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Zur besseren Versorgung von Pflegebedürftigen mit ambulanten Leistungen fordert der sozialpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Magnus Jung die Einrichtung einer Datenbank. Während derzeit fast alle Anbieter ambulanter Pflege von langen Wartelisten berichten, gibt es keine validen Zahlen darüber, wie viele Menschen nicht versorgt werden können.

Laut einem Bericht der Landesgruppe des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) können allein im Saarland aufgrund des Fachkräftemangels zurzeit fast 2000 Pflegebedürftige nicht ambulant versorgt werden. Dazu hatten sich die Koalitionsfraktionen in der heutigen Sitzung des Gesundheitsausschusses berichten lassen. Regierung und Abgeordnete bezweifelten die Zahlen des bpa, weil hier Mehrfachzählungen zu vermuten sind, wenn ein Pflegebedürftiger bei mehreren Anbietern auf der Warteliste steht.

Dr. Magnus Jung erklärt dazu: „In der heutigen Ausschusssitzung wurde deutlich, dass es keine valide Datenbasis für den Mehrbedarf an Plätzen in der ambulanten Pflege gibt. Ich habe daher in der Ausschusssitzung angeregt, dass sich Leistungserbringer, Pflegekassen und Landkreise auf die Einführung eines Datenmanagements verständigen, das den Realbedarf im ambulanten Bereich transparent darstellt. Hier kann das Gesundheitsministerium eine koordinierende Rolle einnehmen.“

Jung weist auch darauf hin, dass eine Unterversorgung in der ambulanten Pflege zu zusätzlichen Unterbringungen in Seniorenheimen führt: „Das ist schlecht für die Menschen, die ihr häusliches Umfeld verlassen müssen. Es belastet aber auch die Bürgerinnen und Bürger sowie die öffentlichen Kassen mit zusätzlichen Ausgaben. Dem Problem der Unterversorgung ist letztlich nur mit mehr Personal beizukommen.“ Dem Fachkräftemangel müsse die ambulante Pflege durch verbesserte Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung begegnen.

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