Viele Verkehrsteilnehmer dürften die Nachricht der Mittelrückgabe allerdings gut und gerne verschmerzt haben. Insbesondere Pendler hatten während der Bausaison bisweilen über erhebliche Verkehrsbelastungen geklagt. Denn trotz höchster Finanzausstattung hatte sich zwar die absolute Zahl der Baustellen im Vergleich zum Vorjahr nicht nennenswert erhöht. Nachdem es dem LfS aber möglich war, statt einschichtiger Sanierungsbauweisen tiefergehend und damit auch substanzverbessernd zu arbeiten, dauerten viele Baumaßnahmen naturgemäß länger und stellten damit eine besondere Herausforderung auch für die Baustellenkoordination dar.

Auf einzelnen Streckenzügen sahen sich Verkehrsteilnehmer –leider unvermeidbar- gleich mit mehreren Baustellen konfrontiert. Besonders betroffen war die A 620, wo sich der notwendige Austausch veralteter Schutzeinrichtungen, Deckenbaumaßnahmen und die Vorbereitung einer Brückensanierung zeitlich überschnitten.

„Die 4 Mio. Euro zurückgegebene Erhaltungsmittel entsprechen rund 3,8 % der insgesamt umgesetzten Bundesmittel. Das heißt im Umkehrschluss, dass wir über 96 % des Budgets ausgegeben haben. Das ist ein Wert, mit dem wir rundum zufrieden sind“, so das Resümee des LfS-Chefs. „Unsere Mannschaft hat Außergewöhnliches geleistet. Die Umsatzrekorde haben wir trotz stagnierender, in einigen Fachbereichen gar rückläufiger Personalbestände erzielt. Und unsere Mitarbeiter/innen werden nicht jünger“, betont Nauerz.

Stelleneinsparungen und Wiederbesetzungssperren hätten seit den 90-er Jahren heute zu einer Überalterung der Belegschaft geführt. „Auf dem Arbeitsmarkt können wir unseren Personalbedarf derzeit nicht vollständig abdecken. Die Bemühungen des Landes um geeignete Nachwuchskräfte zeigen angesichts des akuten Fachkräftemangels daher bis dato noch keine nachhaltige Wirkung“, so der LfS-Chef weiter. „Es ist absehbar, dass wir zukünftig das Leistungsniveau des Jahres 2018 nicht halten können, wenn wir es nicht schaffen, frühzeitig Ersatz für absehbar ausscheidende Kolleginnen und Kollegen der geburtenstarken Jahrgänge der 50er- und 60er Jahre zu schaffen.“ Hier wolle man gemeinsam mit dem Land lukrative und familienfreundliche Rahmenbedingungen für Nachwuchskräfte schaffen und damit die Attraktivität der Berufsfelder in Straßenplanung, -bau und -betrieb steigern.

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