Als „Meilenstein der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Großregion“ bewertete der saarländische Umwelt-Staatssekretär Roland Krämer die Verabschiedung der „Charta der Landwirtschaft“. In Libramont in Belgien unterzeichneten Vertreter der Länder und Regionen der Großregion dieses Dokument und bekundeten damit ihren Willen, die Landwirtschaft im großregionalen Raum gemeinsam zu fördern und die institutionelle Kooperation voranzutreiben. Die Charta unterstreicht die vielfältigen Aufgaben, die die Landwirtschaft in den Bereichen Ökonomie, Ökologie sowie durch soziale und kulturelle Funktionen ausübt. Sie unterstreicht die Tatsache, dass die Probleme in allen Teilen der Großregion die gleichen oder zumindest vergleichbar sind und stärkt somit das Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Im Einzelnen verpflichteten sich die Teilnehmer über einen regelmäßigen Austausch von Informationen hinaus sich für den Erhalt von Ackerbau- und Viehzuchtbetrieben einzusetzen, Arbeitsplatzschaffende Maßnahmen zu verstärken, Forschungs- und Entwicklungs-Projekte zu fördern und im Rahmen von Austausch und Vernetzung in der Ausbildung die Mobilität des landwirtschaftlichen Nachwuchses zu sichern. Durch Schüler- und Praktikantenaustausche sollen die sprachlichen Barrieren überwunden werden.
„Eines haben wir hier in der Großregion alle gemeinsam: Wir haben viele Gebiete, die nicht gerade zu den landwirtschaftlichen Gunststandorten gehören, und wir finden dort eine identitätsstiftende Kulturlandschaft, die wir alle erhalten wollen. Zur Erhaltung gehört zwingend eine landwirtschaftliche Nutzung und die muss sich auch finanziell für die Landwirte lohnen“, hob Staatssekretär Krämer bei der Unterzeichnung der Charta hervor.
Die Teilnehmer des Landwirtschafts-Gipfels betonten, dass es bereits eine Reihe von grenzüberschreitend angelegten Einzelprojekten gebe, etwa im Bereich Regionalvermarktung, die ergänzt und ausgebaut werden können.
Die Wallonie, die die Präsidentschaft der Großregion 2015-2016 innehat, hat zur Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bereits eine „Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Forsten“ gegründet, in der alle Institutionen der Großregion vertreten sind. Hauptziel aller Aktivitäten ist es, der Landwirtschaft auf der Ebene der Großregion eine stärkere Bedeutung zukommen zu lassen.
Anzeige