Wenn der FC 08 Homburg am Samstag ab 14 Uhr seine nächste Auswärtspartie beim FC Gießen absolviert, gastiert er zum vierten Mal in seiner Historie im Gießener Waldstadion. Und bisher haben die Grün-Weißen in den vergangenen Jahren immer gewonnen. Sieg Nummer vier ist also angesagt, wenn man den Rückstand auf das obere Tabellendrittel (5 Zähler Rückstand auf die Offenbacher Kickers und Stuttgarter Kickers) zumindest nicht noch größer werden lassen will. Homburgs Trainer Danny Schwarz warnt dabei trotz des jüngsten 6:0-Heimsiegs gegen den FC Villingen aber vor zu viel Optimismus: „Sicherlich gibt uns dieser erste Heimerfolg Selbstvertrauen, aber ich kann nur vor dem FC Gießen warnen.”
Erneut spiele seine Mannschaft gegen einen Aufsteiger, der aber, im Gegensatz zum FC Villingen, in der Regionalliga Südwest bisher sehr gut angekommen sei. Mit bereits neun Punkten und einem Spiel weniger auf dem Konto liegt der FC Gießen auf Platz zehn, nur einen Zähler schlechter als der FC Homburg. „Zu Hause sind sie bisher in vier Heimspielen noch ungeschlagen. Unter anderem haben sie ein starkes 2:2 gegen die Stuttgarter Kickers im eigenen Stadion geholt”, verweist Schwarz darauf, dass die Aufgabe für seine Homburger am Samstag alles andere als ein Selbstläufer wird. „Es geht in der Liga sehr eng zu und man muss sich jedes Spiel hart für sich erarbeiten.”
Gießen sei ein anderes Kaliber als der FC Villingen. „Sicherlich fahren wir nach dem 6:0 über Villingen mit breiter Brust nach Gießen, aber ich kann nur vor dem Gegner warnen. Wir müssen an unsere Leistungsgrenzen herankommen, dort weitermachen, wo wir gegen den SC Freiburg II und Villingen angefangen haben.” Drei Punkte seien dann auch im Gießener Waldstadion machbar. Besonders aufzupassen gelte es für seine Defensive auf den 21-jährigen Stürmer Ebnoutalib Yunes, mit drei Treffern bisher bester Torschütze des FCG. „Im 1:1-Spiel ist Gießen stark einzuschätzen”, so der Homburger Cheftrainer zu den weiteren Qualitäten des Gegners seiner Grün-Weißen am Samstagnachmittag.
Etwas ärgerlich für den FC Homburg ist die Tatsache, dass Schwarz gegenüber den letzten Spielen seine Vierer-Abwehrkette gleich auf beiden Außenpositionen umbauen muss. So muss Tim Littmann nach einer Zerrung im Oberschenkel, die er im Spiel gegen Villingen erlitt, ebenso passen, wie auch Phillipp Steinhart wegen einer Addukoren-Zerrung. Schwarz: „Es gibt aber genügend Alternativen in meinem Kader.” So dürften dann Tim Steinmetz und Manuel Kober für die Verletzten nachrücken. „Kober ist zwar gelernter Innenverteidiger, aber er kann auch, wie gegen Villingen bewiesen, auf Außen in der Abwehrkette spielen”, erklärt der Trainer. Auch auf Torhüter Tom Kretzschmar wird er in Gießen zurückgreifen können, dem die in Frankfurt erlittene Nervenverletzung an der Schulter immer noch etwas zu schaffen macht. Am Donnerstag brach er daher vorzeitig das Training ab. Schwarz gibt Entwarnung: „Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Tom kann auch in Gießen spielen.”
Obwohl der FC Homburg nur das erste Spiel (1:4 bei Eintracht Trier) verlor und seitdem seit sechs Partien ungeschlagen ist, sieht die Bilanz mit erst zwei Siegen beim Schlusslicht Eintracht Frankfurt II (1:0) und zuletzt gegen den Drittletzten der Tabelle FC Villingen noch unbefriedigend aus. „Wir brauchen eine Sieges-Serie, um unseren Ansprüchen mit einem Platz oben in der Tabelle auch gerecht zu werden. Mit Unentschieden kommt man nicht weiter”, sind sich Homburgs Trainer Danny Schwarz und Stürmer Amar Suljic einig. Neuzugang Suljic freute sich beim Heimspiel gegen den FC Villingen nicht nur über den klaren Sieg, sondern auch über sein erstes Regionalliga-Tor für den FC Homburg. Mit seinem Kopfballtreffer nach 14 Minuten eröffnete er den Torreigen am vergangenen siebten Spieltag mit dem FCH.
„Mit so einem Erfolgserlebnis trainiert es sich auch einfacher und wir fahren schon mit Selbstbewusstsein nach Gießen”, erklärt der 26-jährige Stürmer, der zuletzt für den BFC Dynamo Berlin spielte, ehe er dann für diese Saison zum FC Homburg wechselte. „Wir sind uns aber auch bewusst, dass wir möglichst an unserer Maximum herankommen müssen, um auch in Gießen zu gewinnen. Es gilt nun weiter stabil zu arbeiten und zu spielen”, zeigt sich Suljic zuversichtlich, dass nun auch in Sachen Siegen der Knoten beim FCH geplatzt sei. „Wir stehen noch lange nicht dort, wo wir stehen wollen und was wir uns vor der Saison vorgenommen haben.”
So erklärt sich auch Suljics Coach Danny Schwarz: „Wir haben noch einiges vor, bleiben demütig, wenn es zuletzt auch spielerisch aufwärts ging. Es gilt jedes Spiel und jeden Gegner ernst zu nehmen. Nur mit Konstanz in den Leistungen und Konzentration können wir weiter nach oben in der Tabelle kommen.” Man darf gespannt sei, ob der FC Homburg dies in Gießen und den darauffolgenden Partien umsetzen kann.