Die Verbraucherpreise im Saarland sind binnen Jahresfrist um 1,6 Prozent gestiegen. Damit hat sich die Inflation im Vergleich zum Vormonat (+ 1,4 %) wieder etwas beschleunigt. Binnen Monatsfrist hat sich das Preisniveau um 0,2 Prozent erhöht. Nach Angaben des Statistischen Amtes erreichte der Verbraucherpreisindex im Juni 2017 einen Wert von 108,7 (Basisjahr 2010 = 100).

Verbraucherfreundlich war die Preisentwicklung bei der Haushaltsenergie (insgesamt – 0,7 %): Mit einem Preisrückgang um 5,4 Prozent im Vormonatsvergleich fielen die Heizölpreise wieder knapp unter das Vorjahresniveau (- 0,1 %). Gas war zuletzt sogar 5,2 Prozent günstiger als 12 Monate zuvor. Während sich die Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme geringfügig erhöhten (+ 0,1 %), stieg der Strompreis innerhalb eines Jahres um 0,9 Prozent an. Interessant ist auch ein Vergleich mit dem Basisjahr 2010: Hier fällt Heizöl immer noch mit einem um ein Fünftel (20,4 %) günstigeren Preis aus dem Rahmen. Während Zentralheizung und Fernwärme ihr Preisniveau in etwa gehalten haben (+ 1,6 %), hat sich der Strompreis seitdem um ein Viertel erhöht (+ 25,4 %). Die aktuellen Gaspreise liegen um 5,6 Prozent über dem Niveau von 2010.

Bei den Kraftstoffen war die Preisentwicklung verhaltener als beim Heizöl. Im Vergleich zum Vormonat wurde hier zwar ein Rückgang um 0,8 Prozent beobachtet, das Preisniveau blieb jedoch über dem des Vorjahres (+ 1,6 %).

Spürbar erhöht haben sich im Vorjahresvergleich die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+2,6 %). Preistreiber waren Molkereiprodukte und Butter. So stiegen etwa die Preise für Frischmilch um 23,3 Prozent und für H-Milch um 28,3 Prozent. Quark kostete 28,1 Prozent und Sahne 29,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei Butter hat sich das Preisniveau binnen Jahresfrist um 62,0 Prozent erhöht. Obst (‑ 2,3 %) und Gemüse (- 3,5 %) wurden hingegen preiswerter.

Zumindest teilweise unter saisonalem Einfluss haben Pauschalreisen dieses  Jahr im Juni die Haushaltskassen um 5,6 stärker belastet als im vergangenen Jahr. Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 3,2 Prozent.

Hinweis: Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 0,3 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z. Bsp. 1.000 Euro gekostet hat, heute 3 Euro mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen.

Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend der jeweiligen Ausgabenanteile eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt.
Die Presseinformation enthält vorläufige Ergebnisse der Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de).

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