erst das gemeinsame Engagement von Belegschaft und Gewerkschaft habe jetzt zu vernünftigen Arbeitsverhältnissen bei LTG geführt.

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